Röbels Bürgermeister-Kandidaten im Wahl-Check

8. April 2016

RMBrunnenSpannung am kommenden Sonntag in Röbel: Die Einwohner wählen einen neuen Bürgermeister und können sich zwischen sechs Kandidaten – zwei Frauen und vier Männer – entscheiden. Die Wahl ist nötig, nachdem Amtsinhaber Heiner Müller seinen Rücktritt angekündigt hat.
Der Wahlkampf – sofern man das Geschehen in Röbel überhaupt so bezeichnen kann – ist sehr ruhig, ja beschaulich verlaufen. Beschaulich, wie die Stadt Röbel eben ist. Und mit dieser Beschaulichkeit punktet die Müritzstadt seit Jahren.
Doch womit wollen die Kandidaten punkten? Warum sollte man ausgerechnet XY oder YZ wählen? Auf Wunsch zahlreicher Leser stellen wir heute alle sechs Kandidaten vor. Wir haben ihnen die selben Fragen gestellt, keine Zeilenvorgaben gemacht, aber in ihrem eigenen Interesse um kurze und knappe Antworten gebeten.
Alle Kandidaten haben geantwortet, dafür bedanken wir uns an dieser Stelle recht herzlich.
Hier nun die Fragen, Antworten und Angaben zur Person – sortiert nicht nach Bedeutung oder Partei, sondern ganz einfach alphabetisch.

Hildebrandt Radbruch Schuldt

Jens Hildebrandt                                   Rajko Radbruch                                  Regina Schult
42 Jahre                                                        42 Jahre                                                     55 Jahre
geschieden, 2 Kinder                                  geschieden, 2 Kinder                              verheiratet, 3 Kinder
Leiter Kriminalpolizei Nbg.                      Landschaftsarchitekt                              Verwaltungsfachangestellte

Slezak Sprick Westerkamp

Marion Slezak                                         Andreas Sprick (CDU)                        Steffen Westerkamp (SPD)
45 Jahre                                                        56 Jahre                                                       52 Jahre
verheiratet, 2 Kinder                                  verheiratet, 2 Kinder                                 verheiratet, 1 Kind
Angestellte Kreisverwaltung                    Bauunternehmer                                        Angestellter optimal media

Warum möchten Sie Bürgermeister der Stadt Röbel/Müritz werden?

Jens Hildebrandt: Weil es eine interessante und herausfordernde Aufgabe in einer schönen Stadt ist.

Rajko Radbruch: Ich bin Röbeler und habe die Gestaltung und Entwicklung dieser Stadt natürlich mitbekommen. Ich bin auch stark integriert in dieses Geschehen und möchte von daher einige Ansätze verändern und verbessern. Da sind Dinge darunter, die mir sehr wichtig sind. Ich weiß wo die Probleme/Aufgaben liegen und mich reizt einfach, an den Veränderungen der Stadt aktiv mitzuwirken, sie zukunftsfähiger aufzustellen.

Regina Schult: Mein Lebensmittelpunkt ist die Stadt Röbel. Hier besuchten meine Kinder den Kindergarten, den Hort und noch die Schule. Zurückliegend und fortan ist aus dem kleinen Städtchen eine konkurrenzfähige Stadt geworden; dabei liegt es mir am Herzen die alten Traditionen beizubehalten, aber auch weiterhin aus Röbel eine attraktivere Stadt zu machen.

RM4Marion Slezak: Ich bin in Röbel aufgewachsen. Meine Kinder gehen bzw. gingen hier zur Schule. Mein Mann arbeitet seit vielen Jahren in dieser Stadt. Röbel ist der Mittelpunkt unseres gesellschaftlichen Lebens. Ich verfolge schon sehr lange interessiert die wirtschaftliche, kulturelle und touristische Entwicklung der Stadt. Jetzt möchte ich aktiv an der weiteren Entwicklung von Röbel/Müritz mitwirken.

