Spiel des SV Waren 09 endet im Dunkeln

7. April 2023

Einen völlig chaotischen Fußballabend erlebten der SV Waren 09 und seine Anhänger beim Spiel gestern in Neubrandenburg. Bereits vor dem Anpfiff stand die Austragung der Partie beim heimischen SV Hanse Neubrandenburg auf der Kippe, denn statt Eckfahnen hatte der Gastgeber Kegel aufgestellt. Laut Spielordnung des Landesfußballverbandes sind Eckfahnen jedoch zwingend vorgeschrieben, so dass der Schiedsrichter Raatz die Begegnung nicht wie geplant um 20 Uhr anpfiff, sondern dem Gastgeber die Auflage erteilte, innerhalb von 45 Minuten für Eckfahnen und somit die ordnungsgemäße Ausstattung des Spielfeldes zu Sorgen. Anderenfalls würde die Partie ausfallen.
Doch das war  nicht das einzige Problem an diesem Abend. Letztendlich standen die Spieler im Dunkeln, die Partie wurde abgebrochen.

Doch zurück zu den Eckfahnen: Es dauerte über eine halbe Stunde, bis ein fehlender Schlüssel besorgt werden konnte, der die Eckfahnen befreite und das Spiel mit erheblicher Verzögerung beginnen ließ. Dieses gestaltete sich zäh und wenig ansehnlich für die Zuschauer. Hanse verteidigte von Beginn an wie zu erwarten mit zwei sehr tiefen Fünferketten und lauerte auf Konter.

Waren war bedacht, im Spielaufbau möglichst keine Fehler zu machen, und so entwickelte sich kaum Tempo und wenig Risiko auf beiden Seiten. In der 35. Minute ging der Hausherr dann ausgerechnet in einer Phase in Führung, als Waren zu einigen guten Gelegenheiten kam. Nach einem Eckball köpfte Theodor Schünzel den Ball am langen Pfosten statt nach außen ohne Not und Gegenspieler genau ins Zentrum vor dem Strafraum, wo Felix Woesner eiskalt zum 1:0 verwandeln konnte.

Bis zur Pause drängte Waren noch einmal auf den Ausgleich, der aber nicht fiel. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Spiel kaum, bis Hanse mit einem traumhaften Freistoß durch Woesner auf 2:0 erhöhen konnte. Vorausgegangen war ein schneller Konter des Gastgebers, eingeleitet durch einen leichtfertigen Ballverlust vom Warener Stürmer Johannes Köhler, welchen Abwehr-Recke Andy Purlinski nur noch mit einem Foulspiel kurz vorm Strafraum unterbinden konnte. Waren wollte nach dem erneuten Rückschlag gerade alles nach vorn werfen, da fiel in der 63. Minute das Flutlicht aus und der Schiedsrichter unterbrach die Partei.

Nach einigen Überlegungen auf dem Platz schickte er die Mannschaften zunächst in die Kabine, auch, um sich telefonisch über das weitere Vorgehen zu erkundigen. Nach über 20 Minute gingen dann die ersten Lichter der Flutlichtanlage, die nach unterschiedlichen Aussagen des Gastgebers entweder aufgrund einer falsch eingestellten Zeitschaltuhr oder eines technischen Defektes ausgefallen war, wieder an. Nach einigen Minuten schien die Partie wieder möglich, und Hanse machte sich bereits für eine Fortsetzung warm, als die Anlage erneut ausfiel.

Es dauerte wieder einige Minuten, bis das Schiedsrichtergespann auf Abbruch entschied und beide Mannschaften nach Hause schickte. Mit dem Ausgang oder einer möglichen Neuansetzung der Partie wird sich nun das Sportgericht befassen.

„Zum Spielverlauf müssen wir nicht viel sagen, denn am Ende war in der Summe der Umstände keine ordnungsgemäße Begegnung möglich. Woran es letztendlich auch lag, ein Ausfall des Flutlichtes ist für alle Beteiligten extrem ärgerlich. Ich verstehe jedoch nicht, dass wir in der zweithöchsten Spielklasse des Landes ein Spiel mit über 30 Minuten Verspätung beginnen müssen, weil der Gastgeber keine Eckfahnen hat. Wenn uns dann noch gesagt wird, dass es schon öfter vorkam, dass diese verschlossen waren und niemand einen Schlüssel hat, verstehe ich erst recht nicht, warum man dann im Vorfeld keine anderen Vorkehrungen trifft. Letztendlich hat dieser Fauxpas nicht nur dafür gesorgt, dass wir erheblich in unserer Spielvorbereitung gestört wurden, sondern dann am Ende eben exakt diese 30 Minuten zur Beendigung des Spieles gefehlt haben“, haderte Trainer Henning Muske nach dem Abpfiff mit den unschönen Umständen.


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