Medienarbeit mit Jugendlichen – Mehrwert oder Mehrarbeit?

14. November 2018

Im Jugendclub mit Jugendlichen einen Film drehen oder mit der Wohngruppe ein Hörspiel produzieren – Aktive Medienarbeit ist Teil einer zeitgemäßen Kinder- und Jugendarbeit, denn sie erlernen dadurch nicht nur einen selbstbewussten und kritischen Umgang mit Medien, sondern sie werden befähigt Medien  aktiv zu nutzen, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen.
Damit das gelingen kann, braucht es Pädagogen, die mit Medien umgehen können.
Der Fachtag „Medien zum Anfassen – Aktive Medienarbeit“ bot Pädagogen der Kinder-, Jugend- und Schulsozialarbeit die Möglichkeit sich kreativ mit Medien zu beschäftigen und diese aktiv auszuprobieren. Die Veranstaltung fand in dieser Wche im Jugendzentrum „Joo“ in Waren statt.

Nicht nur über Medien reden, sondern selber mit Medien Aktiv werden können, sollte das Motto sein. Unter dem Titel „Aktive Medienarbeit – Medien zum Anfassen“ trafen sich interessierte Pädagogen und Fachkräfte. Einführend referierte Rüdiger Prehn – Regionalbeauftragter für Medienbildung – unter der Fragestallung „Aktive Medienarbeit – Mehrwert oder Mehrarbeit?“.
Aktive Medienarbeit steht im Gegensatz zur passiven Medienarbeit, dem Medienkonsum, und ist die gebräuchlichste Form der Medienpädagogik. Themen können mit Hilfe von Medien aktiv bearbeitet werden. Dabei werden die Medien von den Nutzern selbständig und aktiv gehandhabt. Die Teilnehmer erfahren, gerade indem sie mit Medien gestalten, im engeren Sinne etwas über diese. Der Begriff des handelnden Lernens spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden die Teilnhemerer in den fünf angebotenen Workshops kreativ. Als Dozenten standen Medienpädagogen des Kunsthauses Neustrelitz, der Kunstschule Neubrandenburg, der Medienwerkstatt des Latücht – Film und Medien e.V., des Medientreckers der Medienanstalt MV und der RAAbatz Medienwerkstatt Mecklenburgische Seenplatte zur Verfügung.

Filmen mit dem Tablet, Hörspiele selber machen, kleine Figuren animieren, eine eigene Fotostory kreieren oder als Youtuber unterwegs zu sein. Eben diese Workshops wurden beim Fachtag angeboten. Die Teilnehmer konnten die Medien kennenlernen,  ausprobieren und Grundlagen der aktiven Medienbildung erwerben. Am Ende der Workshops entstanden kleine mediale Ergebnisse, die im letzten Teil der Veranstaltung den anderen Teilnehmenden präsentiert wurden. Für alle Anwesenden war die Vielfalt der Ergebnisse überraschend, vor allem in Hinblick auf die kurze Zeit und dem geringen technischen Aufwand.

Abschließend gab es einen Fachaustausch unter dem Motto: „Medienarbeit in der Kinder- und Jugendarbeit – ist das möglich?“. Das Feedback der Teilnehmenden auf die Veranstaltung gestaltete sich durchweg positiv, und viele äußerten den Wunsch nach weiteren Veranstaltungen dieser Art. Das Netzwerk AG Medien Mecklenburgische Seenplatte möchte diesen Wunsch aufgreifen und hofft auf finanzielle Unterstützung für dieses Anliegen.


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