Waren: Süßer die Glocken bald klingen…

28. November 2020

Eigentlich bringt die Warener Pastorin Anja Lünert so schnell nichts aus der Ruhe. Doch gestern Mittag merkte man ihr die Aufregung richtig an. Kein Wunder, denn sie durfte die drei neuen Glocken für die Warener Georgenkirche in Empfang nehmen. Ein Ereignis, das man nur selten miterleben darf. Nach langer Vorbereitung wurden die Glocken in diesem Jahr im bayerischen Neunkirchen gegossen – zwei am 8. Mai und eine am 18. September. Gestern nun sind sie in Waren angekommen und sorgten schon auf der Fahrt durch die Stadt für Aufsehen. Und: Mindestens eine der Losungen, die auf den Glocken zu lesen sind, kann passender nicht sein: „Erlöse uns von dem Bösen.“

Die größte der drei Glocken, die Friedensglocke, trägt die Jahreslosung des Jahres 2019 und das Motiv aus dem Nordfenster der Kirche, auf dem Petrus seine bittenden Hände Christus entgegenstreckt. Sie wiegt 2150 kg, hat einen Durchmesser von 1500 mm und wird auf dem Hauptton cis klingen.

Die dritte ist die Auferstehungsglocke und mit dem Motiv des Auferstandenen Christus aus dem Chorfenster der Kirche verziert. Dazu ein Wort Jesu, wie der Evangelist Johannes es überliefert hat: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!

Glocken werden übrigens immer am Freitag um 15 Uhr gegossen, zur Sterbestunde Jesu, der Guss folgt einem festen Ritual. Zuerst wird von der anwesenden Pastorin – die Warenerin Anja Lünert war dabei – ein Gebet gesprochen. “Wir haben dafür gebetet, dass diese Glocken niemals Krieg und Feuer läuten werden, sondern immer das Leben, die Erlösung und den Frieden”, so die Pastorin.

Gestiftet wurden die drei Glocken von dem Anfang des Jahres verstorbenen Warener Zahnarzt Manfred Demmler.

Die „Neuen“ stehen jetzt einige Wochen im Südschiff der Georgenkirche, wo man sie anschauen und auch anfassen darf. Die Glockenweihe ist für den 31. Januar 2021 geplant, im Februar sollen sie dann endlich auch zu hören sein.


3 Antworten zu “Waren: Süßer die Glocken bald klingen…”

  1. Susanne Ausic sagt:

    Ein herzliches Willkommen den drei neuen Glocken. Ich stimme zu, das war gestern wirklich ein ganz besonderes Ereignis. Auch wenn die Begrüßungsfeier „wegen Corona“ nur im kleinen Rahmen stattfand und der eine oder andere eher „zufällig“ vorbeikam.

    Korrigieren möchte ich die Berichterstattung dahingehend, dass es auf der größten Glocken tatsächlich heißt: „Erlöse uns von dem Bösen“ – und nicht „Erlöst uns von dem Bösen“. Schließlich richten sich diese Worte an den Schöpfer und nicht an irgendeine Menschengruppe.

    Und bei dieser Gelegenheit sollte sich jeder in einer Vorweihnachtszeit, die so ganz anders ist als in den vergangenen Jahrzehnten, die Frage stellen: Was ist das „Böse“ im Sinne der Schöpfung?

  2. Georg Bode sagt:

    Ich freue mich für die Warener St. Georg Gemeinde und hoffe, dass ich die drei Neuen im nächsten Jahr selber höhren kann.

  3. Petzibär sagt:

    Danke an Herrn Demmler, möge er in Frieden ruhen. Ich verneige mich vor ihm.