Waren: Vorerst bleibt der hässliche Hafen-Schornstein dunkel
Die von der Stadt Waren geplante Anstrahlung des hässlichen Schornsteins am Warener Hafen ist erst einmal auf Eis gelegt. Das bestätigte die Verwaltung auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. Etliche Stadtvertreter hatten erst durch einen Beitrag auf WsM von diesem Vorhaben erfahren und genauso entsetzt mit dem Kopf geschüttelt, wie viele andere Leser. Es geht um den unansehnlichen Schornstein im Bereich des Hafens. Der wurde laut Stadtverwaltung kurz vor der Wende gebaut, war aber nie in Betrieb, weil das damals geplante Heizhaus sozusagen der Wende „zum Opfer“ gefallen ist. Doch das Ding steht immer noch, wahrscheinlich nur, weil der Besitzer es an Telefongesellschaften für Mobilfunkanlagen vermietet hat. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ befindet sich der Schornstein im Eigentum der Müritz Marina. Schon 2019 kam irgendjemand im Bauamt der Stadt Waren auf die glorreiche Idee, das ungeliebte Bauwerk anzustrahlen, in diesem Jahr sollte das Projekt umgesetzt werden und der Schlot dann wie die St. Marienkirche leuchten. Die Technik wurde schon angeschafft. Doch Warens Bürgermeister Norbert Möller will jetzt erst einmal wissen, was die Einwohner denken.
Nach der Idee hat man 2019 schon mal ausprobiert, wie das bunte Anstrahlen aussehen könnte (siehe Foto). Laut Stadtverwaltung betrachtet sie die Anstrahlung als „Teil des Konzeptes zur Stadthafen-Aufwertung“. Das verbessere sowohl das Stadtbild als auch die visuelle Anziehung. In einem Brief an Anwohner heißt es sogar: „Somit entsteht an verschiedenen historischen und kulturellen Gebäuden eine gleichmäßige besondere visuelle Hervorhebung. Die geplante Anstrahlung wertet somit nicht nur das Bauwerk optisch auf, sondern schafft auch ein visuelles Erlebnis für Einheimische und Gäste unseres Heilbades in den Abendstunden im Hafenbereich.“
Natürlich ist das Ganze nicht umsonst zu haben. Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ erklärt, belaufen sich die Anschaffungskosten auf rund 8000 Euro, die jährlichen Energie- und Wartungskosten auf etwa 2000 Euro. Geplant war, mit der Anstrahlung zur diesjährigen Saison zu beginnen.
Das verwunderte auch Stadtvertreter, die erst durch „Wir sind Müritzer“ erfuhren, was die Stadt da im Schilde führt. Die AfD-Fraktion stellte umgehend den Antrag, die Maßnahme auszusetzen und eine Empfehlung des Petitionsausschusses abzuwarten. Denn an diesen Ausschuss haben sich Bürger gewandt, die mit der geplanten Beleuchtung so gar nichts anfangen können. Auch Rüdiger Prehn von den Linken konnte seine Emotionen bei diesem Thema kaum zurückhalten. Er sprach von einer zusätzlichen Lichtverschmutzung und einem widersinnigen Vorhaben.
Bereits bei der Diskussion des AfD-Antrages erklärte Bürgermeister Norbert Möller, dass man die Empfehlung des Petitionsausschusses abwarten wolle und er brachte gleich ein anderes Objekt ins Gespräch – den Wasserturm auf dem Nesselberg. „Auch wurde der Bürgermeister beauftragt, alternative Konzepte für eine Illumination auszuarbeiten und eine öffentliche Beteiligung zur Ideenfindung bis zum 30. September zu initiieren“, heißt es auf eine Anfrage von „Wir sind Müritzer“.
Also, liebe Müritzer, her mit den Vorschlägen, die Technik ist angeschafft, was sollte Eurer Meinung nach des Nachts so leuchten, wie die Georgen- und Marienkirche?
Hier geht’s zu unserem ersten Artikel zum Thema: https://www.wir-sind-mueritzer.de/allgemein/stadt-will-haesslichen-schornstein-am-hafen-anstrahlen/
Na da haben ja wieder alle Parteien in der Stadt gegeneinander gespielt .
Kann man nicht zusammen was bewegen oder wenigstens mal was auf Zeit testen ?
Seid Jahren passiert in dieser Stadt nichts neues .
Stillstand ist Rückstand begreift das doch mal im Stadtparlament.
Erst Geld für Projektoren ausgeben und dann überlegen, ob man sie einschaltet? Das ist doch wieder nur ein Stückchen, wie es hier immer läuft. Längst entschieden: Es wird angestrahlt. Es gibt nichts Besseres, wofür die Kurtaxe herhalten kann. Wie in einer Disco. Man macht das Licht aus, Schwarzlicht und Discokugel an. Wow, gewünschte Partyatmosphäre. Erst wenn mal jemand auf den Raumlichtschalter drückt, sieht man, wie dreckig es eigentlich aussieht. 2000 Euro Stromkosten. Das sind 6 MWh nutzloser Verbrauch. Man muss schon sehr ineffiziente Systeme einsetzen, um so einen Verbrauch zu erreichen. Klimaschutz? Phhh Spaaßbremse!! Wer kommt denn aus sowas und das hier? Es gibt einen besseren Slogan: Auf die Dauer hilft nur (Stadtwerke) Power.
Haben wir nicht andere Sorgen?
Warum muss ein Betonschornstein überhaupt angestrahlt werden?
Haben wir in Waren nicht viele andere Sorgen und Probleme die einer dringenden Lösung harren?
Ich denke da an gesperrte Brücken vor sich hin moderne Sitzbänke an den Wanderwegen und die vielen anderen Kleinigkeiten in und um Waren.
Da kann man ohne große Beschlüsse Hand anlegen und unsere Heimat in einen besseren Zustand versetzen.