Andreas Sprick: In meinem Berufsleben vor der politischen Wende im VEB (K) Bau Röbel habe ich alles daran gesetzt, nie in einer Verwaltung arbeiten zu müssen. Für mich war der Bauberuf, egal in welcher Tätigkeit, das Ein und Alles. Mit den mehr als zwanzig Jahren ehrenamtlicher kommunalpolitischer Tätigkeit in der Stadt, aber auch im Amtsausschuss und zuletzt im Kreistag MSE ist in mir doch der Entschluss gereift, einmal auf dieser Ebene eine Leitungsfunktion auszuüben.

Steffen Westerkamp: Seit mehr als 10 Jahren bin ich in der Röbeler Kommunalpolitik tätig, derzeit als Vorsitzender des Finanzausschusses und im Eigenbetrieb der Stadt, der Wohnungsbaugesellschaft mbH Röbel, als Aufsichtsratsvorsitzender. In Ausübung dieser ehrenamtlichen Tätigkeiten konnte ich mir einen erheblichen Einblick in die Verwaltungsarbeit unseres Amtes verschaffen. Gerade mit der Schlüsselstellung im Finanzausschuss haben wir unseren vor wenigen Tagen beschlossenen Haushaltsplan 2016 auf solide Beine gestellt, denn die finanzielle Absicherung der umfangreichen Verwaltungsaufgaben ist das Fundament unserer zukünftigen Arbeit.
Um hier an der erfolgreichen Entwicklung unserer Stadt noch intensiver mitwirken zu können, bewerbe ich mich um das Amt des Röbeler Bürgermeisters.

Warum sollten die Röbeler SIE wählen?

RMWappenJens Hildebrandt: Aufgrund meiner Ausbildung und bisherigen beruflichen Tätigkeit bringe ich die notwendige Kompetenz mit, ich bin unabhängig und meine Tür steht immer offen für Mitarbeiter, Bürger und Partner.

Rajko Radbruch: Durch meine Kenntnis im Bereich der Förderung werde ich für unsere Stadt Röbel/Müritz das Maximum an Fördermöglichkeiten herausholen. Meine Stärke besteht in meiner Gradlinigkeit und Berechenbarkeit, aber auch in meiner Kompromissbereitschaft Neuem gegenüber.
Ich spreche auch unbequeme Dinge an. Durch meine parteipolitische Unabhängigkeit kann ich offen und kompromissbereit mit allen Fraktionen zusammenarbeiten und dem Sachargument stets das höchste Gewicht einräumen.

Regina Schult: Weil ich die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertrete, ein offenes Ohr für sie habe, zuhören kann und durch meine langjährige Berufserfahrung in einem kommunalen Dienstleistungsunternehmen an der Basis sitze und im Umgang mit Menschen vertraut bin. Ich stehe für Kompetenz statt Versprechen.

Marion Slezak: Die Röbeler sollten mich wählen, weil ich ihnen eine ehrliche, unparteiische und unbeeinflusste Kommunalpolitik, die aufgrund von fundierten Zahlen, Fakten und geprüfter Wirtschaftlichkeit beruht, verspreche.

Andreas Sprick: Ich möchte für die Stadt und Ihre Bürgerinnen und Bürger ein ehrlicher und wenn möglich immer korrekter Bürgermeister sein, der ein Ohr für Ihre Sorgen und Nöte hat, der aber auch sagt, was nicht geht.

Steffen Westerkamp: Röbel ist meine Heimatstadt, ich bin hier geboren und aufgewachsen, der Lebensmittelpunkt meiner Familie liegt hier. An der positiven Entwicklung unserer Stadt konnte ich schon eine Zeit lang mitgestalten. Die Belange unserer Bürgerinnen und Bürger liegen mir sehr am Herzen. Ihre Anregungen möchte ich gerne aufnehmen und diskutieren. Ich möchte die Verbände und Vereine in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit weiter unterstützen. Dafür stehe ich und werbe um das Vertrauen der Wähler.

Welche beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen befähigen Sie für den Job des Bürgermeisters?

Jens Hildebrandt: Ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften als Grundlage und nachfolgend die Leitung verschiedener Dienststellen der Landespolizei als Erfahrung im Umgang mit Mitarbeitern, Bürgern und verschiedenen Partnern außerhalb der Verwaltung.

