Niedrigste Arbeitslosenquote seit der Wiedervereinigung

2. Juli 2019

Im Juni waren an der Mecklenburgischen Seenplatte 10.844 Menschen ohne Job. 250 weniger als im Mai. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,2 Prozent. Im Juni 2018 lag die Quote bei 9,1 Prozent.
„Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hält – saisonal typisch – auch im Juni an. Wir können daher nicht nur die geringste Arbeitslosenzahl überhaupt seit der Wiedervereinigung melden, auch im längerfristigen Vergleich der Arbeitslosenquoten wird das Ausmaß des Rückgangs sichtbar: Im Juni 2007 lag die Arbeitslosenquote bei 18,8 Prozent, aktuell liegt sie bei 8,2 Prozent“, sagte Thomas Besse.

Arbeitsagenturchef Besse begründete den erneuten Rückgang der Arbeitslosenzahlen damit, dass alle drei Arbeitsmarktindikatoren positiv verlaufen: „Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Beschäftigung steigt und die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen befindet sich weiter auf hohem Niveau. Zurückzuführen ist das auf die aktuell guten Jobchancen – weil die Unternehmen händeringend Fachkräfte suchen. Nach seiner Einschätzung könnte die Arbeitslosenzahl bis zum Jahresende sogar unter die 10.000er sinken. „Die Chance ist da“, sagte Besse. Ergänzend führt er hinzu: „Wir haben eine sehr robuste Situation am Arbeitsmarkt im Landkreis. Die Beschäftigtenzahlen steigen weiter. Allein den vergangenen beiden Jahren haben wir über 1.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse gewonnen. Das ist seit mehreren Jahren so und es zeichnet sich auch keine Trendwende am Arbeitsmarkt ab.“

Viele Jugendliche beende Ausbildung

Erfreulich ist auch, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen weiter abnimmt und immer weniger Menschen auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Denn erstmals gibt es in der Seenplatte weniger als 17.800 erwerbsfähige Hartz-IV-Empfänger. „Dennoch bleibt für uns viel zu tun“, sagt Besse.

Zum Abschluss ging Besse auf den Ausbildungsmarkt ein. „Es sind nur noch wenige Wochen bis zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres. Denen, die bisher vergeblich gesucht haben, kann ich empfehlen: Meldet Euch bei der Berufsberatung im JugendServiceMSE – kurz „JuSe“. Nutzt darüber hinaus die Jobbörse der Arbeitsagentur im Internet unter www.arbeitsagentur.de. Wer noch Tipps rund um das Thema Bewerbung benötigt, ist auf der Seite www.planet-beruf.de genau richtig.“

Er erinnerte auch daran, dass in den nächsten Wochen viele Jugendliche ihre Ausbildung beenden. „Die schriftlichen Prüfungen sind abgeschlossen, aktuell laufen die mündlichen. Damit endet für viele Auszubildende die Lehrzeit. Obwohl die meisten Betriebe ihre Auszubildenden übernehmen, ist das aus unterschiedlichen Gründen nicht überall möglich. Hier sehe ich für andere Betriebe eine besonders gute Gelegenheit, engagierte Fachkräfte zu gewinnen. Deshalb möchte ich an die Personalverantwortlichen appellieren: Nutzen Sie diese Chance und melden Sie sich bei unserem regionalen Arbeitgeberservice-Team.“

Viele offene Stellen

Im Landkreis der Mecklenburgischen Seenplatte ist die Zahl der offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zurzeit gibt es 3.089 freie Arbeitsstellen. 104 mehr als im Vormonat und 384 mehr als im Juni des Vorjahrs.

Die größte Nachfrage gab es im Juni aus den Bereichen: Callcenter und Zeitarbeit (1.108 freie Stellen im Bestand); Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (329); im Baugewerbe (318); im Gastgewerbe (260); Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (245) sowie im verarbeitenden Gewerbe (238). Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.

Ausbildungsstellenmarkt

Aktuelle Daten weisen für das neue Berufsberatungsjahr 2018/19 auf eine stabile Situation hin. Von Oktober 2018 bis Juni 2019 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 1.303 Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 80 oder 6,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig waren 1.401 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 70 oder 5,2 Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. 794 Bewerber waren unversorgt und 843 Ausbildungsstellen unbesetzt.
Am häufigsten waren Ausbildungsstellen gemeldet für Verkäuferinnen und Verkäufer (68); Kaufleute im Einzelhandel (61) und Koch und Köchin mit 48 Ausbildungsangeboten.

Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen:

  • Verkäufer/in
  • Koch/Köchin
  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel
  • Berufskraftfahrer/in
  • Forstwirt/in
  • Fachkraft – Lagerlogistik
  • Restaurantfachmann/frau
  • Kaufmann/-frau – Büromanagement
  • Elektroniker/ in- Energie-/Gebäudetechnik
  • Maurer/in

Allen Spätentscheidern, die noch einen Ausbildungsplatz suchen oder sich über ihren beruflichen Weg noch nicht sicher sind, bietet die Berufs- und Studienberatung weiterhin Beratungstermine an. Es lohnt auch ein Blick ins Internet unter www.arbeitsagentur.de. Wer noch Tipps rund um das Thema Bewerbung benötigt, ist auf der Seite www.planet-beruf.degenau richtig.

Bei Fragen zur ‚assistierten Ausbildung‘, den sogenannten ‚ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH)‘ oder der ‚Einstiegsqualifizierung (EQ)‘ können Personalverantwortliche die kostenlose Arbeitgeberservice-Rufnummer 0800 4 5555 20 nutzen.

Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.

 


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