Schlimme Zustände: Warens Tunnel spottet jeder Beschreibung

9. Januar 2019

Er ist dreckig, stinkig und seit Wochen auch noch kreuzgefährlich: Warens Tunnel am Bahnhof gilt gegenwärtig nicht nur als der größte Schandfleck weit und breit, sondern scheint von der Deutschen Bahn inzwischen komplett vernachlässigt zu werden. Seit vielen Wochen sind die Lampen, die die Treppenstufen auf beiden Seiten des Tunnels beleuchten sollen, komplett dunkel. Für alle Nutzer eine mehr als gefährliche Stolperfalle. Sämtliche Versuche – auch von unserer Seite – einen Verantwortlichen der Bahn an die Strippe zu bekommen, scheiterten bislang.

Zunächst haben wir nach Leser-Hinweisen Warens Sprecherin Steffi Schabbel in die Spur geschickt. Sie hat sich mehrere Tage lang auch redlich bemüht. Schon alleine, irgendwelche Nummer von vermeintlichen Verantwortlichen herauszubekommen, war zeitraubend. Zuständig fühlte sich aber niemand.

„Wir sind Müritzer“ hat’s dann vor rund vier Wochen über die Pressestelle der Deutschen Bahn versucht. Auf eine Antwort, warum die Treppenstufen des Tunnels im Dunkeln liegen, warten wir heute immer noch.

Dass alle Lampen auf einmal ausgefallen sein sollen, ist eher unwahrscheinlich. Vielmehr scheint es so, als spare die Bahn die Energiekosten für die Leuchten an den drei Treppen der Unterführung. An Treppen, die ohnehin schon nicht gut in Schuss sind, an Stufen, die viele als abenteuerlich bezeichnen.

Oder die Bahn nimmt Rücksicht auf die vielen „Tunnel-Pinkler“, die sich somit ungesehen schon auf den Stufen  erleichtern dürfen. Man kann sie nicht sehen, aber leider riechen – nicht nur in unmittelbarer Nähe.

Denkbar auch, dass die Bahn als Tunnel-Zuständiger auf die geplanten Bauarbeiten der Stadt spekuliert und hofft, dass mögliche Defekte in diesem Zusammenhang auf Kosten der Kommune behoben werden.

Wie dem auch sei: Der Zustand des Tunnels ist untragbar und einer Stadt wie Waren nicht würdig.

Zur Info: Im vergangenen Jahr hat die Stadt Waren eine Zusage über 2,2 Millionen Euro  Fördermittel erhalten – für den barrierefreien Umbau der Zugänge zum Bahnhofstunnel. Es ist unter anderem geplant, eine kombinierte Treppen- und Rampenanlage von der Bahnhofsseite zum Bahnhofstunnel sowie einen Aufzug am Ausgang zur Teterower Straße zu errichten.
Die Gesamtkosten für die Maßnahme betragen 4,4 Millionen Euro. Baubeginn ist frühestens im Herbst dieses Jahres.


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