Protestaktionen an der Müritz verlaufen friedlich und geordnet

8. Januar 2024

Sie waren nicht zu übersehen und nicht zu überhören, die protestierenden Landwirte an den Autobahnen und die Teilnehmer des Autokorsos in Waren. Während die Bauern die Autobahnzufahrten versperrt haben, rollten in Waren am Morgen rund 500 Fahrzeuge durch die Stadt. Alle Proteste in der Müritz-Region verliefen nach Aussagen der Polizei und der Organisatoren friedlich. Und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer hatten sich offenbar gut vorbereitet, sind entweder früher zur Arbeit, haben andere Wege genutzt oder sind gleich zu Fuß gegangen
„Wir sind Müritzer“ war heute an verschiedenen Standorten – überall ging es trotz der vielen Teilnehmer sehr geordnet zu, die Stimmung war weder aggressiv noch aufgeheizt. Hier und da kam es natürlich zu Staus, doch diejenigen, die warten mussten, nahmen es zumeist gelassen. Auch jene, die den Protesten nicht unbedingt wohlwollend gegenüber standen. „Was soll’s, es ist ihr gutes Recht, die paar Minuten kann ich warten. Ich glaube zwar nicht, dass man durch rumfahren was erreicht. Aber es ist okay“, meinte beispielsweise René, der eine ganze Weile in Waren-West fest steckte.

Die Landwirte, die in Leizen für eine geschlossene Autobahn gesorgt haben, zogen nach Ablauf der genehmigten Zeit auf Anweisung der Polizei ab und versammelten sich in Gotthun. Eigentlich wollten sie von da aus noch nach Waren, das ist ihnen jedoch untersagt worden. Aber von der anderen Seite, aus Richtung Teterow, kam dann am Vormittag noch mal ein Trecker-Konvoi, der sich durch Waren schlängelte. Auch, ohne Vorkommnisse.

Der große Warener Korso von rund 500 Fahrzeugen fuhr überraschend schnell durch die Stadt – vom Amtsbrink nach Waren-Ost, dann nach Waren-West in rund eineinhalb Stunden. Im Westteil gab es ob der engeren Straßen kurz Probleme, aber auch die waren schnell gelöst. Auch Dank der Warener Polizei, die mit rund 20 Beamten im Einsatz war, um den Verkehr zu regeln. Mit dabei auch Beamte der Wasserschutzpolizei. „Ich kann für meinen Bereich resümieren, dass alles sehr friedlich verlief, die Veranstalter haben sich an alle Auflagen gehalten, haben mit ihren eigenen Ordnern unterstützt, so dass alles reibungslos abgelaufen ist“, sagte Warens Polizeichefin Kathrin Jähner auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. Und auch die Organisatoren loben Einsatz- und Ordnungskräfte.

Nach dem Korso gab es auf dem Festplatz eine Kundgebung, auf der verschiedenen Redner die aktuelle Politik – nicht nur die gegenüber den Landwirten – anprangerten. Für Ärger sorgte lediglich die Warener Stadtverwaltung, die an Teilnehmer der Kundgebung Knöllchen verteilte, weil die im großen Trubel vergessen hatten, eine Parkuhr auszulegen. Einen Pflegedienst traf es dabei besonders.

Die Protestaktionen sollen im Laufe der Woche fortgesetzt werden. Unter anderem ist für Donnerstag geplant, Lebensmittellager zu blockieren. Davon betroffen wird nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ auch das EDEKA-Lager in Malchow sein. Weitere, noch nicht bekannte Aktionen, nicht ausgeschlossen.


13 Antworten zu “Protestaktionen an der Müritz verlaufen friedlich und geordnet”

  1. Sebastian sagt:

    Geiselhaft für Autofahrer weil einige Leute meinen Privatfahrten mit gefördertem Diesel machen zu können und die Luft zu verpesten. Damit zeigen die Agraindustriellen selbst das diese Subvention zu viel ist. Die letzte Generation wird von der Straße gezerrt und diese Geiselnehmer werden unterstützt. Die staatlichen Behörden genehmigen die Autobahnsperrungen. Armes Deutschland.