RM6Rajko Radbruch: Weil ich breitgefächert aufgestellt bin. Vor einigen Jahren habe ich erfolgreich als Selbstständiger ein Landschaftsarchitekturbüro über 10 Jahre geführt. Ich kenne den Verwaltungsbereich auch aus der wirtschaftlichen Perspektive und bin jetzt seit viereinhalb Jahren in der Verwaltung, im Landwirtschaftsministerium und der nachgeordneten Behörde StALU (Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt) Mecklenburgische Seenplatte, tätig. Ich kenne somit auch die internen Verwaltungsprozesse und Abläufe.
Meine Stärken bestehen darin, beide Seiten der Bürgermeisterzuständigkeiten zu kennen, die Verwaltung und die Wirtschaft. Auch meine Weiterqualifizierungen, z.B. zum Verwaltungsrecht und zum Öffentlichen Recht zu baurechtlichen Dingen usw., geben mir eine starke Kompetenz.

Regina Schult: Ich bin staatlich geprüfte Wirtschaftsassistentin und ausgebildete Verwaltungsfachangestellte. Seit 30 Jahren bin ich in der Kommunalverwaltung als Leiterin im Finanzmanagement tätig. Für die Stadt Röbel wird ein hauptamtlicher Bürgermeister gesucht. Als hauptamtliche Bürgermeisterin bin ich Leiterin der Stadtverwaltung und Repräsentantin der Stadt. Gleichzeitig bin ich leitende Verwaltungsbeamtin und habe eine gesetzliche Fürsorgepflicht gegenüber allen Beschäftigten, und werde dafür sorgen, dass sich meine Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen. Ich habe Führungsqualitäten, Verhandlungsgeschick und  Durchsetzungsvermögen.

Marion Slezak:   Ich habe an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Schwerin Betriebswirtschaft studiert und bin Betriebswirtin (VWA). Außerdem bin ich Industriekauffrau. Ich bringe eine gute Qualifikation sowie Erfahrungen aus der Verwaltung und Wirtschaft mit und bin offen für neue Ideen und Fortschritt.

RM2Andreas Sprick: Seit dem Abschluss meines Ingenieurstudium 1985 habe ich immer in Leitungsfunktionen gearbeitet bzw. war selbstständiger Unternehmer. Daher weiß ich, dass gerade die Arbeit mit dem Menschen das schwierigste ist. Aber ich denke, ich habe in dieser Zeit bewiesen, dass ich Menschen anleiten und führen kann.

Steffen Westerkamp: Zu meinen täglichen Arbeitsaufgaben bei einem der größten Arbeitgeber in unserer Region gehört Verhandlungsgeschick, Personalführung und eine gewisse Stressbelastung. In meiner Tätigkeit als Stadtvertreter habe ich viele Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung persönlich kennen- und schätzengelernt. Ich fühle mich befähigt, die Röbeler Verwaltung effizient und motiviert zu führen.

Das Geld in den Kommunen wird immer knapper, auch in Röbel. Wie wollen Sie Röbel trotz dieser klammen Kassen weiter voranbringen?

Jens Hildebrandt: Aus den Kommunen übertragenen Pflichtaufgaben gibt es leider kein Entrinnen, insoweit muss genau geschaut werden, was mit dem verbleibenden Geld an freiwilligen Aufgaben geleistet werden kann. Städtebaulich müssen alle Möglichkeiten von Förderungen aus entsprechenden Programmen der EU, des Bundes und des Landes ausgeschöpft werden.

Rajko Radbruch: Ziel ist es dauerhaft einen ausgeglichene Haushalt zu haben und im besten Fall Überschüsse erzielen. Das erfolgt u.a. durch aktive Wirtschaftsförderung, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen und höhere Steuereinnahmen zu erzielen. Zügige Ausweisung bzw. Anpassung von Bau, Gewerbe- und Tourismusflächen geht einher mit Aktualisierung des Flächennutzungsplanes. Eine attraktive Gewerbe, Wohn- und Wirtschaftspolitik ist das Ziel.

RM7Regina Schult: Die Stadt Röbel/Müritz hat einen ausgeglichenen Haushalt vorzuweisen. Damit ist der finanzielle Grundstock gelegt und Grund genug, mit diesem Startkapital das Beste für die weitere Gestaltung unserer Stadt herauszuholen und umzusetzen.

