Warens Hoteliers wollen Kurabgabesatzung nicht akzeptieren
Warens Hoteliers sind sauer. Mächtig sogar. Es geht um die neue Kurabgabenssatzung, die von der Warener Hotelgemeinschaft so nicht akzeptiert wird und wohl im Vorfeld auch nicht im Detail mit den Unternehmen besprochen wurde. „Ihr Vorgehen hat mit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Waren und uns als Beherbergungsbetrieben gar nichts gemein“, heißt es in einem Brief an Bürgermeister Norbert Möller (SPD). Der trifft sich nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ schon in Kürze mit den Hoteliers. Die Gastgeber führen zum einen einen höheren personellen Aufwand und auch mehr Kosten durch die neue und von den Stadtvertretern bereits beschlossene Kurabgabensatzung ins Feld. Außerdem befürchten sie durch die tageweise Abrechnung einen Image-Schaden für die Stadt.
„Schon der Zeitpunkt Ihrer Ankündigung einer Änderung und damit auch Erhöhung lässt vermuten, dass es Ihnen nicht gelingt, sich in die Lage zu versetzen, wie wir als Gastgeber diese Erhöhung den Gästen vermitteln sollen. Eine Erhöhung der Kurabgabe wäre für keines unserer Unternehmen ein Problem. Die Umstellung der Abrechnung von Übernachtung auf Tagesaufenthalt führt allerdings in unseren Unternehmen zu wirtschaftlichen Auswirkungen. Wir haben bereits Verträge bis in das Jahr 2025 geschlossen und müssen unseren Gästen/Reiseveranstaltern nun mitteilen, dass einige dieser vertraglichen Vereinbarungen nichtig sind. Dies führt zu einem enormen zeitlichen Mehraufwand für unser ohnehin knappes, Personal“, schildern die touristischen Unternehmen.
Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen seien sie sehr besorgt, was die Akzeptanz der tageweisen Abrechnung bei den Gästen betrifft. „Haben zwei Gäste in 2022 bei nur einer Übernachtung 4 Euro Kurtaxe gezahlt, so müssen sie jetzt jetzt 10,80 Euro zahlen. Diese Art der Kostensteigerung für einen Kurzaufenthalt (z.B. wegen eine Radurlaubes innerhalb der Seenplatte), wird für uns als Gastgeber und für die Stadt als solche einen erheblichen Image-Schaden anrichten.“
Erhebliche Kosten
Die Entscheidung sei den Hoteliers mit nur einer damit gegebenen Rechtssicherheit begründet worden. Doch das stellen sie klar in Frage. Nach Rücksprache mit dem DEHOGA Landesverband MV und dem dort zuständigen Rechtsanwalt, sei die Rechtssicherheit der Kurabgabesetzung in Frage gestellt worden, weil Tagesgäste bislang nicht berücksichtigt wurden. Den An- und Abreisetag als einen Tag anzusehen und zu berechnen habe damit jedoch nichts zu tun.
„Diese Art, Gäste zur Kasse zu bitten, steht im direkten Kontrast zu unseren Bemühungen, Gäste zu gewinnen für unsere Stadt. Wir befürchten, dass dies für einige Gäste ein Grund sein wird, künftig nicht mehr nach Waren zu reisen“, so die Warener Hotelgemeinschaft.
Die Stadtvertretung habe beschlossen, dass sämtliche Beherbergungsbetriebe in kürzester Zeit die Digitalisierung umzusetzen haben. Die Kosten für dieses gesamte Unterfangen gehen zu Lasten der Unternehmen.
Außerdem sei beschlossen, dass die Rückvergütung für die Kurabgabe in bisheriger Höhe von 3,5 Prozent gestrichen werde, weil durch die Digitalisierung der Aufwand der Hoteliers gegen Null gehe.
