VIER PFOTEN warnt: Tollwutrisiko durch illegalen Welpenhandel

28. September 2019

Heute ist Welttollwuttag. Noch immer sterben jährlich fast 60.000 Menschen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit an Tollwut. Hunde gelten dabei als Hauptüberträger dieser Infektion. 99 Prozent der menschlichen Tollwutinfektionen werden von ihnen übertragen. Deutschland gilt zwar seit 2008 als tollwutfrei. Über den illegalen Tierhandel kommen jedoch auch viele Hunde ins Land, deren Herkunftsländer nicht tollwutfrei sind.
Um die Ausbreitung von Tollwut und die Ansteckungsgefahr durch diese Viruskrankheit zu verhindern und damit auch Mensch und Tier vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen, muss insbesondere der illegale Handel von Hunden beendet werden. Denn durch diesen Handel besteht stets die Gefahr, dass die lebensbedrohliche Krankheit wieder nach Deutschland gebracht wird. VIER PFOTEN fordert bereits seit Jahren von der Regierung, endlich effektive Gesetze gegen den illegalen Welpenhandel zu verabschieden.

„Weltweit sterben noch immer viele Tiere und Menschen an Tollwut. In Deutschland fühlen wir uns sehr sicher. Tatsächlich ist die Gefahr aber solange präsent, bis der illegale Tierhandel beendet ist. Deshalb muss es von Seiten der Bundesregierung wirksame Regelungen und Gesetze geben, die diesen grausamen Handel mit fühlenden Wesen ein für alle Mal stoppen“, erklärt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN.

Das Leid der Tiere, die dem illegalen Welpenhandel zum Opfer fallen, ist immens. Die Tiere werden unter grausamen Bedingungen meist im europäischen Ausland billig produziert, damit das Geschäft so lukrativ wie möglich ist. Die Hundebabys werden in dreckigen Verschlägen und Kellern geboren, bekommen keine Impfungen oder medizinische Behandlung und werden nicht sozialisiert. Die erkrankten Welpen können gefährliche und hochansteckende Krankheiten wie Staupe, Parvovirose oder Giardien und im schlimmsten Fall Tollwut an ihre neuen Besitzer oder andere Tiere übertragen. Das kann zu einem qualvollen Tod bei den Erkrankten führen.

VIER PFOTEN Modelllösung gegen den Illegalen Welpenhandel

Nur eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Haustiere sowie ihrer Verkäufer kann den illegalen Welpenhandel eindämmen. Dadurch könnten kranke oder illegal importierte Welpen durch Strafverfolgungsbehörden eindeutig einem bestimmten Zucht- oder Verkaufsbetrieb zugeordnet werden. Die VIER PFOTEN Modelllösung setzt auf vollständige Transparenz bei Käufen und Verkäufen von Heimtieren beim Online-Handel. VIER PFOTEN fordert daher eine verpflichtende Identitätsprüfung durch die Online-Plattformen und eine bundesweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht aller Hunde und Katzen. Die VIER PFOTEN Modelllösung wird von Tierärzten, Tierschutzorganisationen, Kleinanzeigen-Plattformen, Datenbank- und Datenschutzexperten, seriösen Zuchtverbänden und Wissenschaftlern unterstützt.

Gemeinsam für eine Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen

Bei einer Fachkonferenz am 6. November in Berlin diskutieren Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Tierschutzorganisationen über die Dringlichkeit der Einführung einer bundesweiten Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung (K&R) von Hunden und Katzen. Außerdem stellt VIER PFOTEN gemeinsam mit dem Netzwerk K&R das Konzept des Registerverbunds mit der erweiterten Modelllösung vor. Damit könnte der illegale Welpenhandel der Vergangenheit angehören und damit auch Mensch und Tier vor der lebensbedrohlichen Tollwut schützen.


Eine Antwort zu “VIER PFOTEN warnt: Tollwutrisiko durch illegalen Welpenhandel”

  1. Schulz sagt:

    Es muss schon an den ehemaligen Grenzen schärfer bzw. mehr Kontrollen durch Zoll & Polizei erfolgen.
    Das man somit es eindämpfen könnte & sollte..
    Und wenn man solche Welpen – Mafia Leute erwischt , dann aber mit voller härte Strafe ..
    Wer solche Hunde kauft aus dem Ausland , wo Tollwut & Krankheiten vorkommen der sollte sich nicht dann wundern über die Zustände des Tieres.
    Zudem unterstützt man mit solchen Kauf von kranken Hunden die Banden – Mafia !
    Und das schlimmste daran besteht , das die jungen Welpen sehr früh von der Mutter getrennt sein wird. Ein Hundewelpe muss bis zum bestimmten Alter noch bei seiner Mutter bleiben..