Marion Slezak: Wie klamm die Kassen tatsächlich sind, und welche Mittel wofür wirklich zur Verfügung stehen, kann man dem Haushalt der Stadt entnehmen. Die Haushaltsplanung ist ein komplexer Prozess, bei dem viele Belange berücksichtigt werden müssen. Ich würde versuchen, den wirtschaftlichen Mitteleinsatz zu optimieren, in dem man vorhandene Einnahmequellen noch vorteilhafter nutzt und neue auftut.

Andreas Sprick: Es ist richtig, dass die öffentliche Förderung aus dem Topf „Aufbau Ost“ in den nächsten Jahren ausläuft. Die Städtebaufördermittel aus dem Sanierungsprogramm laufen schon in diesem Jahr aus. Daher ist es wichtig, andere Förderungen des Landes M/V einzuwerben, um unsere für die nächsten Jahre geplanten Bauvorhaben finanziell abzusichern. Das heißt im Klartext „Klinken putzen“ und Kontakte knüpfen, wo es nur geht.

Steffen Westerkamp: Im Moment kann ich für den Röbeler Stadthaushalt eine gewisse finanzielle Ausgeglichenheit prognostizieren. Wie es dann mit dem Auslaufen des Solidarpaktes 2 im Jahr 2019 weitergeht, kann man noch nicht sagen. Aber ich denke, dass der Bundes- und Landesregierung nicht daran gelegen sein kann, die finanziellen Zuwendungen für ihre Kommunen gänzlich zu streichen oder im größeren Maße zurückzufahren. Es wird immer eine Grundsicherung geben müssen, mit der heißt es dann haushalten.

Wie wollen Sie es schaffen, dass Röbel nicht weiter vergreist? Immerhin ist der Altersdurchschnitt der Stadt sehr hoch, Tendenz weiter steigend?

Jens Hildebrandt: Das kann nur gelingen, in dem Röbel für junge Leute attraktiv wird, d.h. es gibt genügend Jobangebote, bezahlbaren Wohnraum und die notwendige Infrastruktur.

Rajko Radbruch: Für unsere Kinder sollen zukunftsweisende Infrastrukturinvestitionen zügig voran gebracht werden.  Ein gutes Bildungsangebot stärkt den Wirtschaftsstandort Röbel und macht diesen für Familien und Investoren interessanter. Das sichert und schafft Arbeitsplätze. Die Chancen für unsere Familien gilt es zu verbessern. Ein attraktiver Arbeitsplatz gepaart mit einer Stadt, in der man sich wohl fühlt. Bezahlbare Grundstückspreise und Wohnraum sind Grundvoraussetzung. Durch eine in vielen Bereichen attraktiv werdende Stadt möchte ich den Zuwachs von Einwohnern erreichen.
Wohnortnahe Versorgung und ein tragfähiges Einzelhandelskonzept sind zentrales Thema in der zukünftigen Stadtpolitik.
Weitere Verbesserung und Stärkung des Gesundheitswesens.
Die Unterstützung und Stärkung des Vereinslebens, das sorgt für Stabilität und Attraktivität.

RM5Regina Schult: Der demografische Wandel ist stark von den äußeren Einflüssen geprägt. Die steigende Lebenserwartung und der Rückgang der Geburtenrate beflügeln mich zu sagen, dass die Röbeler älter werden, aber nicht vergreisen. Gerade die älteren Menschen haben viel Erfahrung und weisen unterschiedlichste Kompetenzen auf. Überall wird bürgerliches Engagement gewünscht, viele Senioren engagieren sich bereits ehrenamtlich in Sportvereinen, in der sozialen Vereinsarbeit und Projekten, in kirchlichen Einrichtungen, im Seniorenbeirat und weiteren Institutionen über alle Generationen hinweg.
Eines meiner Ziele ist es,  in Röbel lukrative und sozialversicherungspflichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen und zu erhalten. Dazu benötigen wir neue Ansiedlungen von Gewerbetreibenden und Erschließung neuer Wohngebiete. Ebenso ist es wichtig, die Wohn- und Lebensqualität zu steigern und zu verbessern.