  2. Willy sagt:

    #Sebastian# Sie haben in ihrer Argumentation einen kleinen, aber feinen, Denkfehler.
    Die Landwirte haben ihren Protest bei der Behörde angemeldet und genehemigt bekommen. Damit können sie sich auf Art. 8 des GG stützen. Das Oberverwaltungsgericht in Berlin-Brandenburg hat die Blockade von Autobahnen in einer Eilentscheidung genehmigt.

    Die Klimaterorristen haben ihre Aktionen n i c h t angemeldet und können sich nicht auf das Versammlunmgsrecht berufen. Damit sind diese Handlungen nicht durch das Gesetz gedeckt und stellen Straftaten dar.

    Finden Sie den Fehler.

  3. CADB sagt:

    Ich bin nicht für diese Art von Protest. Es ist gut, das Alles so friedlich abgelaufen ist. Im Vorfeld hatte man ja schon Angst, es könnte das reinste Chaos geben und damit meine ich nicht nur verstopfte Straßen. Die Medien, ob Fernsehen oder Zeitung und Internet haben das ganze Geschehen so gehypt…als wenn es Straßenschlachten gibt. Und die Stimmung wurde dadurch ja nicht besser. Wie gesagt, es ist nicht meins, aber schön daß es so abgelaufen ist.

  4. BlackMachine sagt:

    @ Willy: Daumen hoch!^^

    Wenn ich das immer lese, wird’s mir anders: „subventionierter Diesel“.
    Hört sich so an, als ob hier jemand was geschenkt bekommt. Die Bauern kaufen Kraftstoff und zahlen dafür. Zusätzlich müssen sie dafür Steuern zahlen. Nur halt weniger, als der Normalbürger, zu dem ich übrigens selbst zähle.

    Jeder, der selbstständig ist (ich bin es übrigens nicht), sollte Respekt verdienen. Er schafft Arbeitsplätze, zahlt ein vielfaches mehr an Steuern und trägt ein wesentlich höheres Risiko als normale Arbeitnehmer.

    Jeder Selbstständige hat sich das, was er hat, hart erarbeitet. Da kommt man mit 40h/Woche nicht einfach mal so hin. Ich würde mir mein hart verdientes Geld auch nicht so einfach wegnehmen lassen.

    Macht weiter Jungs und Mädels! Es muss sich was ändern. (Sonst zahlen wir bald nicht nur die Fahrradwege in Peru, sondern wahrscheinlich auch noch die Fahrräder)

  5. M.M. sagt:

    Unternehmer und Klima-Kleber greifen zum gleichen Mittel, den Verkehr beeinträchtigen um damit Druck auf Staat und Bevölkerung zur Durchsetzung ihrer Interessen auszuüben. Wessen Interessen ehrenwerter sind, beurteilt bitte jeder selbst.
    Sich mit seinem eigenen Körper dem Verkehr entgegen und sich unmittelbar Wut und Hass auszusetzen, finde ich persönlich allerdings deutlich mutiger (manche mögen auch sagen dümmer), als dies mit riesigen Arbeitsmaschinen zu tun.
    Den Punkt für Mut verdienen meiner Ansicht nach die Klima-Kleber!

  6. anaanka sagt:

    ich bedanke mich bei den Veranstaltern und bei den freiwilligen Helfern. Es tat gut, unter Gleichgesinnten zu sein. So Schade , dass nicht noch mehr vor Ort waren. Dann haben ja wohl nur wir mit Existenzängsten zu kämpfen. Ich habe einige Rentner auf der Veranstaltung gesehen- Respekt- Weshalb ich auf noch mehr Teilnehmer gehofft habe ? Fast alle ( jede Berufsgruppe war 1989 vertreten ) haben sich doch damals für das Begrüssungsgeld (100,00DM ) zur Wiedervereinigung kaufen lassen. Heute geht es um soviel mehr. Schlimm, wenn man sich von irgendwelchen Medien als Wutbauer und Rechtsradikaler darstellen lassen muss. Ihr alle müsst nicht das Gleiche empfinden wie ich und auch nicht die Sorgen teilen wie ich aber so wie es in fast allen Bereichen in der Gesellschaft läuft, ist es beängstigend. Wir sind nicht die bösen. Ach, und wer sich über die Subventionen für unsere Bauern aufregt,- wenn die wegfallen- seid ihr alle bestimmt bereit , geschätzte 10,00€ für ein Brot auszugeben. Diese Politik der Bundesregierung vertrete ich nicht, ich kann sie mir nicht leisten.

