Lebensretter, beharrliche Polizistinnen und mutige Beobachter
Die Polizei Neubrandenburg hat gestern Bürger für ihre Zivilcourage ausgezeichnet sowie Polizeibeamte für besondere Leistungen geehrt, darunter auch Schutzleute aus der Müritzregion – Lebensretter und pfiffige Polizistinnen.
Diese Schicht werden Polizeihauptmeister Birger Sagunski (Foto) und Polizeiobermeister Peter Oemcke vom Polizeirevier Röbel so schnell nicht vergessen. Als sie kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr am Abend die Nachricht erhielten, dass aus dem Pflegeheim Alt Schwerin eine 67-jährige Frau vermisst wird, eilten sie sofort in das Dorf und hielten schon auf der Anfahrt Ausschau nach der Vermissten.
Fast gleichzeitig leuchteten sie mit ihren Taschenlampen zu einem Wassergraben und erkannten dort etwas Ungewöhnliches. Beim näheren Hinsehen entdeckten sie die Seniorin, die – nur mit einem Nachthemd bekleidet – bis zum Hals in dem morastigen Graben steckte. Ohne zu zögern sprangen die beiden Polizisten in voller Montur ins Wasser und schafften es mit vereinten Kräften, die Frau herauszuziehen – viel länger hätte sie nach Auskunft der Ärzte auch nicht mehr überlebt.
Als pfiffige Ermittlerinnen erwiesen sich die Polizeiobermeisterinnen Silke Lachmann und Annika Bernitt vom Revier Röbel. Sie wurden im Januar zu einem Biogeflügelhof in Lärz gerufen, weil dort in der Nacht zuvor ein Radlader im Wert von rund 20 000 Euro verschwunden war.
Doch die beiden Polizistinnen beließen es nicht bei der bloßen Anzeigenaufnahme, sondern suchten Reifenabdrücke. Die entdeckten sie hier und da auch im Gras, aber immer wieder verlor sich die Spur. Die beiden Frauen gaben nicht auf, sondern suchten beharrlich weiter. Mit Erfolg. Sie fanden das gestohlene Fahrzeug letztendlich in einer Garage in Stuer.
Sehr couragiert auch der Fall von Mehmet Ökmen. Der 28-Jährige wollte im Januar in Neubrandenburg einen Bekannten zum Bahnhof fahren. An der Pferdemarktkreuzung sah er, dass ein Jugendlicher von drei anderen Jugendlichen geschlagen und auf dem Boden liegend getreten wurde.
Außerdem wurde der 14-Jährige von den Tätern mit einem Messer bedroht. Mehmet Ökem, sprang aus dem Auto, ließ den Wagen samt Bekannten mitten auf der Kreuzung stehen und eilte dem Jungen zur Hilfe. Als er sich der Gruppe näherte ließen die Schläger, die Geld von dem Jugendlichen erpressen wollten, von ihrem Opfer ab und verschwanden. Mehmet Ökmen kümmerte sich um den angegriffenen Jungen und brachte ihn zur Polizei.