Offenbar bald nur noch zwei Zeitungsverlage in MV

10. Januar 2024

Drei große Tageszeitungen gibt es in Mecklenburg-Vorpommern – zwei davon sollen künftig in einer Hand sein. Die Schweriner Volkszeitung (SVZ) wurde rückwirkend zum 1. Januar an den Schwäbischen Verlag verkauft.  Der Schwäbische Verlag ist bereits seit 2021 alleiniger Eigentümer des Nordkurier. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) Mecklenburg-Vorpommern hofft, dass die Medienvielfalt im Land dadurch nicht weiter geschwächt wird und in den beiden ohnehin schon ausgedünnten Redaktionen keine weiteren Arbeitsplätze wegfallen.

Die Schweriner Volkszeitung gehörte bislang zum NOZ-Verlag (Neue Osnabrücker Zeitung).  Die Belegschaften von SVZ und Nordkurier sind gestern von dem Eigentümerwechsel informiert worden, Details zum „Deal“ und seinen Auswirkungen sind noch nicht bekannt. Auch die Zustimmung des Bundeskartellamtes steht noch aus.

„Es liegt nun in der Verantwortung des Verlegers, den regionalen Journalismus sowohl im östlichen als auch im westlichen Landesteil zu erhalten. Die Medienvielfalt im Nordosten darf nicht weiter geschwächt werden“, stellt DJV-Landesgeschäftsführerin Corinna Pfaff fest. „Pressevielfalt ist grundlegend für Meinungsbildung und Orientierung gerade in diesen Zeiten.“  Der Eigentümerwechsel dürfe zudem nicht dazu führen, dass in beiden ohnehin ausgedünnten Redaktionen noch mehr Arbeitsplätze wegfallen. Sachkundige Redakteure seien nötig, um die individuelle Ausrichtung, die regionale Verankerung und die journalistische Qualität zu erhalten.

Der Schwäbische Verlag selbst „verkauft“ den Erwerb der Schweriner Volkszeitung als „Konsolidierung am Zeitungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern“ und spricht von Synergieeffekten, die den Lokaljournalismus in MV langfristig sichern soll.

Anfang des Jahres hat der Nordkurier seinen „Anzeigenkurier“ (Lokalfuchs), der jahrezehntelang mittwochs kostenlos im Kasten lag, eingestampft und verweist seine Leser sowie Kunden auf den Mecklenburger Blitz. An dem ist der Nordkurier als Gesellschafter beteiligt.

Neben den beiden Tageszeitungen, die nun in einer Hand sind, erscheint in Mecklenburg-Vorpommern noch die zum Hannoverschen Madsack-Konzern gehörende Ostsee-Zeitung  (Rostock) täglich als gedruckte und digitale Ausgabe.

Bei der SVZ ist seit Herbst vergangenen Jahres die Zahl der Stellen in der Redaktion laut DJV bereits um mehr als ein Viertel  gesunken. 


2 Antworten zu “Offenbar bald nur noch zwei Zeitungsverlage in MV”

  1. Strimi sagt:

    Das mit dem Lokalfuchs und dem Blitz wird nicht funktionieren. Weil der Blitz nicht immer vom Nordkurier gebracht wird. Die Nordkurier steckt hier in Malchow zum Beispiel den Blitz nur an den Neubauten. Einfamilienhäuser bekommen ihn nicht. Und das geht überhaupt nicht. Viele Leute wollen hier den Blitz haben wegen der Werbung. Bekommt ihn aber nicht.

  2. ABC sagt:

    Diese beiden sich schüttelnden Hände erinnern mich an irgend etwas. Es war nicht Gutes.