„Das dem nicht so ist, sondern wir Kosten haben, die weit über die bisherige Rückvergütungshöhe der Kurabgabe hinaus gehen, stellen wir hier einmal für Sie da: Dazu zählen u.a. Kosten für: die Schnittstelle zu AVS, die Schnittstelle des PMS zu AVS, die durch Wartungsverträge monatlich anfallen, Drucker und Toner, da für jedes Zimmer ein Meldeschein gedruckt werden muss, Personalkosten zur Vorbereitung der Meldescheine, Abkassieren der Kurtaxe sowie Rechnungskontrolle, Buchhaltungskosten, Geldkosten für die Vereinnahmung der Kurtaxe für die Stadt Waren, Fahrtkosten und Personalkosten, da die Gästepässe und Flyer für „Müritz rundum“ von den Betrieben abgeholt werden müssen. Niemand von uns ist bereit, diese Kosten zu tragen. Deshalb werden wir Ihnen nach erfolgter Rechnungsstellung seitens der Stadt Waren unsererseits 3,5 Prozent der Rechnungssumme, in Rechnung stellen. Des Weiteren möchten wir Sie darum bitten, die Satzung insoweit und rechtssicher zu ergänzen, dass Geschäftsreisende keine Kurtaxe zahlen müssen.“
Die Hotelgemeinschaft begrüße und unterstütze das Projekt „MÜRITZ – rundum“ und freue sich sehr über eine Vergrößerung der Reichweite. Dennoch sei es unumgänglich, dass die MVVG den Hoteliers dazu in 2023 verlässliche Zahlen lieferte. Dies werde schon lange gefordert. Die Technik dazu gebe es, die Digitalität auch in diesem Bereich sollte zwischenzeitlich selbstverständlich deshalb vehement abgefordert werden. Ansonsten müsse auf jeden Fall das Abrechnungsmodell der MVVG geändert werden. „Wir als Hoteliers sind nicht länger bereit, die MVVG durch die Kurtaxe unserer Gäste zu subventionieren.“
Dabei macht doch schon die Bundesregierung vor, dass man verlangen kann was man will. Der Bürger zahlt schon. Hat ja eh keine Wahl. Hierbei hat der Bürger noch eine Wahl und bleibt einfach der Region fern. Ok, dann müssen die wenigen die dann doch noch kommen halt noch mehr Abgabe entrichten. Vielleicht macht man mal so ein Modell wie die GEZ-Zwangsabgabe auch für die Kurtaxe. Jeder Bundesbürger macht ja irgendwo einmal Urlaub und dann muss er sich vor Ort gar nicht über die Abgabe ärgern. Zahlt er ja automatisch fürs ganze Jahr.
Kostenfreies Busfahren schön und gut, aber was gibt es für die vielen Radfahrer unter den Urlaubern für die Kurtaxe? Kommt da dann alle zwei Tage der Bürgermeister oder einer seiner Büttel vorbei und putzt die Fahrräder? Ist doch alles nur ein schönes Modell um Geld abzukassieren, wie die Hundesteuer. Da gibt es wenigstens noch Frühstücksbeutel, denn die Hinterlassenschaften werden ja doch meist nicht entfernt.
Meine Frau und ich haben beschlossen, keine Übernachtung mehr in Waren wegen der Kurtaxe zu buchen. Nicht nur unverschämt, sondern auch viel zu teuer. Auch im Umland gibt es Hotels – ohne Kurtaxe. Und was auch wichtig ist, das Bier kostet keine 6,10 € im Lokal.
Nun ja, ist so. Da müssen wohl die Mehr-Kosten für den Stadthafen refinanziert werden.
Mehr Betten ins Rathaus dann macht das Geld keine Umwege.
Guten Morgen. Warum kann der Gast nicht wie früher zentral bei der Kur und Touristeninformation selber seine Kur Abgabe zahlen . Dann weiß die Stadt mal wie oft man mit Gästen diskutieren muss und was es kostet das alles zu verwalten. Gruß Michael
Ich finde die Kurtaxe super .Die Hoteliers und Ferienwohnung Besitzer wurden zu Corona Zeiten super finanziell vom Steuerzahler unterstützt. Normal müssten sie die Kurtaxe zahlen.
Auch für mich als geborener Warener wird in Zukunft Waren als Urlaubsort nicht mehr in Frage kommen. Mit jedem Jahr nimmt die Abzocke zu. Die sollten sich für ihre Geldgier schämen. Dann werde ich in Zukunft eben nicht mehr meine Verwandten besuchen können.