Marion Slezak: Als erstes finde ich es gut, dass Röbel eine Stadt ist, in der es sich lange zu leben lohnt. Wenn man dabei auch noch alt wird, ist es umso besser. Denn das ist die erste Schlussfolgerung die ich aus dem Wort „vergreist“ ziehe.
Eine Möglichkeit, um junge Leute bei uns zu halten, wäre, dass man die Abwanderung junger Erwachsener und Familien verringert und die Zuwanderung dieser fördert, indem man Ihnen die Stadt Röbel als attraktiven Ort zum Leben vermittelt. Dafür gibt es viele Möglichkeiten.

Andreas Sprick: Es ist immer wieder wichtig, auf die Rolle der Wirtschaft und des Handwerks hinzuweisen. Nur wenn es uns gelingt, unsere Firmen zu stärken, Arbeitsplätze zu sichern und wenn möglich Lehrlinge auszubilden, wird die gemeindliche Infrastruktur dafür sorgen, dass wir nicht vollends vergreisen. Der steigende Altersdurchschnitt sagt aber auch nicht unbedingt etwas Negatives aus. So gibt es zum Beispiel einen nicht unerheblichen Zuzug von Senioren aus anderen Bundesländern in unsere lebenswerte Stadt. Auch mit der neu entstehenden AWO-Pflegestätte werden unsere Einwohnerzahl, aber auch der Altersdurchschnitt steigen.

Steffen Westerkamp: Der demografische Wandel ist leider eine deutschlandweite Herausforderung, welche auch vor den Mauern der Stadt Röbel nicht halt macht. Ich erachte es daher für sehr wichtig, eine solide Schullandschaft vorzuhalten mit interessanten Angeboten von der Grundschule bis zum Gymnasium. Auch eine gut ausgestattete Vereinsstruktur, in der sich alle Altersschichten wiederfinden, bildet ein starkes Fundament für das Miteinander in unserer Gemeinde. Unsere Gewerbetreibenden müssen besser unterstützt werden bei der Ausbildung von jungen Schulabgängern, um sie in unserer Region zu halten. Neue Gewerbe müssen angesiedelt werden für weiteres Potential an Arbeit und Ausbildung. Die sich daraus ergebenden Synergien an Zuzug in die Stadt und der Neubau von Wohnungen und Eigenheimen sollten uns da Hoffnung machen.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was würden Sie in Röbel möglichst schnell realisieren?

RMn4Jens Hildebrandt: Die Zukunft der Therme muss langfristig geklärt sein.

Rajko Radbruch: Die Schaffung von bezahlbaren Grundstücksflächen im Besonderen für die Wohnbebauung sowie den Tourismus nicht aus den Augen zu verlieren, z. B. die zukunftsfähige Entwicklung des Hafenareals unter Berücksichtigung des traditionsreichen Seefestes sowie anderer Festivitäten. Stärkung der Innenstadt und Vernetzung mit der weiter zu entwickelnden Peripherie. Einen lebendigen Stadtkern gilt es zu entwickeln.

Regina Schult: Priorität haben bei mir die Bürger von Röbel, dabei ist mir das Allgemeinwohl sehr wichtig.  So möchte ich möglichst schnell ein aktives Bürgerbüro einrichten, um zu erfahren, was sich die Röbeler Einwohner für die Zukunft wünschen. Als Bürgermeisterin bin ich Ihre Vordenkerin, Ideenfinderin, Motivarin und möchte Sie bei Entscheidungsfindungen mit einbeziehen.
In meiner Legislaturperiode möchte ich erreichen, dass die Jungen und die Älteren voneinander lernen, indem ich ein Mehrgenerationenhaus mit einer integrierten Kindertagesstätte errichte. Ein gemütliches Stadt-Cafe und eine Großraumdiskothek auf verschiedenen Ebenen für die Jugendlichen und Junggebliebenen (Oldie-Disco) mit Freizeitangeboten wie Fitnesscenter, sportlichen Betätigungen wie Bowlen, Squash etc. und kulinarischen Angeboten.

Marion Slezak: Wünsche werden allzu selten erfüllt. Da kommt es doch eher auf Taten an, um seine Ziele zu erreichen. Im Amt der Bürgermeisterin hat man dazu genug Gelegenheiten und viele gleichrangig wichtige Ziele, die es zu realisieren gilt.

