Nachts kein Krankentransport mehr an der Seenplatte
Diese Nachricht sorgt in den Krankenhäusern der Mecklenburgischen Seenplatte gerade für Aufregung: Ab 1. November soll es im Kreis keine nächtlichen Krankentransporte von Kliniken und medizinischen Einrichtungen mehr geben, sondern in der Woche lediglich von 6 bis 24 Uhr und m Wochenende von 6 bis 22 Uhr. Das teilte der Landkreis den Kliniken mit und nennt als einen Hauptgrund die angespannte Personalsituation. Doch, was bedeutet das genau für die Patienten, für den Rettungsdienst und die Notaufnahme? „Wir sind Müritzer“ hat mit Dr. Stefan Bergt, Chef der Intensivstation und Anästhesie sowie Ärztlicher Direktor im MediClin Müritz-Klinikum, gesprochen.
Die Gründe für die Entscheidung, den nächtlichen Krankentransport nicht mehr anzubieten, sind nach Auskunft des Landkreises vielschichtig.
„Zum einen gab es in der Vergangenheit eine Häufung von Fällen, in denen die Verhältnismäßigkeit für einen Nacht-Krankentransportwagen umstritten war. Teilweise führten diese Fahrten auch in Nachbar-Landkreise und waren so mit sehr weiten Strecken verbunden, in Ausnahmefällen mit Fahrstrecken von bis zu 700 Kilometern pro Nacht. Zum anderen führt die Vorhaltung eines Nacht-Krankentransportes, für den es keine gesetzliche Grundlage gibt, teilweise zu erheblichen, personellen Schwierigkeiten im so schon angespannten Rettungswesen“, so der Landkreis.
Und: „Bei unbedingt notwendigen Entlassungen zwischen 24 und 6 Uhr bzw. 22 und 6 Uhr am Wochenende wird im entsprechenden Fall eine kurzfristige Lösung gefunden.“ Wie die aussieht, verrät der Landkreis allerdings nicht, sondern empfiehlt: „Vor der Inanspruchnahme des Nacht-Krankentransportes sollten in jedem Fall Alternativen wie Liegendtransport oder Taxis geprüft werden.“
Das hält Dr. Stefan Bergt (Foto rechts) allerdings für problematisch und auch nicht durch das Rettungsdienstgesetz des Landes gedeckt. „Es geht ja beispielsweise um Patienten, die in die Notaufnahme gebracht und dort behandelt werden, aber kein Fall für das Krankenhaus sind. Häufig betrifft das ältere Menschen. Qualifizierte Krankentransporte sind da in der Regel nötig“, so Bergt. Qualifizierte Krankentransporte heißt, dass die Besatzungsmitglieder über bestimmte Qualifikationen verfügen müssen. Deshalb fallen viele private Anbieter von Krankentransporten oder auch Taxis als Alternative eben weg.
Der Ärztliche Direktor befürchtet, dass die nächtlichen Krankentransporte, die nötig sind, dann von den Rettungswagen mit erledigt werden müssen. Und das könnte dazu führen, dass diese Rettungswagen für die wirklichen Einsätze fehlen und Hilfsfristen nicht eingehalten werden können. „Das eigentliche Problem ist ein anderes: Die meisten Rettungseinsätze der Notfallsanitäter sind gar keine. Ein klassisches Beispiel: Bei einer Bewohnerin eine Pflegeheimes ist der Harnblasenkatheder verstopft. Das Personal des Heimes ruft den Rettungsdienst, weil kein niedergelassener Arzt erscheint. Die Patientin kommt in die Notaufnahme, nach fünf Minuten ist alles okay und sie kann zurück ins Heim. Denn ein Fall für eine stationäre Behandlung ist sie nicht“, schildert Dr. Stefan Bergt.
In den vergangenen Jahren seien die Zahlen, der „Nicht-Notfälle“, für die der Rettungsdienst angefordert werde, weiter gestiegen. Und das führe eben zu sehr vielen Problemen. Egal, ob Rückenschmerzen, die schon seit einigen Tagen bestehen, ob Durchfall oder Prellungen – die Notfallsanitäter eilen täglich zu Einsätzen, die eigentlich gar keine sind, weil Patienten die 112 wählen.
„Hier müssen wir unbedingt ‚ran – im Sinne aller Patienten, der Rettungsdienstmitarbeiter und der Mitarbeiter in den Notaufnahmen, die alle am Anschlag arbeiten“, sagte der Chefarzt, der hofft, auch beim qualifizierten Krankentransport in der Nacht, der nun wegfallen soll, eine gute Lösung mit dem Landkreis finden zu können.
Foto: Archiv
Den Ärzten ist es doch scheiß egal wer die Pat. fährt. Hauptsache die sind weg. Wenn die Hausärzte mal den Namen ernst nehmen würden… Hausarzt… und ihre Hausbesuche machen würden… rufen sie den Rettungsdienst, ich hab keine Zeit’Lust oder was auch immer. Und wenn Pflegefachkräfte in den Heimen das tun dürften wofür sie ausgebildet werden, wär es auch einfacher. Aus Angst vor klagewütigen Angehörigen wird alles auf den RD und die Krankenhäuser geschoben. Und der Lauterbach ist damit beschäftigt, Drogen zu legalisieren um die Kinder zu schützen. Statt. al die richtigen Probleme anzugehen. Krank. einfach nur Krank das alles
Würden die Bereitschaftsärzte, wenn sie denn angerufen werden von dem Pflegern in den Einrichtungen, auch zu den Patienten kommen, wäre der größte Teil dieses Problems gelöst. In meiner Region werden die Bereitschaften von einer Ärztin aufgekauft. Wird sie angerufen, soll man schon mal die Versichertennummer des Patienten durchgeben, aber erscheinen wird sie nur selten und dann viel später, oder man bekommt gesagt, das es kein Fall für sie sei, rufen sie 112. dem nicht genug, mitunter wird das Personal auch noch vollgemotzt und beleidigt. Ich wette, viele wissen, von welcher Ärztin hier die Rede ist.