  7. Uwe sagt:

    #Willi# und Sie meinen fehlerfrei zu denken?
    Ich wohne auf dem Land und kann mir nur die Augen reiben. Felder die, wenn sie nicht gerade in Monsanto Grün leuchten, von schweren Tracks mit holländischen Kennzeichen befahren werden, um Gülle zu verklappen, die nicht einmal die Holländer haben wollen. Und wir wundern uns über unseren Grundwasser Zustand.
    Die Klimaaktivisten haben einen wirklichen Grund! Haben den, die Landwirte auch?
    Solange sich die Landwirtschaft einen solchen Lobbyismus leisten kann, und sich sogenannte Investoren rumtummeln, denke ich, eher nicht!
    Und Landwirtschaft die nicht den Sinn von Klimaschutz versteht ???

  8. Westfahle sagt:

    Wir Bürger sollten vielleicht Mal Bürgermeister, Parteien wählen, die nicht als ihre wichtigste Aufgabe sehen Autofahrer zu schikanieren.

  9. Ilona sagt:

    Ich bin auch nicht begeistert von Streiks, aber ich kann verstehen, daß es auch mal Grenzen geben muß für die Politik. Unterschlagenes Geld, und das ist es bei falscher Nutzung, aus den Taschen der Bürger zu ersetzen, ist ein Unding. Und das betrifft nicht nur die Bauern. Wieviel tragen denn die Verantwortlichen davon? Was würde mit ANn und AGn passieren, die Geld zweckentfremdet haben, einem Bauherrn der Förderung abzweigt usw ??? Inzwischen macht die Verunsicherung der Bürger rundum noch mehr kaputt mit Zurückhaltung beim Einkauf u.a. Es bleibt immer weniger in den Taschen der Bürger, es wird alles teurer und es werden Förderungen gestrichen z.B.für Vereine. Für mich ist der Frust nachvollziehbar, denn ich habe ihn auch. Die Frage ist nur ob es was nützt auf die Straße zu gehen…

  10. Ann Komorniczyk sagt:

    Ich bewundere den Mut und das Organisationstalent derjenigen die die gestrige und wohl noch weitere Protestaktionen leiten.
    Es ist sehr erfreulich das die ganze Aktion sehr friedlich verlaufen ist. Weiter so!! Es muß sich in der Politik etwas ändern und man hat leider den Eindruck das über normale Kommunikation an den entsprechenden verantwortlichen Stellen die Situation nicht erkannt wird.

  11. Bernd sagt:

    Ich wundere mich schon, wieviele Weltfremde sich hier tummeln. Fleisch wird ua aus Rumänien nach Deutschland gekarrt. Aufbackbrötchen kommen zum Teil aus China. Usw. Guten Appetit.
    Und ganz nebenbei,Saudi Arabien bekommt Bomber aus der EU und Germany. Darum geht es. Schluss mit den Lügen .Hat mit Hass und Hetze nix zu tun.
    Ja ich weiss,Thema verfehlt und rechts bin ich auch.

  12. Sebastian sagt:

    Hallo Willy, der Fehler ist das die Straßensperren genehmigt wurden und Autofahrer in Geiselhaft genommen werden. Außerdem werden mit Agrardiesel unnütze Fahrten gemacht und die Umwelt verschmutzt. Es baden die aus die nichts dafür können aber die Landwirtschaft mit Steuern stützen. Dann lieber die verantwortlichen Politiker bedrängen. Diese Politiker beschließen Gesetze die gerichtlich nicht haltbar sind, obwohl in jedem Ministerium hochdotierte Juristen sind die dies erkennen müssen. Wenn Gesetze nicht durch Änderungen geheilt werden können, sondern klar gerichtlich zurückgewiesen werden, zeigt das die Unfähigkeit oder Ignoranz der Bundespolitik!

  13. Willy sagt:

    Uwe9
    #Willi# und Sie meinen fehlerfrei zu denken?

    Im vorliegenden Fall schon.