Andreas Sprick: Das vor kurzem beschlossene Einzelhandelskonzept für Röbel besagt, dass von einem Neubau weiterer Supermärkte und Discounter abgesehen werden soll. Das heißt aber auch, dass für den Standort „Kieskuhle am Gildekamp“ schnell neue Ideen entwickelt werden müssen. Ob sich dann auch gleich ein Investor dafür findet, ist die andere Frage.

Steffen Westerkamp: Da brauche ich nicht lange nachzudenken. Die Gestaltung und Bebauung des Hafenplatzes mit einem akzeptablen, tragfähigen und vor allem finanzierbaren Projekt, das zu unserer Stadt passt.

Röbel im Jahr 2036. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf…..

Jens Hildebrandt: Die Einwohnerzahl bleibt stabil, ohne dass der Altersdurchschnitt noch weiter ansteigt.

Rajko Radbruch: Röbel als Alternative des Wohnens im „Grünen“ zwischen der Metropole Berlin und dem Großraum Rostock. Stromfahrzeuge surren Leise durch die Stadt. Die Luft ist sauber, denn weder Autos noch Industrieanlagen stoßen Schadstoffe aus. Die Neubauten produzieren dank Solarzellen und Sonnenwärmekollektoren mehr Energie, als sie verbrauchen. Die überschüssige Energie speisen sie in intelligente Netze ein. Begrünte Dächer sorgen für ein angenehmes Klima und versorgen die Röbeler mit frischem Gemüse. Die Menschen genießen das quirlige Stadtleben – ohne Lärm, gesundheitsgefährdende Abgase oder Feinstaub. Das ist eine Vision die Wirklichkeit werden könnte.
Röbel ist zukunftsfähig, nachhaltig und vor allem lebenswert und wird den Bedürfnissen aller gerecht.

RMn3Regina Schult: Damit die Stadt Röbel/Müritz im Jahr 2036 gut aufgestellt ist, müssen wir die Stadtentwicklung voranbringen und verstärkt in die Infrastruktur, die Wirtschaft und  den Tourismus investieren, was uns wiederum eine starke Kaufkraftbindung sowie höhere Steueranteile bringt.

Marion Slezak: Im Jahr 2036 werden noch mehrere Bürgermeister/innen die Geschicke der Stadt lenken. Da ich deren Zielrichtung nicht kennen kann, möchte ich nicht fantasieren oder spekulieren.

Andreas Sprick: Um Röbel ist mir da nicht bange. Es wird seinen Stellenwert als lebens- und liebenswerte Stadt nicht verlieren. Anders geht es mir da schon, wenn ich die große Welt anschaue.

Steffen Westerkamp: Röbel ist im Jahr 2036 eine noch buntere Stadt am kleinen Meer mit viel Charme und Einwohnern, die hier gerne leben, vielen Touristen, die vor allem zu uns kommen, um die Stadt und ihr naturbelassenes Umfeld zu genießen. Und unserer Müritz-Therme mit vielen tollen Angeboten rund ums Jahr!

Nutzen Sie die sozialen Medien, wenn ja/nein, warum?

Jens Hildebrandt: Ich gehöre zwar nicht zu den Digital Natives, nutze aber soziale Medien wie z.B. Facebook und Instagram.

Rajko Radbruch: Ich nutze soziale Medien. Eine Veröffentlichung in einem sozialen Netzwerk hat ein sehr großes Streupotenzial. Die geschaffenen Präsenzen auf den sozialen Plattformen geben Interessierten eine vereinfachte Möglichkeit, Kontakt mit mir aufzunehmen. Der „Besucher“ kann sich schnell und einfach informieren. Insbesondere die Möglichkeit, mit entfernteren Bekannten in Verbindung zu stehen als auch das unmittelbare Teilen von Informationen mit Freunden machen den Reiz dieser Dienste aus.

RMn1Regina Schult: Ich nutze die sozialen Medien. Sie sind für mich aufgrund der verstärkten Digitalisierung zukunftsweisend und für die Informationen und den Erfahrungsaustausch untereinander sehr wichtig.

