Waren: Auf dem neuen NORMA-Markt weht jetzt die Richtkrone
Ab Juni haben die Müritzer wieder eine Einkaufsmöglichkeit mehr: In der Gievitzer Straße entsteht derzeit ein moderner NORMA-Markt, gestern ist die Richtkrone gesetzt worden. Wenn alles nach Plan läuft, soll der Lebensmittel-Discounter mit einer Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern und einem 100 Quadratmeter großen Café, das Bäcker Kadatz betreiben wird, im Juni eröffnen. Der neue NORMA ersetzt die alte Filiale, die mit 670 Quadratmetern deutlich kleiner und dessen Gebäude nach Meinung der Gutachter energetisch gesehen eine „Vollkatastrophe“ war.
Rund sechs Jahre lang liefen die Planungen und Vorbereitungen für den Neubau am Standort in der Gievitzer Straße, doch Eigentumsverhältnisse, Abriss und Abstimmungen mit den Behörden brauchten ihre Zeit. Dennoch zeigt sich Matthias Heiden als Entwicklungsleiter bei NORMA zufrieden: „Es war ein gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit der Stadtverwaltung und den Stadtvertretern. Wir können uns da wirklich nicht beklagen. Wenn es überall so laufen würde, wären wir froh.“
Das alte Gebäude, das Anfang der 90er Jahre gebaut wurde, habe den Anforderungen längst nicht mehr genügt. „Es war zu klein und durch den Leerstand im Komplex auch unattraktiv. Außerdem haben wir wohl mehr für die Umgebung geheizt als für uns“, begründet Heiden den Abriss.
Der Neubau wird fast ausschließlich mit einheimischen Firmen gestemmt – angefangen von der Planung bis hin zu den Außenanlagen. Dort gab’s für die Verantwortlichen noch eine Überraschung: Unter dem Parkplatzpflaster kam eine alte, dicke Betonschicht zum Vorschein. Sie ist mit ein Grund dafür, dass nicht schon wie geplant im Frühjahr eröffnet werden kann.
Im Neubau werden die Kunden wie schon im alten Haus rund 1400 Artikel finden – dann aber deutlich besser präsentiert und luftiger angeordnet, damit das Einkaufsvergnügen nicht zur Drängel-Qual wird. Auch energetisch kann sich der neue NORMA sehen lassen. So gibt es nach Auskunft von Matthias Heiden keinen Gasanschluss mehr, geheizt wird mit der Abwärme der Kälteanlagen. Zusätzlich wird eine Wärmepumpe installiert, die ihren Strom über eine PV-Anlage bekommt. Rund 65 Prozent des Stromverbrauchs im Markt produziert die Anlage.
Einer, der es kaum erwarten kann, die ersten Kunden in der Gievitzer Straße begrüßen zu können, ist David Engel (Foto rechts). Der junge Mann ist zwar erst 27 Jahre alt, wird die Filiale aber leiten. „Das ist schon toll, wenn man die Chance hat, einen neuen Markt mitzugestalten und zu eröffnen“, meinte der Teterower, der bei NORMA gelernt hat und die alte Warener Filiale schon ein Jahr als Verantwortlicher betreute. Alles in allem werden 13 Mitarbeiter für die Kunden da sein. Einige von ihnen haben bereits im Discounter in der Gievitzer Straße gearbeitet, andere sind neu hinzugekommen und werden gerade in anderen Filialen eingearbeitet.
Der Bedarf für einen Lebensmittel-Discounter ist an diesem Standort auf jeden Fall da. Zum einen zur Versorgung der vorhandenen Wohngebiete ringsherum (Gievitzer Straße, Kleyhufen, Melzer See), zum anderen ist ein Stückchen weiter das Eigenheimgebiet “Warensberg” mit zahlreichen Ein- und Mehrfamilienhäusern entstanden. Das Unternehmen, das nach eigenen Angaben verstärkt auf regionale Produkte setzt, rechnet mit 4000 Kunden in der Woche, also 670 am Tag. Ingesamt betreibt NORMA rund 1450 Filialen – in Waren unterhält der Discounter auf dem Papenberg eine weitere.