Nach Gasvergiftung in Malchow: Urlauber wieder gesund

17. Oktober 2021

Das abrupte Ende eines Hausboot-Urlaubs wegen einer Gasvergiftung (WsM berichtete) in Malchow hat vermutlich noch ein gerichtliches Nachspiel. Wie „Wir sind Müritzer“ aus Ermittlerkreisen erfuhr, dauert die Untersuchung von Sachverständigen und Kripo auf dem betreffenden Boot zwar noch an. Doch nach den bisherigen Ergebnissen, trifft die beiden Urlauberpaare aus Sachsen und Hessen, die in der Nacht zu Dienstag auf dem Boot einem Kohlenmonoxidvergiftung erlitten, wohl keine Schuld.
Einer der Männer war gegen Mitternacht wach geworden, weil ihm übel war. Er rief den Notruf, so dass Helfer und ein Notarzt kamen und feststellten, dass alle vier dort so lange schlafenden Bootsinsassen im Alter von 54 bis 60 Jahren unter einer Kohlenmonoxidvergiftung litten. Die beiden Paare kamen sofort in Krankenhäuser.

Die Untersuchungen ergaben bisher, dass das Ganze wohl nicht auf einen Bedienfehler der Anwesenden zurückging. Dass eine mit Gas betriebene Heizung – wie in anderen tragischen Fällen – diesmal Ursache war, sei „unwahrscheinlich“, hieß es. Somit bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder ein mit Gas betriebene Baugruppe – oft sind es die Kochmöglichkeiten – war defekt, das wäre eine technische Ursache. Oder das Boot war bereits nicht mehr sicher, als die Chartercrew es übernahm, dann wäre der Eigentümer oder Vercharterer dafür verantwortlich.

Auf jeden Fall wird weiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt. Der Fall weckte Erinnerungen an das tragische Unglück, bei dem im April 2015 vier  Abiturienten im Stadthafen von Waren auf einem Boot feierten. Zwei starben an Kohlenmonoxidvergiftung,, zwei weitere junge Männer wurden damals schwer verletzt (WsM berichtete).

Kohlenmonoxid ist ein farb- und geruchloses Gas. Wird es eingeatmet, kann es innerhalb von Minuten die Sauerstoffversorgung blockieren und zum Tod führen.

Die Urlauber in Malchow hatten diesmal einen gehörigen Schutzengel. Wie WsM erfuhr, konnten beide Urlauberpaare, die in der Nacht zu Dienstag in die Krankenhäuser kamen, die Kliniken inzwischen schon wieder verlassen.

Foto: Nonstopnews Müritz


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