Mausi sucht… Die Geschichte einer jungen Straßenkatze

13. November 2018

Ein Beitrag der rührigen Initiative „Müritzer für Tiere“: Eine sogenannte Straßenkatze hat sich dieses Leben nicht ausgesucht. Wenn wir ihnen begegnen, sind sie in der Regel sehr scheu, flüchten vor uns, weil sie mit Menschen nicht nur Gutes erleben. Entsorgt. Verscheucht. Auf sich selbst gestellt. Wie sie wirklich sind, und ob sie schon bessere Zeiten erlebt haben, merken wir erst, wenn wir ihnen dazu eine Chance geben.
So eine – zwischen zahm und scheu, ich mag gestreichelt werden, aber bitte komm mir nicht zu nah – ist Katze Mausi.
Wir von „Müritzer für Tiere“ wissen immer noch nicht ganz genau was Mausi wirklich braucht. Sicher ist aber: kein Weiterleben auf der Straße und ruhige Menschen mit großem Herz und viel Geduld, die sie nicht bedrängen. Mausi wird nur bei längerem Zusammenleben Nähe suchen. Das Zauberwort ist Vertrauen.

Es hat sich ergeben, dass wir von der Initiative die Situation der Straßenkatzen in der Röbeler Ringstraße genauer ins Visier genommen haben. Und wir haben uns für Hilfe entschieden. Helfen heißt kastrieren, kastrieren, versorgen, kümmern. Dabei fiel uns eine kleine, zarte, nicht ganz gesund wirkende Katze auf, die von den anderen Katzen regelrecht gemobbt wurde.

Am 24. September gelang es dann, diese Katze mit der Falle einzufangen und zur Kastration zu bringen. Die Tierärztin schätzte Mausi – damals noch namenlos – auf zirka ein Jahr. Und sie stellte bei der Operation einen recht bedenklichen Zustand fest. Klar war, dass diese Katze nicht sofort und auch nicht sobald in ihr Leben auf der Straße entlassen werden konnte. Leiden und vermutlich Sterben wären die Folge gewesen. Eine besonders schwierige Situation für Tierschützer, die Leben verbessern wollen. Wir haben kein Tierheim und können nur sehr wenige Tiere in Pflege nehmen.

Nach einem guten Tag wieder zwei schlechte

Mausi hatte die Chance, ganz privat aufgenommen zu werden. Sozusagen Erste Hilfe in der Not. Dass ihr Zuwendung, Wärme und Betreuung von Anfang an gut taten, das war der hinfälligen Katze sofort anzumerken. Mit viel Geduld, gutem Futter, Ruhe, Milch und Vitaminpräparaten gelang es sie „zum Leben zu erwecken“. Zu diesem Zeitpunkt war sie sehr ängstlich, fauchte schon von weitem, ließ dann jedoch Berührungen wie erstarrt zu.

Gefressen wurde nur im Dunkeln, dann aber fast alles, was wir ihr hinstellten, die Katzenmilch war immer leer. Mausi zeigte, dass sie leben will. Und dass sie bestimmt schon zu Beginn ihres Lebens ein Zuhause hatte.
Nach ein paar Tagen Beobachtung stand dann aber fest, dass es eine grundsätzliche Besserung ihrer Beschwerden ohne weitere tierärztliche Behandlung nicht geben wird. Auf jeden besseren Tag folgten zwei schlechtere. Mitte Oktober gab es wieder einen Besuch beim Tierarzt. Es wurde eine massive Entzündung im Maul- und Rachenbereich festgestellt, deren Ursache noch unklar ist. Im schlimmsten Fall handelt es sich um FIV,  weswegen dann eine Vergesellschaftung mit gesunden Katzen unverantwortlich wäre. Mausi bekam zunächst Antibiotika und Schmerzmittel.

Wieder sah es die nächsten Tage so aus, als gehe es aufwärts. Doch die Entzündung geht sehr langsam zurück und ist bis heute nicht ganz ausgeheilt. Weitere Behandlungen beim Tierarzt und Medikamente sind notwendig. Darüber hinaus ist Mausi noch immer eine extrem ängstliche Katze und es gelingt nach wie vor nicht gut, einen Zugang zu ihr zu bekommen. Sie faucht und hebt – seit sie kräftiger geworden ist – auch mal die Tatze. Mit Menschen hat sie in ihrem kurzen Leben offensichtlich nur wenig gute Erfahrungen gemacht. Man muss Zeit für sie haben und Erfahrung mit Katzen – das ist ganz wichtig.

Wer kann Mausi helfen?

Unsere Initiative wünscht sich für Mausi natürlich eine gesunde und glückliche Zukunft. Wir sind schon so weit gekommen und wollen jetzt auf gar keinen Fall aufgeben. Die Tierarztkosten haben allerdings auch schon ein großes Loch in unsere Kasse gerissen.

Zutrauen zu einem Menschen wird Mausi entwickeln, wenn jemand viel Zeit und Geduld für sie aufbringen kann, sie nicht bedrängt, aber ihr gut zeigen kann, dass er für sie da ist. Dieser Prozess wird aus jetziger Sicht dauern.
Wenn es einen katzenerfahrenen Menschen gibt, der sich zutraut, Mausi diese Zuwendung und liebevolle Betreuung zu geben, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme sehr freuen. Und natürlich ist uns auch eine Patenschaft oder/und jede Beteiligung an den Tierarztkosten überaus willkommen.

Wir würden uns auch über zeitlich begrenzte Hilfe freuen, da wir zum Jahresende Aussicht auf eine Unterbringung haben. Über alles lässt sich sprechen.

Kontakt:
Kerstin Kind
Tel. 039931-53586
Mobil 0170-2455317
Kerstin.kind@gmx.net


Eine Antwort zu “Mausi sucht… Die Geschichte einer jungen Straßenkatze”

  1. Frau B. sagt:

    Was für eine Entwicklung!
    Das letzte Bild zeigt, wie toll sie sich entwickelt hat. Ich bin selbst im Tierschutz und weiß, wie schwer es manchmal ist, Vertrauen aufzubauen. Doch es funktioniert, eben mit viel viel Geduld und Zuwendung.
    Macht weiter so! <3 <3 <3