Waren: Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur

4. Oktober 2023

Seit ihrem Ende wird die DDR akribisch archiviert, in unzähligen Büchern analysiert, in Ausstellungen musealisiert, auf Podien diskutiert, in Filmen und Theaterstücken neu inszeniert, in Lehrpläne integriert und bei Familienfeiern immer wieder aufs Neue referiert. All dies ist Teil der Aufarbeitung der SED-Diktatur, die bis heute nicht abgeschlossen ist. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung war die Vergangenheit der deutschen Teilung allgegenwärtig. Bis dahin streng geheime Archive wurden herangezogen, um erlittenes Leid zu dokumentieren, Schuld oder Unschuld zu beweisen, die eigene Politik zu legitimieren oder den politischen Gegner zu diskreditieren. Eine Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung, die am 11. Oktober ab 17 Uhr im Stadtgeschichtlichen Museum Waren eröffnet wird, gibt einen Einblick.

Über den Ort der DDR in der Geschichte von Demokratie und Diktatur in Deutschland wird nach wie vor gestritten. Erst langsam entwickelt sich ein Bewusstsein dafür, dass die vergangene Zeit der Zweistaatlichkeit die gemeinsame Geschichte aller in Deutschland lebenden Menschen ist.

20 Tafeln umfasst die Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung, die dazu eingeladen hat, die Reihe um eine lokalgeschichtliche Perspektive zu erweitern. In Kooperation mit der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich das Stadtgeschichtliche Museum mit einem eigenen Beitrag, der auf einer zusätzlichen Tafel präsentiert wird.

Zur Eröffnung der Ausstellung wird Dr. Stefan Wolle, wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums Berlin und Mitautor der Ausstellung, sprechen.

Ausstellung vom 11. Oktober bis 31. Dezember 2023
Montag bis Freitag 9 – 16 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage 14 – 17 Uhr
Der Eintritt ist frei.


Eine Antwort zu “Waren: Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur”

  1. Bea sagt:

    Ist wichtig und sinnvoll, aber wird es wirklich die Masse interessieren?Ich bin gespannt!