Marion Slezak: Ja, in begrenztem Maße, da sie zu den modernen Kommunikationsmethoden der heutigen Zeit dazugehören.

Andreas Sprick: Eher weniger. Mir ist vieles zu oberflächlich und auf „Klatsch und Tratsch“ ausgerichtet. Aber ich werde diese Entwicklung wohl nicht stoppen können.

Steffen Westerkamp: Ich nutze WhatsApp und seit kurzem auch Facebook, um Neuigkeiten zu erfahren und mit anderen in Kontakt zu treten sowie interessante Beiträge zu teilen.

Ihr schönstes Fleckchen in Röbel?

Jens Hildebrandt: Aufgrund meiner Affinität zum Wasser ganz eindeutig der Hafen.

Rajko Radbruch: Der Bereich des Hafens, die Innenstadt und die Badestrände.

Regina Schult: Spaziergänge durch unsere Stadt führen mich an viele Lieblingsorte.

Marion Slezak: Der Hafen, weil er jedem gleich das besondere Flair unserer Stadt vermittelt.

Andreas Sprick: Der Stadtwald um Rohrteich und Gliensee.

Steffen Westerkamp: Ich bin gerne auf dem Vereinsgelände unseres Röbeler Segler–Verein Müritz e.V. und natürlich auf der Müritz vor Röbel.

Wo trifft man Sie in Ihrer Freizeit?

RMnJens Hildebrandt: Mich trifft man im Fitnessstudio, auf dem Fußballplatz oder aber im Wald.

Rajko Radbruch: Entlang der Müritzpromenade und an der Müritz.

Regina Schult:  Beim Shoppen und bei unseren traditionellen Festen in Röbel.

Marion Slezak: Oft bin ich im Garten oder im Sommer am Müritzstrand. Ab und zu reise ich gern ein bisschen in Deutschland umher.

Andreas Sprick: Am ehesten zu Hause und im Sommer auf der Müritz.

Steffen Westerkamp: In meiner Freizeit bin ich viel mit unserem Jollenkreuzer auf der Müritz und umliegenden Gewässern unterwegs oder fahre mit dem Fahrrad durch unsere schöne Landschaft. Seit einigen Monaten spiele ich auch Badminton im TSV Röbel.

Es gibt Einheimische, die behaupten, dass Röbel sowohl Waren als auch Malchow touristisch „hinterher hinkt“. Ist das wirklich so?

Jens Hildebrandt: Hinterherhinken würde ich das nicht nennen. Allerdings hat Röbel durchaus noch Entwicklungspotenzial.

Rajko Radbruch: Ich sehe das nicht so. Röbel hat in den letzten Jahren im Bereich des Tourismus viel geschaffen und erreicht. Es war in den Anfangsjahren nach der Wende schwer, den Beginn zu starten. Wir müssen jetzt weiter an der Entwicklung dran bleiben und diese tatkräftig fördern. Die Städte sind auch nicht untereinander vergleichbar. Röbel hat Alleinstellungsmerkmale die unsere Nachbarstädte nicht haben. Diese Alleinstellungsmerkmale gilt es weiter herauszuarbeiten. Nicht Perfektion macht einen Ort lebenswert, sondern Authentizität.
Die ideale Stadt schaut über ihre Grenzen hinaus und lernt von anderen. Nur dann meistert sie die Herausforderungen der Zukunft.
Es ist ihr einmaliger, über Jahrzehnte und Jahrhunderte gereifter Charakter, die ins Stadtbild gegossene Geschichte, der man in Röbel begegnet.

Regina Schult: Ein Bindeglied zwischen Wirtschaft und Landschaft ist der Tourismus, für den es in unserem Raum vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten gibt wie Naturparks, Wanderwege und vielleicht mit den Nachbarstädten ein Tourismuskonzept zu entwickeln.

Marion Slezak: Nein, im Gegenteil. Röbel hatte schon immer seinen eigenen Charme. Diesen sollte die Stadt unbedingt beibehalten und nicht versuchen, etwas zu kopieren.

