Neurochirurgen der Unimedizin erforschen Schlaganfälle

12. März 2024

Welche Behandlung ist bei einem diagnostizierten Schlaganfall im Kleinhirn besser? Sollte dieser lieber mit Medikamenten behandelt werden? Oder wird die Durchblutung der Gefäße durch einen operativen Eingriff besser wieder hergestellt? Die Rostocker Neurochirurgen Privatdozent Dr. Sae-Yeon Won und Privatdozent Dr. Dr. Florian Geßler (Foto rechts) von der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie der Universitätsmedizin Rostock haben mit Hilfe von mehr als 500 Patientendatensätzen sich genau diesen Fragegestellungen gewidmet. Die Ergebnisse ihrer Forschung wurden kürzlich im renommierten neurologischen US-Fachmagazin JAMA publiziert, die zuvor im Peer-Review-Verfahren durchlaufen mussten, also von Fachexperten begutachtet worden sind.

„Die Publikation des Artikels zeigt, welche Spitzenforschung zum Wohle unserer Patienten an der Universitätsmedizin Rostock betrieben wird. Im international renommierten Fachmagazin JAMA publizieren zu können, ist eine großartige Auszeichnung. Glückwunsch an die Kollegen“, sagt Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock. 

„Bis zum Zeitpunkt der Forschung wurde die Indikation einer operativen Versorgung des Kleinhirninfarktes individuell und ohne einen klaren Richtwert gestellt. Durch die Studie konnten wir erstmals einen klaren Schwellenwert definieren, wodurch die Patienten klar von einer operativen Versorgung profitieren. Wir hoffen, dass dadurch die Indikationsstellung der operativen Versorgung standardisiert werden kann“, sagt Privatdozent Dr. Sae-Yeon Won (Foto rechts).

„Die nun mögliche datenbasierte Entscheidung für eine medikamentöse oder eine chirurgische Therapie wird gerade für den Kleinhirninfarkt wegen der engen Platzverhältnisse im Schädel die Versorgung unserer Patienten dramatisch verbessern“, ist sich Prof. Dr. Alexander Storch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Rostock, sicher.

An der Studie waren neben der Universitätsmedizin Rostock auch die neurologischen und neurochirurgischen Abteilungen der Universitätsmedizin Göttingen, der Harvard Medical School, des Universitätsklinikums Frankfurt und des Universitätsklinikums Jena beteiligt. 

Fotos: Unimedizin Rostock


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