Premiere mit Hufschlag: Adventskonzert auf Pferdehof Zislow

29. November 2023

Hier also soll es ein Konzert geben? Zweifel machen sich breit. Steht aber so auf dem Plakat. Es riecht nach Stroh und Heu, auch nach Pferdeäppeln. Die liegen auf dem Hof. Neugierige Blicke luken hinter eine spaltbreit geöffnete Tür: Sättel, Zaumzeug, Reitstiefel. Ein ungewöhnliches Foyer für einen Konzertsaal, wenn, ja wenn man denn im richtigen Gebäude ist. Fragende Blicke, ein halbmutiger Griff an der Tür wird zum entschlossenen. Tatsächlich: Hier ist Musik drin, in diesem ehemaligen Pferdestall auf dem Pferdehof in Zislow. Der Pferdestall heißt inzwischen „Cafe Hufschlag“. Ein Name, der die Fantasie anregt und vermeintlich ist der Hufschlag auch zu hören, im Kopf: ein volles Klackern mit leichtem Echo. Möglicherweise war es ja genau dieser Klang, diese Akustik, die dazu anregte mal etwas auszuprobieren: ein Konzert. Und das gibt es am kommenden Sonntag, 3. Dezember.

Bei einem ersten Versuch war der Tenor Andre´ Schmidtke vom Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin sofort angetan. Diesen Raumklang hätte er dem Gebäude nicht zugetraut. Die leichten Wölbungen in der Decke tragen den Ton, lassen ihn durch den Raum gleiten. Das hat mehr verdient.

So erzählte Schmidtke drei Kollegen von den Möglichkeiten des Zislower Konzertstalls, und am 3. Dezember ist es soweit. Zusammen mit Ascelina Klee, Clara Elisabeth Zepeda und Yongwhan Jeong bringen die befreundeten Musiker ihr vielfältiges Repertoire nach Zislow.

Ascelina Klee findet es mutig, dass sich der Touristik- und Heimatverein Zislow auf dieses musikalische Abenteuer einläßt. Um so größer die Freude der Alt-Stimme, die über ihre Eltern den Weg in den Gesang fand. Daheim wurde viel französische Musik gehört.

Das musikalische Elternhaus prägte auch Clara Elisabeth Cepeda. Die Eltern sangen am Mainfrankentheater in Würzburg, da war der Weg in den Kinderchor vorgezeichnet. Über Ausbildungsstationen in Deutschland und den USA kam sie schließlich nach Schwerin. Musikalische Werke von Franz Lehar und Robert Stolz gehören zu den Lieblingsstücken der Sopranistin.

Der Südkoreaner Yonghwan Jeong hat ebenfalls schon als Kind gerne gesungen. Er erhielt viel Zuspruch und wurde schließlich ermutigt, sich in Seoul und Detmold zum Tenor ausbilden zu lassen.

Andre` Schmidtke, hat sich erst relativ spät für einen musikalischen Berufsweg entschieden. Mit etwa 20 wurde dem Bariton klar, daß Musik sein Leben bestimmen sollte. Verdi hatte einen großen Anteil an dieser Entscheidung.

Alle vier wollen nun also am 1. Advent, dem 3. Dezember, ab 15.30 Uhr das Cafe Hufschlag zum Konzertsaal machen. Was an musikalischen Leckereien geboten wird, das will das noch namenlose Ensemble nicht verraten. Nur soviel: unterhaltsam soll es sein, Opernstücke sind vertreten, Auszüge aus Operetten wird es geben und natürlich Weihnachtslieder. Vielleicht ja auch etwas mit einer Schlittenfahrt, Peitschenknall und Pferdewiehern. Würde jedenfalls zum Hufschlag passen.

Anmeldungen für das Konzert sind aus Platzgründen unter der Mailadresse info@gemeinde-zislow.de wünschenswert. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Einlass ist ab 14 Uhr.


Kommentare sind geschlossen.