Sohn muss behinderte Mutter durch Tunnel tragen

30. März 2014

Die Zustände am Warener Bahnhof sind teilweise unerträglich. Das musste vor wenigen Tagen eine 78 Jahre alte Rentnerin wieder einmal am eigenen Leib erfahren. Ihr Sohn erzählt ihre Geschichte bei „Wir sind Müritzer“.

“Wenn ein Behinderter (100% Schwerbeschädigung) in Waren mit der DB eine Reise antritt, dann kann er was erleben. So erging es meiner Mutter und mir (als Begleitung) am 22. März  um 7.15 Uhr mit dem Zug in Richtung Berlin (Bahnsteig 3), der um 7.35 Uhr abfährt. Die Bahnaufsicht war nicht besetzt – trotz der ausgeschilderten Öffnungszeiten, die ich am Abend vorher noch am Bahnhof eingesehen habe. Meine Mutter war nicht die einzige Behinderte, es war noch eine Dame mit Begleitung auf dem Bahnsteig, die ebenfalls empört war über solche Zustände.

Ausgeschilderte Öffnungszeiten sind: Täglich von 5.30-22.35 Uhr geöffnet. In dieser Zeit werden die Behinderten von der Bahnaufsicht von Gleis 1 zum Gleis 2 und 3 durch die Schranke begleitet, die sonst verschlossen ist. Normalerweise, aber nicht an diesem Tag.

Das gleiche geschah am Abend mit dem Zug um 18.30 Uhr.Wieder war niemand von der Bahnaufsicht anwesend. Auch hier sind wir nicht alleine ausgestiegen, sondern auch Reisende mit Kinderwagen. Meine Mutter hat eine schwere Lungenkrankheit und bekommt sehr schlecht Luft beim Gehen.
Treppensteigen geht schon gar nicht. Ich war  also gezwungen, erst die Gehhilfe durch den Tunnel zu tragen und anschließend meine Mutter. Dieser Zustand ist unverantwortlich. Die Bahn ist doch auch beim Kassieren von Fahrpreisen sehr umsichtig und auch schnell.

Nach einem Anruf bei der Bahn in Neustrelitz erhielt ich die schnippische Antwort: „Wir haben kein Personal“. Danach wurde die Verbindung unterbrochen.

Wir haben viele arbeitslose Bürger, da kann es doch kein Problem sein, Leute umzuschulen, damit so etwas nicht passieren kann. Hat die Bahn nur Personal, um teure Fahrkarten an den Mann zu bringen?

Unsere Behinderten, alten Menschen und Mütter mit kleinen Kindern sind anscheinend keine vollwertigen Menschen unserer Stadt und Gesellschaft.“

Ein Warener Bürger (Name ist der Redaktion bekannt)

Von unserer Seite gibt’s dafür nur einen Kommentar: Unmenschlich!

Bahnhofalt


Eine Antwort zu “Sohn muss behinderte Mutter durch Tunnel tragen”

  1. Axel Berger sagt:

    Für eine Baederstadt ist der Bahnhof ein Witz . Null Leistung für teures Geld. Da sind auch die Volksvertreter gefragt .