Um rund 105 000 Euro betrogen – Falsche Polizisten verurteilt

10. Dezember 2022

Falsche Polizisten versuchen ja immer wieder, vor allem gutgläubige Senioren kräftig übers Ohr zu hauen. Dummerweise klappt das auch häufig. Zwei Leuten aus Rostock, einem Pärchen, ist das von Dezember 2021 bis Ende 2022 auch mehrfach in ganz MV und darüber hinaus gelungen – jetzt gab es aber im Gericht die Quittung. Das Paar saß bereits seit Juni in U-Haft. Das Landgericht Stralsund hat das falsche Polizisten-Pärchen nun wegen mehrfachen gewerbsmäßigen Betrugs und Computerbetrugs – angeklagt waren 52 Fälle bundesweit – zu Haftstrafen verurteilt. Die 43 Jahre alte Frau bekam zwei Jahre Haft, die aber auf Bewährung ausgesetzt wurden, ihr 33-jähriger Freund drei Jahre und neun Monate Freiheitsstrafe. Das Paar hatte sich im Prozess geständig gezeigt, sie sollen noch etwa elf Komplizen gehabt haben.

Die anderen Bandenmitglieder sollen die Senioren angerufen haben. Sie sagten, dass die Namen der Senioren auf Listen osteuropäischer Banden stehen, die in den Orten wohl Einbrüche planten. Deshalb sollten die Angerufenen am besten die Wertgegenstände und Bankkarten samt der PiN-Nummer aus Sicherheitsgründen einwickeln und den Polizisten zur Aufbewahrung geben, die man vorbei schickt.

Gesagt, hieß bei einigen Opfer auch getan: Es kam auch ein angeblicher Polizist– das war der 33-jährige Verurteilte. Seine Freundin unterstützte ihn bei den Botengängen, wie beide vor Gericht aussagten. Wohl auch wegen der Geständnisse blieb die Strafe noch um je etwa ein Jahr unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Denn das Paar habe auch Reue gezeigt, hieß es.

Die beiden Boten hatten mit den Bankkarten auch Geld abgehoben. So wurden laut Polizei etwa 105 000 Euro erbeutet, die in der Bande wohl aufgeteilt wurden. Die Verurteilten sollen so 8000 Euro verdient haben. 

Die Senioren, die auf den Trick hereinfielen, büßten auf diese Weise unterschiedliche Summen ein – von 3000 bis mehr als 20 000 Euro. Am Ende des Prozesses konnte die Frau gehen, ihr Haftbefehl wurde aufgehoben, sie muss sich drei Jahre bewähren. Ihr Partner bleibt aber hinter Gittern.


5 Antworten zu “Um rund 105 000 Euro betrogen – Falsche Polizisten verurteilt”

  1. Müritzerin sagt:

    Das Urteil ist ein Witz

  2. Warener Oldie sagt:

    Sie haben ja auch nicht den Staat betrogen, sondern „nur“ ein paar Rentner. Ist doch nicht so schlimm. Hätten Sie ein paar
    Euro Steuern hinterzogen, aber dann hätte dieser sogenannte Rechtstaat mit aller Härte des Gesetzes zugeschlagen.
    Frohe Weihnachten !

  3. Willy sagt:

    Ich habe ein Problem mit.“ Aller härte des Gesetzes“ Was ist das eigentlich?

  4. Warener Oldie sagt:

    Einfach nur den Rahmen der Gesetze ausschöpfen und bei entsprechenden Delikten, wo z.B. Existenzen zerstört werden,
    schwere Körperverletzungen, Anwendung von psychischer und physischer Gewalt nicht immer die Softvariante der
    Gesetzgebung anwenden. Wie kann es sein, das ein Straftäter der zu Gewalt und Tötung von Politikern aufruft (was unbedingt
    strafrechtlich zu verfolgen ist) zu ca 6 Jahren Haft verurteilt wird, und derjenige der mit einem Knüppel auf ein wehrloses
    3-jähriges Kind einprügelt mit 3 Jahren Haft davon kommt.

  5. Willy sagt:

    Härte des Gesetzes bedeutet doch eigentlich, dass der Staat sich an Recht und Gesetz hält und nicht die Höhe der Strafe entscheidet darüber ob der Staat „mit der Härte des Gesetzes“ vorgegangen ist.
    Problematisch sehe ich die in Berlin gesprochenen Urteile im Zusammenhang mit den Klimaklebern (Klimaterroristen) wo Freisprüche ( nicht die Einstellung wegen geringer Schuld) bei Straftaten erfolgten und dies mit dem grundgesetzlichen Ziel auf Klimaschutz begründet wird. Für mich ist dies ein klarer Fall von Rechtsbeugung.