Neue Marina in Waren schon zur kommenden Sommersaison

19. Dezember 2020

Die Marina mit 65 Liegeplätze vor der neuen Ferienanlage „MareMüritz“ in Waren kann gebaut werden. Warens Stadtvertreter gaben dafür in dieser Woche ihr mehrheitliches Okay. Dagegen lehnten sie die Pläne des Betreibers, auf der gegenüberliegenden Seite an der Feisneck einen Parkplatz bauen zu wollen, mit großer Mehrheit ab.

Ganz unumstritten ist aber auch der Bau der Marina nicht. So erklärte der Fraktionsvorsitzende der FDP/MUG, Toralf Schnur, dass es noch erheblichen Klärungsbedarf mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt gebe. Das gehe aus einem Schreiben der Behörde vor. Außerdem sei die Fraktion zu der Auffassung gekommen, dass es einer solchen Marina in Waren nicht mehr bedarf. Doch seinem Antrag, den Bau abzulehnen, folgten nur wenige, nicht mal alle seiner Fraktionsmitglieder.

Auch der Antrag der AfD- Fraktion, diese Vorlage noch einmal in die Ausschüsse zu verweisen, um die Unklarheiten mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt zu beseitigen, bekam nur geringe Zustimmung. „Wir haben dieses Vorhaben in verschiedenen Ausschüssen ausgiebig diskutiert, und es gab dort große Mehrheiten dafür. Das Wasser- und Schifffahrtsamt hat die Marina nicht grundsätzlich in Frage gestellt, das lässt sich problemlos alles klären“, so CDU-Stadtvertreter René Drühl. Auch Bürgermeister Norbert Möller (SPD) warb um Zustimmung, denn so könne man nicht mit den Investoren umgehen.

Für die Betreibung des Hafens haben sich die Investoren, die 12.18. Investment GmbH, mit Charterpoint Müritz von Matthias Prahst und Kirsten Engel einen einheimischen Partner mit ins Boot geholt. Die Warener wollen auch eine  kleine Hafenmeisterei mit Sanitäranlagen bauen.

Die Pläne fanden schließlich eine große Mehrheit. In der Marina sollen schon zur kommenden Saison die ersten Boote anlegen können.

Heftig diskutiert wurde im Vorfeld in den Ausschüssen über die gewünschten Parkplätze auf der Feisneckseite. Der Plan mit rund 20 Stellflächen stieß in den Gremien auf erheblichen Widerstand. Dabei versuchte man, die Parkplätze noch schmackhaft zu machen, in dem versprochen wurde, dass man den Uferbereich zur Feisneck begehbar mache und sogar einen 7,50 Meter langen Steg für einen besseren Ausblick bauen wolle. Die Parkplätze, so die Investoren, seien für die Mitarbeiter nötig,

“Sie verspielen Vertrauen”, meinte beispielsweise Dr. Fabian Föhring (Grüne) im Stadtentwicklungsausschuss, an die Adresse von 12.18. Investment Management. Mal davon abgesehen, dass er nicht daran glaube, dass das Nationalparkamt einen Steg in die Feisneck genehmige, hätten die Investoren vordem gewusst und wissen müssen, wie viele Parkplätze benötigt werden. Den Stellflächen in diesem sensiblen Gebiet könne er auf keinen Fall zustimmen.

Fast alle Stadtvertreter stimmten gegen den Parkplatzbau, nur eine Ja-Stimme gab es, und zwar von CDU-Mann Sven Breuer.


9 Antworten zu “Neue Marina in Waren schon zur kommenden Sommersaison”

  1. Liz sagt:

    Zum Glück ist wenigstens der Parkplatz abgelehnt worden. Wann wird aber endlich das noch belegte Gelände an der Feißneck endgültig beräumt? Der Bauzaun und Container standen da letzte Woche immer noch.

  2. Simon Simson sagt:

    Wasserfläche gibt es immer noch gratis dazu. Dass die Steganlage der Marina etwas genauso groß wird, wie das Gelände, lässt Böses erahnen, wieviele Boote tatsächlich in ein paar Jahren dort dümpeln werden. Überall ist nämlich zu beobachten, dass die Bootshäfen per Salamitaktik wachsen. Ein Steg in den Feißneck mit Partyausstattung wäre nur das Tüpfechen auf dem i für die 12.18.
    Also liebe Stadtvertreter: gebt Euch einen Ruck. Vielleicht gibt es ja nochmal Grünkohl gratis, für Euch.

  3. Warener sagt:

    „Geld regiert die Welt „ so war und ist es immer schon gewesen. Im Winter werden Äußerungen getätigt, indem man hinterfragt, ob man auf der Müritz Schlittschuh laufen darf? Die Fische könnten sich von den Geräuschen gestört fühlen. Darüber kann ich nur noch schmunzeln. Wie schnell man sich über bestimmte Projekte einig wird ? Wirklich erstaunlich? Unsere Herrn und Frauen Stadtverteter/innen sollten sich lieber über unsere Infrastruktur Gedanken machen. Wo sind unseren versprochenen Radwege, die uns der Landrat als Wahlversprechen gab? Aber das würden die Kassen nicht füllen. Der Bau einer weiteren Marina bringt natürlich der Stadtkasse Geld . Mir stellt sich die Frage, was macht die Stadt eigentlich mit den ganzen Einnahmen? Es werden Grundstücke verkauft u. v. m. Nur schade, dass ich immer mehr zu der Erkenntnis komme, dass unsere Stadtvertreter schon lange nicht mehr die Interessen der Einheimischen vertreten. Wenn der Kleine auf seinem Grundstück etwas bauen möchte, ist komischerweise alles geregelt und vieles wird abgelehnt. Ja so wird heute Politik gemacht und Geld verdient.

