Stadtverwaltung verteidigt Verteilen von Knöllchen beim Protest

10. Januar 2024

Warens Bürgermeister Norbert Möller oder besser, seine Pressestelle, hat sich zum Verteilen von Knöllchen während der Protestkundgebung am Montag am Amtsbrink geäußert. Das Vorgehen der Ordnungsamtsmitarbeiter hatte für viel Unverständnis gesorgt.  Einige abgestellte Wagen von Teilnehmern fingen sich einen 20-Euro-Strafzettel, weil sie die Parkuhr nicht ausgelegt hatten (WsM berichtete). Ein Pflegedienst kassierte gleich drei der Knöllchen, während die Chefin auf der Kundgebung über die schwierige Situation in der Pflege sprach. Kurz nach der Veröffentlichung auf „Wir sind Müritzer“ haben Unternehmen angeboten, die Strafe für den Pflegedienst zu übernehmen.

Chefin Nadine Starzak zeigte sich im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“ überwältigt von dem Zuspruch, den sie erfahren hat. „Damit habe ich nicht gerechnet. Auch auf meine Rede bin ich häufig angesprochen worden. Die Leute fanden es gut, auch mal  aus unserer Perspektive von den Problemen, mit denen wir tagtäglich zu tun haben, zu erfahren. Ich habe das erste mal auf so einer Veranstaltung gesprochen und freue mich natürlich, dass meine Worte Gehör gefunden haben“, so die junge Chefin des „Müritzer Pflegeprinzen“.

Und die Stadt: „Die Mitarbeiter legen Wert auf den Gleichheitsgrundsatz, aber auch auf das nötige Augenmaß. Dem im Beitrag vermittelten Eindruck, dass Kontrollen gezielt gegen Versammlungsteilnehmer gerichtet waren, möchte ich in aller Deutlichkeit widersprechen. Diese Teilnehmer können bei Verkehrsverstößen nicht besser gestellt werden als andere Verkehrsteilnehmer“, heißt es dazu aus der Pressestelle der Warener Stadtverwaltung.

Auch zum Vorwurf der Organisatoren, den Versammlungsbereich, also die Parkplätze nicht abgesperrt zu haben, so dass geparkte Autos im Weg standen, äußert sich die Verwaltung. 

Der Landkreis als zuständige Versammlungsbehörde habe die Aktion genehmigt, eine Sperrung der Parkflächen für den öffentlichen Verkehr aber nicht angeordnet. Auch liege der Stadt ein solcher Antrag nicht vor. Der wäre aber auch nicht genehmigungsfähig gewesen.


9 Antworten zu “Stadtverwaltung verteidigt Verteilen von Knöllchen beim Protest”

  1. Silke sagt:

    Warum, kann auch der Bürgermeister, nicht einmal zu seinen Bürgern halten? Es ist einfach nur fremdschämen.

  2. Ines sagt:

    Jeder normale Bürgermeister würde hinter seinen Bürgern stehen, kann bei dem Warener Bürgermeister leider nicht passieren .🙈schon traurig alles.

  3. Stefan sagt:

    Weil der Bürgermeister sich an Gesetz und Ordnung zu halten hat, liebe Silke.Und was bitte spricht dagegen, dass auch die Leiterin des Pflegedienstes – so wie jede andere Person auch – eine Parkuhr sichtbar zu hinterlegen hat?

    Aber auch durch solch eine Aktion macht man auf sich aufmerksam….Manche Menschen brauchen halt einen Bühnenauftritt.

  4. SUWI sagt:

    Was sollte man sonst vom Bürgermeister erwarten! Sehr traurig!

  5. Siegfried Dubois sagt:

    Is das ueberhaupt ein Bürgermeister

  6. Gerd sagt:

    Für „seine“ Bürger soll er das Recht beugen? Das auch noch einfordern, ist m.E. einfach nur dummdreist. Waren hat scheinbar genau den richtigen Bürgermeister!

  7. Stefan sagt:

    Danke Stefan.

    Hätte der Bürgermeister anders reagiert wäre es auch wieder nicht richtig.
    Einfach an die Spielregeln halten und dann ist auch alles fein.

    Die mobilen Pflegedienste sind es vielleicht einfach nicht mehr gewohnt, dass sie nicht überall, nach eigenem Gutdünken, parken können.

    Ist jetzt sicher ärgerlich, aber die Schuld sucht man, wie so oft, bitte erst bei sich.

  8. Westfahle sagt:

    Es zeigt das falsche Verständnis der deutschen Politik, zum Bürger. Ich erwarte von einem Politiker das er alle Gesetze übergeht die dem Menschen schadet. Die Gesetze müssen gerade von der Politik hinterfragt werden. Die Judenverfolgung hat auch deutschem Gesetz entsprochen. Beispiel bei der Überschwemmungskatastrophe in Rheinland-Pfalz sind Politiker in den Urlaub abgetaucht damit sie nichts falsch machen.

  9. Falschparker sagt:

    Warum sollten alle Regeln die sonst gelten, auf einmal aufgehoben sein. Wenn einer falsch parkt, sollte er oder sie mit Konsequenzen rechnen. Überall und immer. Hätte die Verwaltung hier differenziert, wäre die Frage gewesen, warum nicht alle gleich behandelt werden!