Die Maisernte ist in vollem Gange und die Polizei warnt deshalb Kraftfahrer eindringlich vor verstärkten Wildwechsel. Denn in den mannshohen Maisfelder fühlen sich Wildschweine, Rehe und andere Tiere seit Wochen wohl – und werden nun überall gestört. Mit zwei besonderen „Störfällen“ muss sich dabei die Polizei im Nachbarkreis Ludwigslust-Parchim auseinandersetzen. So wird gegen einen 56-jährigen Jäger ermittelt, der trotz laufender Ernte auf Wild geschossen haben will – und dabei aber einen Maishäcksler traf. Das Gefährliche daran: Der Häcksler war in der Region Vellahn/Hagenow gerade beim Maisschneiden und der 39 Jahre alte Fahrer im Führerstand gerade auch mit seinem Kind unterwegs.
Der vierjährige Sohn wird diesen Ausflug wohl noch lange in Erinnerung behalten. Denn das Projektil des Jägers traf kein Wild, sondern das Schneidwerk des Maishäckslers. Unklar ist noch, ob der Jäger falsch gezielt hat oder ob es ein Querschläger war. Verletzt wurde niemand durch das Geschoss.
Der Junge musste dann aber auch mit ansehen, wie seinem Vater die Nerven etwas durchgingen. Der sichtlich wütende Mann verpasste dem Jäger einen oder mehrere Hiebe. Nun muss die Polizei zum einen die Schuss- und Jagdbedingungen genauer aufklären, und hat deshalb schon mal das Jagdgewehr und die Jagderlaubnis des Waidmannes beschlagnahmt. Weil dieser aber wegen der Schläge auch Anzeige erstattete, wird auch gegen den wütenden Vater ermittelt.
In einem weiteren ominösen Jagdfall in der Nähe erstattete ein anderer Jäger Anzeige. Ebenfalls unweit von Hagenow soll ein 22 Jahre alter Traktorfahrer mehrere Wildschweine absichtlich überrollt haben. Der Vorfall ereignete sich, als ein Maisfeld abgeerntet wurde. Wie der Anzeigenerstatter sagte, soll der Traktorist gezielt auf dem Maisfeld herumgefahren sein, um Wildschweine zu verletzen oder zu töten.
Nach Angaben des Jägers soll der junge Mann dabei acht Wildschweine unterschiedlicher Größe überfahren und getötet haben. Die Tiere wurden bereits entsorgt, bevor die Polizei sie sehen konnte.
Die Polizei nahm nun Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und wegen des Verdachts auf Jagdwilderei auf. Die Beamten wollen nun erstmal den 22-Jährige zu den Vorwürfen anhören. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang.









Die Einen schießen wahllos durch die Gegend, die Anderen fahren absichtlich Tiere tot. Wie abgebrüht muss man sein?