Organspende: Drese fordert Widerspruchslösung

17. Februar 2023

Angesichts niedriger Organspende-Zahlen und langer Wartezeiten auf Spenderorgane begrüßt MV-Gesundheitsministerin Stefanie Drese ausdrücklich den erneuten Vorstoß von Bundesgesundheitsministers Lauterbach, eine Widerspruchslösung in der Organspende anzustreben. Bei einer solchen Regelung würde in Deutschland automatisch jede Person als Organspender gelten, sofern zu Lebzeiten kein entsprechender Widerspruch kommuniziert werde, erklärte Drese. So können auch Menschen ohne Organspendeausweis zum Spender werden.

„Momentan kommen viele Spenden nicht zustande, weil der Wille potentieller Spender nicht ausreichend dokumentiert ist“, hob Ministerin Drese hervor. So haben Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge nur 44 Prozent der Befragten ihre Entscheidung schriftlich festgehalten. Dennoch stünden 84 Prozent der Organspende prinzipiell positiv gegenüber.

Drese: „Es gibt also auch in Mecklenburg-Vorpommern viele Menschen, die potentiell zum Lebensretter werden könnten. Eine Widerspruchslösung schafft Klarheit bei den eigenen Wünschen, entlastet im Zweifel Angehörige in einer schwierigen Situation und hilft vor allem Menschen, die sehnlichst auf ein neues Organ warten.“

Eine neuerliche Debatte zu einer entsprechenden Reform sei daher überfällig, so Drese. In der Zwischenzeit appellierte sie an die Bürger, sich mit dem Thema der Organspende auseinanderzusetzen. „Es ist für viele sicherlich kein einfaches Thema, aber mit einer auf einem Organspendeausweis vermerkten Entscheidung können Sie Leben retten.“


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