Triebwagen erfasst Auto: Fünf Verletzte bei Unfall in Silz

12. September 2020

Schwerer Verkehrsunfall am Nachmittag in Silz. Ein 71-jähriger Autofahrer befuhr mit seinem vollbesetzten Peugeot 308 die Verbindungsstraße von Silz in Richtung der Ferienanlage Heidepark. Er überquerte trotz Wartepflicht mit seinem Fahrzeug den unbeschrankten Bahnübergang „Fleesensee“, obwohl sich ein Triebwagen der Hanseatischen Eisenbahn von links aus Richtung Nossentin näherte.

Der herannahende Triebwagen gab vorschriftsmäßig akustische Warnsignale vor dem Passieren des Bahnüberganges ab. Trotz eingeleiteter Notbremsung durch die 50-jährige Triebwagenführerin kam es zur Kollision mit dem querenden Auto.

Dieser wurde ins angrenzende Gleisbett geschoben. Der Fahrzeugführer wurde schwer verletzt mit dem Rettungshubschrauber in ein örtliches Krankenhaus geflogen. Der 71-jährige Beifahrer sowie die beiden 64 und 68 Jahre alten Mitfahrerinnen wurden durch den Zusammenstoß leicht verletzt und durch Rettungskräfte in umliegende Krankenhäuser gebracht. An dem Peugot entstand ein Sachschaden von ca. 6.000 Euro.Zur Bergung der Unfallopfer war auch die Feuerwehr im Einsatz.

In dem mit sieben Personen besetzten Triebwagen wurde eine 17-jährige Insassin leicht verletzt. An dem Schienenfahrzeug entstand
ein Sachschaden von 10.000 Euro. Der Triebwagen konnte seine Fahrt eigenständig fortsetzten. Die Unfallstelle war für die Dauer von drei Stunden voll gesperrt.


3 Antworten zu “Triebwagen erfasst Auto: Fünf Verletzte bei Unfall in Silz”

  1. Auge des Betrachters sagt:

    Wann kommt endlich die jährliche Fahreignungsprüfung für über 65jährige??
    Das beweist doch wieder dass verzögerte Reaktion,schlechtes Hören und Sehen und verlangsamtes Erkennen von Gefahren Hauptursache für Unfälle mit erheblichen Schäden an Mensch und Maschinen sind.
    In letzter Zeit geschehen vermehrt Unfälle mit älteren Menschen bei denen erheblicher Schaden entsteht. In diesem Fall ist der von links kommende Zug über hunderte Meter zu sehen und dank Signalgabe auch deutlich zu hören.

  2. Kerstin sagt:

    Ich kenne 65 jährige, die sind fitter und klarer in der Birne als manch andere Zeitgenossen, die sich auf unseren
    Straßen austoben. Siehe Artikel vorher – mit 120 km/h durch Stavenhagen.
    Also bitte nicht verallgemeinern. Schwarze Schafe gibt es in jeder Altersgruppe.

  3. Simon Simson sagt:

    Für Kurz-und Knappdenker ist der, der ein Warnkreuz missachtet, schuld. Schließlich steht ja in der StVO, das man dort Schienenfahrzeuge beachten muss. Aber sind solche Bahnübergänge in Zeiten von Industrie 4.0 und selbstfahrenden Elektroautos nicht ein gefährlicher Anachronismus? In allen Dingen des Lebens steigt das technische Sicherheitsniveau und die Menschen sind Sicherheit inzwischen sehr gewohnt. An einigen Stellen ist die Zeit aber stehen geblieben. Der monetäre Gesamtschaden und sämtliche Folgekosten nur eines Unfalls übersteigen den tatsächlichen Wert einer Sicherungsanlage mit Schranken um ein Vielfaches, vor allem, wenn diese nicht überteuert geplant, von den Bahnen bei den Hofanbietern teuer eingekauft, mit irrsinnigen Forderungen beim Planrecht und hanebüchenem Verwaltungsaufwand durch die Aufsichtsbehörden überzogen würde. Ich verweise auf jahrelange Planrechtsverfahren, auf doppelte Prüfverfahren durch irgendwelche Stellen zur Feststellung der sowieso zwangsläufig eingehaltenen europäischen Normen für Bahnen. Die Bürokratie dürfte es sein, die mehr technische Anlagen in vertretbarer Zeit verhindern, nicht mal nur das fehlende Geld. Die Anlagen ließen sich für solche Nebenstraßen auch stark abspecken, zum Beispiel, wenn sie schon mit der Ausfahrt des Zuges aus dem letzten Bahnhof eingeschaltet und überwacht würden, mit Abschrankung der Fahrspur und einer simplen Kamera für die Freiprüfung. Klar, das brächte längere Schließzeiten. Aber können wir sie an Bahnübergängen wie diesem nicht leichter in kauf nehmen, als immer wieder Tote und Verletzte? Das ist aber zumindest nicht im Interesse der Hoflieferanten. Unsere uralte Eisenbahnbau- und Betriebsordnung schreibt an solchen Stellen keine technische Sicherung vor. Das aufgesetzte Europarecht kümmert sich nur um das, was neu gebaut wird, und nicht um das, was nicht gebaut wird. So wird auch bei allen Verantwortlichen auf das Paragraphengestrüpp verwiesen, also auch nur kurz und knapp gedacht. Wir sind diesem, durch verdeckte Interessen hergestellten Gestrüpp gefangen und deshalb wird es weitergehen: Nach dem letzten ist vor dem nächsten Unfall. Praktisch jedesmal ist der Autofahrer schuld, der, warum auch immer, ein Stück Blech übersah hat. Und den Verantwortlichen wird es gefallen: Die Presse und die Kommentatoren stürzen sich dann auf ihn. Mal ist es das Alter, mal hat einer gerade mit dem Handy gespielt. Mal ist der Alkoholpegel oder die Sonne bei Gegenlicht das Thema. Auf den Gedanken, dass jeder Mensch Fehler macht, kommen sie, kurz und knapp, nicht.