Andreas Sprick: Alle drei Städte haben unterschiedliche Voraussetzungen. Waren ist historisch schon immer wirtschaftlich und touristisch eine Macht an der Müritz und hatte in den 90ziger Jahren und danach einige Protagonisten, die dafür sorgten, dass das auch so bleibt . Auch die bebaubaren Flächen am Wasser, und offenbar nur die sind die Zugpferde, sind reichlicher als bei uns. Ob die derzeitige Entwicklung aber empfehlenswert ist möchte ich besser nicht beurteilen. Der Unterschied zu Malchow ist sicher, das dortige in unmittelbarer Nachbarschaft befindliche „Land Fleesensee“. Ansonsten stehen wir wohl auf Augenhöhe. Das heißt aber nicht, dass ich mit unserer touristischen Entwicklung vollends zufrieden bin. Ich denke hier muss mehr mit unseren touristischen Anbietern, Hoteliers und Gastronomen gearbeitet werden. Eine Verbesserung kann man nur gemeinsam erreichen.

RMn2Steffen Westerkamp: Diese Behauptung kommt sicher nicht von einem Röbeler. Vielleicht ticken die Uhren bei uns etwas langsamer, aber das macht doch den Charme unserer Stadt aus. Mit der Entwicklung des Tourismusgebietes in Marienfelde haben wir einen großen Schritt getan und können Ferienunterkünfte in unterschiedlichen Preiskategorien anbieten. In Planung ist von den Betreibern auch der Bau einer gastronomischen Einrichtung, die das Gesamtprojekt abrundet.
Wir haben ein umfangreiches Netz an Fahrradwegen in alle Himmelsrichtungen. Noch in diesem Jahr beginnt der Bau des Radweges auf dem alten Bahndamm Richtung Stuer/Plau. Der Wasserwanderrastplatz auf dem Regattagelände des Röbeler Segelvereins mit seiner tollen Lage und seiner Ausstattung hält jeden Vergleich mit unseren Nachbarstädten stand. Und die vielen Privat-Vermieter, Pensionsbetreiber und Hoteliers, die sich liebevoll um Ihre Feriengäste kümmern, sind sicher auch ganz anderer Meinung.
Überlegenswert für die Zukunft könnte die Änderung der Verkehrsführung im Zentrum sein, gerade oder vor allem in der Hauptsaison. Hier sind zu viele Autos und Fahrradfahrer gleichzeitig unterwegs.
Und was heißt eigentlich hinterherhinken: Die Müritz-Therme steht in Röbel!

Und zu guter Letzt: Bitte ergänzen Sie den Satz: Röbel …

Jens Hildebrandt: … die Perle am Südzipfel der Müritz.

Rajko Radbruch: …vielfältig und bunt.

Regina Schult: …eine liebenswerte und lebendige Stadt, in der es sich sehr gut arbeiten und leben lässt!

Marion Slezak: … eine beschauliche, idyllische Kleinstadt an der Müritz mit einer charmanten, liebevoll sanierten Altstadt und einem romantischen Hafen im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte, die ihren Einwohnern einen wunderschönen Ort zum Leben und ihren Gästen vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bietet.

Andreas Sprick: … und bleibt meine Heimat!

Steffen Westerkamp: … meine liebenswerte charmante Heimatstadt, in der ich gerne Bürgermeister sein möchte.

 

Titelbild: Foto Steindorf/Ole Steindorf-Sabath

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


2 Antworten zu “Röbels Bürgermeister-Kandidaten im Wahl-Check”

  1. Peter Drews sagt:

    Eine kleine Anmerkung zu:
    Es gibt Einheimische, die behaupten, dass Röbel sowohl Waren als auch Malchow touristisch „hinterher hinkt“. Ist das wirklich so?

    http://www.mueritz-plus.de

    Für Alle die es noch nicht wissen!

  2. Kurt Möhley sagt:

    Die tristen , beschämenden Blumenrabatten am Hafenbereich würden bei bunter Blumen-
    bepflanzung nicht nur Röbeler erfreuen , auch Touristen ! Das ständige Radfahren auf den
    Gehwegen, insbesondere im Stadtbereich müsste rechtlich verboten werden…
    Hier hingt Röbel hinterher , lieber Peter Drews . M.f.G.