Ich bin oft zu Besuch bei meiner Mutter in Waren. Da ich mir in der Regel eine Ferienwohnung miete, finde ich es mehr als dreist, dass An- und Abreisetage jetzt
als 2 Tage abkassiert werden. In der Regel kann man vor 16 Uhr nicht in die Wohnung und muss bis 10 Uhr raus sein. Das heißt dass die Kurabgabe doppelt kassiert wird. Und außer der Müritz und teuren Restaurants, hat die Stadt Waren leider nicht viel zu bieten für die Urlauber.
Hallo Möwe aus welchem Loch bist du denn raus gekommen weißt du was die Prievatvermieter alles auf sich nehmen um Turis in die Stadt zu bekommen?
Hallo Multhaup. Finde es super. Werde es meinen Gästen vorschlagen und sie dann zum Marktplatz schicken weil am Freitag Nachmittag ist ja keiner mehr im Amt
Super das die Hoteliers sich gegen den Beschluss der Stadt wehren wollen liebe Prievatvermieter ich würde sie gerne mit einer Unterschriftensammlung unterstützen. Nur wenn alle zusammen halten können wir diesen Bürgermeister einhalt gebiten (denkt an das Gewerbegebiet am Bahnhof)
Anton Nümus,
„Jeder Bundesbürger macht ja irgendwo einmal Urlaub und dann muss er sich vor Ort gar nicht über die Abgabe ärgern.“
Zwangsabgabe Kurtaxe?
Ich weiß ja nicht wo sie leben, aber es gibt sehr viele Menschen, die sich keinen Urlaub leisten können und die Kurtaxe macht es nicht besser.
Also stimmt, Jeder Bundesbürger macht mal Urlaub, schlichtweg nicht!
Die §§ 3-5 der Satzung legen fest, wer Abgabepflichtig ist.
Für mich ergibt sich daraus, dass ich, als Bewohner dieser Region, aber nicht ortsansässig, der diesen Ort explizit nicht zu touristischen Zwecken besucht, ebenfalls zur Zahlung verpflichtet ist.
So wird der kleine Abstecher, nach dem Fachrzttermin meiner krebskranken Frau im Klinikum, kurz parken am Brauhaus, dann durch den Tunnel, auch auf die Gefahr von einem freihändig fahrenden Jugendlichen, der der dabei auf dem Handy rumdaddelt, nieder gekarrt zu werden, zu „dm“, einige Sachen einholen, der Vergangenheit angehören.
Von dort aus bin ich auch zu Fuß zum Urulogen des Vertrauens aufgebrochen. Auch das gehört der Vergangenheit an. Wenn ich etwas als Willkür empfinde, verweigwere ich gern ganz schnell und konsequent. Ich habe einfach keine Lust, in’s offene Messer von irgend welchen Häschern zu laufen.
Das Amt hat die Satzung entsprechend geltender Vorschriften veröffentlicht (Homepage, Amtsblatt). Wer diese Quellen nicht abfragt, kennt die Satzung nicht. Aus diesem Grund werden auch andere Orte, bei denen davon auszugehen ist, solch eine Satzung zu haben, von mir schon vorsorglich gemieden. Einige meide ich ohnehin schon, weil mir die Parkplatzgebühren den Spaß am Aufenthalt vermiesen. Naja und was den Besuch dieser Orte zwecks Einkauf, bei stark überschaubarem Angebot, betrifft, da gibt’s ja zum Glück das Internet. Ist ohnehin bequemer und stressfreier.
Werte Betti,
auch wenn Sie auf Balkonien, in Ihrem Garten oder auch nur in der Wohnung Urlaub machen, Sie machen Urlaub. Dafür müssen Sie nicht wegfahren. Wie mit dem GEZ-Betrag wird die Kurtaxe direkt von Ihrem Konto abgebucht. Und dann per Schlüssel an die Bundesländer verteilt, je nach Urlauberzahl. Da haben die Daheimgebliebenen dann Pech, sie fliessen nicht mit in die Auswertung.
