Warens neuer Stadtpräsident heißt Rüdiger Prehn

27. Juni 2019

Eines ist gleich bei der ersten Stadtvertretersitzung in Waren klar geworden: Einfach wird es für Warens Bürgermeister Norbert Möller  in den kommenden Monaten nicht. Schon die erste Sitzung dauerte vier Stunden, obwohl es eigentlich zunächst nur um Wahlen gehen sollte. Ging es natürlich auch: Die wichtigste Wahl war die des Stadtpräsidenten. Die Volksvertreter konnten sich zwischen dem Linken-Politiker Rüdiger Prehn und dem bisherigen Stadtpräsidenten René Drühl (CDU) entscheiden. Die Wahl fiel auf Rüdiger Prehn. Er bekam 13 Stimmen, Drühl 11 und 4 Stadtvertreter enthielten sich.

Rüdiger Prehn, 63 Jahre alt, ist seit mehr als 20 Jahren Stadtvertreter und war bereits einmal für eine Legislaturperiode Stadtpräsident. Der Lehrer arbeitet für das Bildungsministerium und kümmert sich unter anderem um die Digitalisierung der Schulen im Land.

Auch wenn es eine geheime Wahl war, ist davon auszugehen, dass Drühl von seiner CDU und der SPD unterstützt wurde, Prehn von den Linken, der FDP/MUG-Fraktion. Weitere Stimmen für Prehn dürften von den Grünen gekommen sein, die Enthaltungen zum großen Teil von der AfD.

Apropos AfD. Sie sitzt zum ersten Mal im Warener Stadtparlament und wurde natürlich besonders intensiv beäugt. Und nicht nur das. AfD-Mann Wolfgang Dreier hatte als Alterspräsident die Ehre, die Sitzung bis zur Wahl des neuen Stadtpräsidenten zu leiten. Das hat er mit Unterstützung von Verwaltungsmitarbeiterin Andrea Nagel auch gut hinbekommen. Ohnehin machte die AfD den Eindruck, gut vorbereitet in die erste Sitzung gestartet zu sein, Fraktionschef Frank Müller meldete sich mehrfach zu Wort und schien sich mit den anstehenden Themen im Vorfeld ausgiebig beschäftigt zu haben.

Die meisten Anträge des Abends kamen von der FDP/MUG-Fraktion. Anträge, die zumeist sogar durch gingen. Eine neue Situation für Fraktionschef Toralf Schnur, der aber offenbar einen neuen „Dialog-Partner“ hat – Volker Seemann von der SPD. Die beiden Politiker schenkten sich nichts, drifteten teilweise in etwas aggressivere Töne ab, fingen sich dann aber wieder.

Bei den stellvertretenden Bürgermeistern gibt es keine Veränderungen: Einstimmig wurden die Amtsleiter Dietmar Henkel zum ersten Stellvertreter und Wera Ulm zur zweiten Stellvertreterin gewählt. In dieser Hinsicht also alles beim Alten.

Tja, und der neue Stadtpräsident – Der leitete die erste Sitzung der neuen Volksvertreter, als hätte er nie etwas anderes gemacht.

Und auch wenn die erste Sitzung der neuen Warener Stadtvertreter schon turbulenter verlief als erwartet, bleibt die Hoffnung, dass der Wunsch von Bürgermeister Norbert Möller nach einem respektvollen Miteinander und die von Stadtpräsident Rüdiger Prehn nach gegenseitiger Achtung in Erfüllung geht. „Streit ja, aber Streit um die besten Ideen für unsere Heimatstadt“, brachte es Prehn auf den Punkt“. Dann mal los!


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