Müritzer Initiative warnt: Schokolade kann für Hunde und Katzen tödlich sein

21. Dezember 2015

Die Initiative „Müritzer für Tiere“ warnt vor dem Fest: Leider zeigt sich in Gesprächen mit Tierhaltern immer wieder, dass viele nicht um die tödliche Gefahr für ihr Tier beim Verzehr von „Menschen-Schokolade“ wissen.

Meinem Hund soll es zu Weihnachten an nichts fehlen. Und so ist man großzügig, nicht nur mit der lieben zweibeinigen Familie, und stopft manches Zuviel in sich rein. Doch es liegt in diesen Weihnachtstagen meist auch zu viel auf Gabentischen, drapiert unter Weihnachtsbäumen und an anderen Orten herum.
Welcher Hund oder welche Katze fühlt sich da nicht animiert, mal auf Entdeckungstour zu gehen. Oder der tierliebe Besuch steckt heimlich das falsche Leckerli zu. Und schon kann das Unglück seinen Lauf nehmen.

Warum kann Schokolade tödlich sein?

 

Es ist das Theobromin, das in der Schokolade steckt und Vergiftungen bei Hunden und Katzen hervorrufen kann. Es ist in der Kakaobohne enthalten, die zur Herstellung von Schokolade verwendet wird. Bitterschokolade und Zartbitter-Schokolade enthalten am meisten Kakao beziehungsweise Theobromin und sind damit am giftigsten für Hunde und Katzen.

Aber auch Milchschokolade kann mit etwa 2,3 Milligramm Theobromin pro Gramm Schokolade für Tiere gefährlich sein. Hat das Tier Schokolade gefressen, wird das Theobromin im Darm vollständig ins Blut aufgenommen. Von dort gelangt es in die Leber und setzt verschiedene Stoffwechselprozesse in Gang, die tödlich enden können.

Weiße Schokolade enthält keinen Kakao und somit auch kein Theobromin.

german shepherdWie erkennt mann eine Schokaladenvergiftung?

Die Symptome hängen von der Menge der aufgenommenen Schokolade sowie von der individuellen Verträglichkeit des Tieres ab. Sie treten in der Regel innerhalb von zwei bis vier Stunden auf. Theobromin erhöht den Blutdruck, beschleunigt den Puls, verengt die Blutgefäße und vermindert die Reizschwelle der Nerven im Gehirn.

Bei einer Schokoladenvergiftung kann es daher zu Unruhe, Zittern, Krampfanfällen, Überwärmung und Herzrhythmusstörungen kommen. Außerdem leidet das Tier unter Erbrechen, Durchfall und vermehrtem Durst.

Wie viel Theobromin jedoch zu einer Schokoladenvergiftung führt, ist wissenschaftlich nicht genau nachgewiesen. Die Angaben schwanken zwischen 100 und 500 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Hat das Tier eine große Menge Schokolade aufgenommen, kann die akute Schokoladenvergiftung ohne Behandlung innerhalb von 12 bis 36 Stunden tödlich verlaufen. Wenn der Hund oder die Katze überlebt, ist überdies eine chronische Schokoladenvergiftung möglich, bei der die Leber des Tieres dauerhaft geschädigt wird.

Was tun, wenn mein Tier Schokolade gefressen hat?

Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze Schokolade gefressen hat, sollten sie umgehend zum Tierarzt. Nicht warten bis es zu Krämpfen und Erbrechen kommt. Je früher Ihr Tier behandelt wird, das heißt die Schokolade schnell durch Erbrechen oder mit dem Kot aus dem Körper entfernt wird, desto größer ist die Chance, dass es keine bleibenden Schäden davonträgt.

Die Initiative „Müritzer für Tiere“ empfiehlt:

° Auch als Belohnung nur das geben, was für das Tier geeignet ist. Das Angebot von Hunde- bzw. Katzenleckerlis ist groß.

° Wenn es Schokolade sein soll, kaufen Sie spezielle Hundeschokolade bzw. Katzenschokolade, z.B. Schokodrops für Hunde und Katzen.

° Informieren Sie die Familie und alle Personen, die sich um das Tier kümmern, vor allem auch die Kinder, dass sie KEINE SCHOKOLADE verfüttern sollen.

° Schokolade muss außer Reichweite von Hund und Katze aufbewahrt werden.

° Achten Sie darauf, dass Ihr Tier sich nichts vom Tisch holen kann.

Text: Sigrid Mielke, Müritzer für Tiere

 

 

 

 


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