  4. Maik Waren sagt:

    Hut ab Herr Schnur daß Sie sich von den so genannten Investoren nicht einfangen lassen haben und wenigstens versucht haben sich dagegen zu stemmen. Denn ich geben Ihnen recht – Waren braucht diese Marina nicht!

  5. M.Z. sagt:

    Ich habe ‚mal eine Luftaufnahme vom Bodensee gesehen. Da waren soviele Boote drauf, dass es aussah wie Ungezieferbefall. Auch wenn das jetzt vielleicht böse klingt, ich möchte solche Verhältnisse hier nicht erleben. So eine Wasserfläche ist doch viel schöner anzusehen, wenn man nicht erst über soviele Boote hinwegschauen muss. Ich verstehe solche Entscheidungen nicht.

  6. Jollenkreuzer sagt:

    @simon Simson: für die Nutzung einer Wasserfläche muss man an den Eigentümer des Gewässers zahlen. In diesem Fall in Form einer Wasserpacht an die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. = Geld in die Steuerkasse. Der Steg ist deshalb so weit vom Land entfernt, weil die Binnenmüritz an der Stelle recht flach ist. (Pech für den Investor, weil er das Flachwasser mitzahlen muss.) Für die, die das nicht aus eigener Anschauung kennen ist das in etwa an den unterschiedlichen Blautönen auf der Planskizze zu erkennen.

    • Simon Simson sagt:

      Vielen Dank an den Jollenkreuzer!
      Das half mir weiter zu recherchieren und das mal durchzurechnen.
      Ein Steg kostet jährlich nach VV-WSV 2608 in der Regel 1,28 €/m², ein Liegeplatz 51,13 €. Von Inrechnugnstellung
      dahinter liegender, unbenutzter Flachgewässer steht da nichts. Die Größenordnung ist aber interessant:
      Bei 65 Booten ergibt das 3323,45€
      Der Steg ist ca. 350m lang. Ich rechne mit verschiedenen Breiten, im Mittel 1,5m. 350m * 1,5m * 1,28€/m² = 672 €.
      Zusammen müsste ein schlecht vernetzter Hafenbesitzer ca. 4000€/Jahr berappen.
      Das Wasserstraßenamt versteht sich nicht als Umweltbehörde und demzufolge wird es seitens Eigentümer (der wir eigentlich sind) kein Abwägungsargument gegen möglichst viele Steganlagen mit so herrlichen Einnahmen geben. Andererseits schrieb unser Bundesland keine Nutzungsentgeltregelung fest. Deshalb ist Mauscheleien Tür und Tor geöffnet. Ob die 12.18 das tastsächlich zahlen muss? Denn die Festsetzung liegt (wortgetreu) im Ermessen des Eigentümers.
      Ich will, mit Verlaub, niemanden verdächtigen. Selbstverständlich halte ich unsere stets weise handelnden Volksvertreter aller Fraktionen wie MUG und AfD ebenso wie Behördenchefs auch ohne Kontrolle bei ihren Entscheidungen stets für objektiv. Die Krankheit, dass Steganlagen wie Metastasen bildende Krebsgeschwüre einen immer größeren Teil der Binnenmüritz befallen, schreitet zwar schleichend fort, solange aber alle, die was auf sich halten, einen Liegeplatz haben, sei das ja auch nicht therapiewürdig. Abschließend an die 12.18: Keineswegs haben Sie Be- und Entscheidungen beeinflusst, schon gar nicht durch Spitzenbekochung der Honoratioren. Es war kein rausgeschmissenes Geld, nur Charity. Danke im Namen der Eingeladenen!

  7. Micha sagt:

    Parkplätze bringen ja kein Geld teure Wohnflächen lassen sich besser verkaufen. Hat natürlich keiner gewusst das man Parkplätze brauch . Wurden von den Käufern der Wohnungen überhaupt Bootsliegeplätze gekauft oder gemietet ?? Soweit ich weiß keiner . Auch wenn den Hafen die 12.18. Baut mit Betreiber Charterpoint bleibt da einer kleiner Beigeschmack da die ja den Stadthafen nur befristet nutzen dürfen soweit bekannt ist . Es sollte auch kontrolliert werden wieviel Boote wirklich dort liegen sonst schleicht sich der Übermut ein wie man es ja kennt . Klare Verträge und kein wisch wasch andere dürfen auch nur 50 fahren sonst gibt’s ne Strafe. Mal davon abgesehen ,dass der Blick von Land durch Boote weg ist und Boote sind jetzt langsam genug auf dem Wasser .

  8. Ich sagt:

    Na hoffentlich geht ihnen das Wasser nicht aus. Der Pegel ist ja fleißig am sinken ????