Viele junge Pflegekräfte erwägen Berufsaufgabe

1. Februar 2024

Knapp ein Drittel der jungen Pflegekräfte in Deutschland hat im vergangenen Jahr darüber nachgedacht, den Beruf aufzugeben. Gründe dafür können hohe Belastungen, Druck und ökonomische Zwänge sein. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Pflegestudie der Barmer und des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) hervor. Analysiert wurden im Juni 2023 Ressourcen und Belastungen von rund 1.000 Pflegekräften in der ambulanten und stationären Versorgung. „Pflegekräfte arbeiten häufig an der Belastungsgrenze und auch darüber hinaus. Deshalb müssen alle Beteiligten wirksame Strategien zur Bewältigung des Alltagsdrucks entwickeln. Neben besseren Arbeitsbedingungen sind Selbstfürsorge und eine verantwortungsvolle Führung zentrale Schlüsselfaktoren, um dieses Ziel zu erreichen“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.

Insbesondere Pflegekräfte im Alter bis zu 29 Jahren gaben an, in den zurückliegenden Monaten aufgrund von Stress und Druck häufiger an eine Berufsaufgabe gedacht zu haben. Mit einem Anteil von rund 28 Prozent lag der Wert in dieser Altersgruppe bei allen Befragten am höchsten. Am niedrigsten war dieser bei den 40- bis 49-Jährigen mit gut 18 Prozent.

Die sogenannte „innere Kündigung“ beschreibt eine Arbeitshaltung, bei der Betroffene sich innerlich von ihren Tätigkeiten, der Kollegenschaft und von der gesamten Organisation distanzieren, wodurch ihre Leistungsfähigkeit stark sinkt. Den Autoren der Studie zufolge ist eine solche Einstellung häufig direkt an eine geringe Arbeitszufriedenheit geknüpft.


2 Antworten zu “Viele junge Pflegekräfte erwägen Berufsaufgabe”

  1. ABC sagt:

    So lange wie Pflegekräfte nicht die Betten auf die Kreuzung rollen, wird das wohl Niemanden interessieren, oder? Das geht doch schon ewig so, und es ändert sich nichts.

  2. Jana S. sagt:

    In der heutigen Zeit müssen sich die Pflegekräfte einfach noch nebenbei um zuviel andere Dinge (Essen verteilen, Betten machen usw. ) kümmern. Auf Grund des Personalmangels und der nicht guten Bezahlung ist der Frust und Stress vorprogrammiert. Ich bin nicht in der Pflege, aber wir waren jetzt in der Schweiz in einem Krankenhaus zur stationären Behandlung und haben dort erlebt, wie es ganz anders gehen kann. Die Schwestern sind entspannt, nehmen sich Zeit, haben nur eine maximale Zimmeranzahl zur Betreuung …. Wir haben mit Personal gesprochen, die auch vorher in deutschen Krankenhäuser gearbeitet haben – „es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht“ war der Satz, der von Allen kam. Da war z. Bp. eine externe Cateringfirma die sich um die Essen- und Getränkeausgabe gekümmert hat. Mit einigen kleinen Änderungen liesse sich eine Menge in vielen Bereichen ändern.