Von gefundenen Uralt-Flaschen, Pinkeltöpfen und Gummistiefeln
„Das ist ja wirklich schrecklich.“ Diesen Satz hat man heute Vormittag in Waren mehrfach gehört. Und damit war nicht nur der viele Müll gemeint, den die freiwilligen Helfer gesammelt haben, sondern meistens der extrem niedrige Wasserstand. „Wenn man mal fix vorbei fährt, registriert man das gar nicht so, aber wenn ich jetzt hier stehte, wo normalerweise mindestens po-hoch Wasser ist, finde ich das sehr beängstigend“, so eine Warenerin, die dem Aufruf von Warens Bürgermeister Norbert Möller zum Müllsammeln gefolgt ist. Der niedrige Wasserstand hat es allerdings auch möglich gemacht, dort Müll zu sammeln, wo man sonst nicht hin kommt. Und da lag so einiges – Flaschen – viele von ihnen sicherlich älter als die Müllsammler selbst, aber auch unzählig viel Plastikzeug, im Bereich der alten Sägewerke dominierten Gummistiefel in allen Größen und Ausführungen.
Die Stadt hatte gleich mehrere Sammelstellen eingerichtet, die Mitarbeiter des Stadtbauhofes waren jeweils fix zur Stelle, um den gesammelten Dreck abzuholen. Damit hatten sie viel zu tun, denn die Freiwilligen brachten säckeweise Unrat zu den Transportern.
Zu den Fundstücken gehörte auch alte Pinkeltöpfe, einige Autoreifen, ein Schneeschieber, der sogar noch zu gebrauchen sein dürfte, ein altes Bootslenkrad, ein Anker, jede Menge Eisenteile, ein Hufeisen, das natürlich nicht mit auf den Müll kam, sowie Scherben über Scherben.
FDP-Mann Toralf Schnur fand mal eben eine Packung mit vier kleinen Kräuterschnäpschen – alle noch ungeöffnet und sicher auch gut gekühlt. Ach ja, auch ein Surfbrett zogen die eifrigen Helfer aus dem Gestrüpp. Das war aber offenbar kein Müll, sondern gehört anscheinend einem Anwohner der Fontanestraße, der sich einen Trampelpfad zur Müritz hergerichtet hat und dort sein Brettchen lagert. Gleich daneben ein Floß aus alten Paletten und großen Plastekanistern…
Bereits im vergangenen Jahr hatte Norbert Möller – er war wieder selbst dabei – zum Müllsammeln aufgerufen, der Erfolg war heute zu spüren. Denn am Kietz mussten die Transporter des Bauhofes noch im vergangenen Jahr unentwegt touren, in diesem Jahr fanden die Helfer weitaus weniger Dreck in der Müritz.
Und die Beteiligung heute? Die ist nur schwer einzuschätzen, denn es gab viele Stationen, an denen Müll gesammelt wurde – nicht nur am Wasser. Wir haben Kinder und Jugendliche genauso getroffen wie Erwachsene, Eltern mit ihren Kindern – auch noch sehr kleinen Kindern, die gleich gelernt haben, wie schlimm es ist, seinen Müll einfach so in die Gegend zu werfen – es waren Mitglieder der Warener Feuerwehr und des THW dabei, einige Stadtvertreter und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie Mitglieder des BUND. Kurz: Es waren viele engagierte Menschen jeden Alters, die nicht ausgeschlafen haben, sondern um 9 Uhr Müll gesammelt haben. Jeder einzelne von ihnen war wichtig, jeder einzelne von ihnen verdient Respekt.
Von uns gibt’s für diesen Einsatz ein dickes DANKE!
Hier unsere Bildergalerie, bitte anklicken:
Die Aktion finde ich toll, auch wir haben uns in diesem Jahr erneut beteiligt.
Allerdings finde ich die Aufräumaktion „ Reinigung der Radwege Schwenziner Straße und Richtung Eldenholz“ seltsam.
Was lässt sich die Stadt als nächstes einfallen? Wir zahlen alle unsere Steuern, die Urlauber ihre Kurtaxe.
Für die Reinigung und Sicherheit der Straßen ist die Stadt zuständig.
Früher hatten wir einen Subottnik bzw. Herbstputz, das war ja alles schlecht zur DDR Zeit. Wann ruft die Stadt den Bürger auf, um die Schilder zu putzen?