Mann gesteht Einbruchserie an der Müritz – 33 Monate Haft

29. Oktober 2015

Gavel, symbol of judicial decisions and justice„Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht“, sagt ein Sprichwort, das eine aufsehenerregende Einbruchserie an der Müritz beschreiben könnte. Das Amtsgericht Waren schloss dieses Kapitel gestern ab: Zwei Jahre und neun Monate Haft lautete das Urteil von Richterin Alexandra Sprigode-Schwencke. Der 31 Jahre alte, arbeitslose Verurteilte hatte zuvor ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Betroffen waren vier Häuser, davon zwei im Mai in Waren sowie Hausbesitzer in Göhren-Lebbin und Klink. Der Fall hatte für größeres Aufsehen gesorgt, weil der Einbrecher neben Schmuck im Tresor auch ein Auto eines Händlers in Waren gestohlen hatte. Der Besitzer erkannte den Wagen im Stadtgebiet wieder und rief die Polizei. Die alarmierten Beamten „fanden“ den Täter samt Auto schließlich in einem einsamen Haus unweit von Waren. Und nicht nur das: Auch der Großteil der Beute und Drogen war in dem Haus.

Amtsgericht„Der Verurteilung ging eine Vorabsprache voraus“, sagte eine Gerichtssprecherin. Wenn der 31-Jährige ein Geständnis ablegt, wurden ihm eine Haftstrafe zwischen 30 und 34 Monaten in Aussicht gestellt. Darauf ließ sich der Täter ein, ersparte fast allen 22 Zeugen eine Aussage und der Staatskasse ein langes Verfahren.

Der Verurteilte, der keinen Schulabschluss hat, ist kein Unbekannter bei Justitia. Er war bereits wegen Drogendelikten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, wurde straffällig und saß eine Freiheitsstrafe bis 2014 ab. Dann zog er in die Nähe von Waren, fand aber keine Arbeit und wandte sich wieder Marihuana und Amphetaminen zu. Schließlich brauchte er Geld.

Er stahl Unterhaltungselektronik, Werkzeug, in Göhren-Lebbin eine Golfausrüstung, auch Computergeräte und einen Bootsmotor. Einen Teil der Beute versteckte er in einem Dorf, um es später zu holen. Das klappte aber nicht mehr. Schließlich führte der Zufall die Beamten zu dem Versteck. Der Täter hatte aus der Untersuchungshaft heraus einen Brief an einen „Kumpel“ geschrieben, der sich der Sache annehmen sollte. Der Brief landete allerdings in einer Gaststätte in Klink und dann bei der Polizei.

Wohnungseinbruchsdiebstahl gilt als ein Schwerpunkt bei der polizeilichen Arbeit, betont Innenminister Lorenz Caffier immer wieder. Betroffene seien in den eigenen vier Wänden erheblich verunsichert und psychisch belastet. So gab es 2014 mehr als 1500 Einbrüche in Wohnungen und Häuser im Land. Die Aufklärungsquote wurde mit 25,4 Prozent angegeben.


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