Und weil das dann so schön geklappt hat, kommt dann demnächst die Gebühr fürs auf dem Bürgersteig gehen. Oder irgendwann die Atmungsgebühr, aufgeschlüsselt in O2 und CO2-Abgabe. Schliesslich müssen in die öffentlichen Kassen noch viele Sümmchen einfliessen.
Der Deutsche sagt nix, er murrt nur im Hintergrund aber zahlt dann doch automatisch. Die Banken bekommen bei der Kontoeröffnung direkt die Freigabe für Überweisungen ans Finanzamt.
In Ihrem Kommentar stecken gleich mehrere Falschinformationen, auch Fake-News genannt. Die Kurabgabe wird nicht direkt vom Konto abgebucht und später auf die Bundesländer aufgeteilt. Die Kurabgabe wird von den Vermietern kassiert und dann an die Kommunen abgeführt. Auch die GEZ wird nicht einfach so vom Konto abgezogen und nach einem Schlüssel verteilt. Darüber hinaus bekommen auch Banken nicht einfach so „Freigaben“ für Überweisungen ans Finanzamt. Auch wenn man frustriert ist, kann man sich erkundigen, eher man falsche Infos in die Welt setzt.
@Regimekritiker:
Vielleicht hilft es, sich erst einmal kundig zu machen, bevor man seine Kritik schreibt:
https://www.waren-mueritz.de/de/buergerservice-verwaltung/was-erledige-ich-wo/kurabgabe/
@Leon,
danke für Ihre Info. Da muss allerdings sagen, dass hätte man über Fußnoten, o.Ä. in der Satzung kommunizieren sollen.
Ich habe keine Lust erst noch aufwendige Recherche diesbezüglich zu betreiben.
Des Weiteren ist nicht beschrieben, wie ich das nachzuweisen habe.
Bevor ich noch angeschuldigt werde, eine Ordnungswidrigkeit begangen zu haben, weil ich vielleicht nicht ausreichend, aus Sicht des Amtes, den Grund meines Aufenthaltes nachweisen kann, meide ich diesen Ort lieber.
Es gibt Orte, die meinen sie wären der Nabel der Welt. Das wundert mich nicht. Selbstüberschätzung gehört ja in diesem System zum guten Ton.
Einen schönen Abend noch.
Müssen unsere Tagesgäste, die in einem benachbarten Ort mit Kurabgabe diese hier noch obendrauf entrichten, mit dem Vorteil, gleich 2x zugleich mit dem Bus fahren zu dürfen? Nun gut. Dieser Leistung, vollmundig mit der letzten Erhöhung angepriesen, erledigt sich sukzessive, indem Linien eingestellt und Fahrpläne, ganz im Sinne des Klimaschutzes weiter ausgedünnt werden, denn am Bahnhof brauchen ja Busse nur noch halten, wenn sie zu einem Zug passen und die übrigen – ups – fahren dann nicht mehr. Um den Rest loszuwerden, kann man es wie mit der CITY-LINIE machen. Man lässt sie alle 4 Stunden verkehren. Dann sind sie garantiert leer. Abgesehen von den Tagesgästen, die das entweder ignorieren oder die nicht mehr kommen, ist es doch so: Die Übernachtungen Anbietenden sind es, die neu kalkulieren müssen. Es trifft damit die Einheimischen. Das wissen die Herrschaften und das war so gewollt. Wenn man sieht, wie wenig Kultur diese Stadt erkennen lässt und wie verdreckt sie ist, ahnt man, dass das Geld zweckentfremdet wird. Nur die Kanäle bleiben im Dunkeln. Welche Fraktionen stimmten eigentlich einheitlich für diese Atemluftsteuer?
Geht doch demonstrieren…ist doch die neuste Mode in der Gegend…
Ich finde Waren Müritz wunderschön und möchte nicht woanders leben .
Möwe, es sind nur Fragen und als solche zu verstehen. Sind Sie Mitarbeiter**INNN** in der Stadtverwaltung? Und wenn ja, bekommen Sie für sowas eine Prämie oder einen sichereren Arbeitsplatz?