MV: Andere Personalbemessung in Pflegeheimen geplant

23. März 2023

Sozialministerin Stefanie Drese hat im Landtag in erster Lesung einen Gesetzentwurf zur Umsetzung der Personalbemessung in vollstationären Pflegeeinrichtungen eingebracht. Die Landesregierung schlägt mit ihrem Gesetzentwurf vor, die Fachkraftquote zu flexibilisieren. „Zukünftig gibt es in der vollstationären Pflege keine starre Fachkraftquote mehr“, so Drese. Vielmehr richte sich die Personalausstattung danach, wie hoch der jeweilige Pflegebedarf der Pflegebedürftigen in der Einrichtung ist.

„Dies geschieht auf einer bundeseinheitlichen und wissenschaftlichen Grundlage“, so Drese. In Mecklenburg-Vorpommern müsse nun das in Länderhoheit liegende Ordnungsrecht entsprechend angepasst werden.

In der einrichtungsindividuellen Pflegesatzvereinbarung wird zukünftig ein individueller Personalmix festgelegt, dessen Einhaltung von den Heimaufsichten der Landkreise und kreisfreien Städte kontrolliert werden wird.

Die Ministerin erklärte, dass die wissenschaftlich fundierte Personalbemessung sich am Pflegebedarf orientiere, der mit Steigerung der Pflegebedürftigkeit zunimmt. Das bedeute, dass der erforderliche Hilfskraftanteil bei niedrigen Pflegegraden höher ist, als der Fachkraftanteil.

Drese: „Pflegehilfskräfte sollen in weniger komplexen Pflegesituationen in der körperbezogenen Pflege und pflegerischen Betreuung tätig werden und damit die Pflegefachkräfte deutlich entlasten, um Zeit für deren fachliche Aufgaben zu schaffen. Damit wird die pflegerische Versorgung in den vollstationären Pflegeeinrichtungen verbessert.“

Die neue Personalbemessung führt nach Angaben von Drese dazu, dass schrittweise mehr Personal in den Einrichtungen arbeiten wird. Nach Berechnung der Verbände der Pflegekassen werden etwa 1.800 neue Mitarbeiter in der vollstationären Pflege zukünftig notwendig sein. Ein Großteil davon (rd. 1.500) werden Pflegehilfskräfte sein.

„Das ist einerseits eine Chance, um Einsteiger bzw. Quereinsteiger in den Pflegeberuf zu bringen“, sagte Drese. Dieser geplante Zuwachs an Personal stelle die Pflegeeinrichtungen andererseits aber natürlich auch vor große Herausforderungen bei der Personalgewinnung. „Daher setzen wir im Land als eine wichtige Maßnahme gegenwärtig alles daran, die Pflegehelferausbildung voranzutreiben“, so die Ministerin.
 


3 Antworten zu “MV: Andere Personalbemessung in Pflegeheimen geplant”

  1. Herr Pfleger sagt:

    Also werden generell schon überlastete Fachkraftstellen reduziert und das soll dann die Versorgung verbessern? Man hätte vielleicht ein bisschen mehr Zeit um das Kissen aufgeschüttelt zu bekommen aber wenn man sich verletzt oder lebensbedrohlichen Zustand hat darf man dadurch noch länger auf adäquate Versorgung warten. Nice Job.

  2. Lydia Imrich sagt:

    Das istxauch wieder nur ein Blabla
    Erst heißt es es werden keine Helfer mehr ausgebildet,jetzt sind diese Kollegen wider sehr gefragt. So wie man es eben braucht.
    Und dann die Fachkraftqoute an den Pfkegebedarf anpassen…halte ich für sehr schwierig.
    Es geht manchmal sehr schnell das sich das Bewohnerklientel ändert bzw.verschlechtert oder ev auch durch das versterben von Schwerstpflege neue Bew mit weniger Aufwand nachkommen. Und dann soll die Einrichtung mit dem Personal adäquat reagieren. Super.Wie das gehen soll frage ich mich. Solche Entscheidungen können nur Menschen treffen,die nicht an der Basis arbeiten.

  3. Detlef Wilda sagt:

    Das neue System ist Augenwischerei. Die Ausbildung der Pflegeassistenten ist teilweise mangelhaft und in den Bundesländern unterschiedlich. Es gibt einjährige und zweijährige Ausbildungformen. Hier sieht man den Schwachsinn den die Bundesregierung betreibt….PFLEGE KANN JEDER…..

    Dann werden in Zukunft eure Eltern eure Nahestehenden Angehörigen von schlecht bis gar nicht ausgebildetes Personal versorgt.

    Pflege schafft sich ab…