Wieder Betrügereien – Vor allem einsame Menschen gefährdet

15. April 2020
Ein geglückter und zwei versuchte Betrugsfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg: Eine 56-jährige Frau aus dem Bereich des Amtes Mecklenburgische Kleinseenplatte ist Opfer eines sogenannten Liebesbetrugs geworden. Auf Facebook lernte sie im Dezember einen Mann mit dem Accountnamen „Deiter Bade“ kennen. Nach der Profillöschung des Tatverdächtigen kommunizierte die Frau ausschließlich über WhatsApp mit dem Mann.

Mit dem Vorwand, in Malaysia auf Montage zu sein und für die Einreise nach Deutschland 3500 Euro zu benötigen, entlockte er der Frau diesen benötigten Betrag. Den Betrag überwies sie auf ein ausländisches Konto. Die Frau sah den unbekannten Tatverdächtigen als eine Art Freund an, dem sie gern helfen wollte.
 
Nach Aussagen der Geschädigten ist die Überweisung nun drei Wochen her. Von ihrem „Freund“ hat sie seit dem nichts mehr gehört, bekam aber am gestrigen Tage eine Nachricht eines angeblichen Bankmitarbeiters der sie erneut aufforderte, eine Zahlung in Höhe von 10.000 Euro vorzunehmen. Im Falle einer Nichtzahlung würde ihre Internetbekanntschaft in Haft genommen und ihre persönlichen Daten der deutschen Regierung übersandt werden. Die Geschädigte wandte sich nach der erneuten Überweisungsaufforderung an die Polizei.
 
Darüber hinaus kam es zu zwei Betrugsversuchen. Ein 73-jähriger Mann aus Ribnitz-Damgarten erhielt eine E-Mail von einem ihm unbekannten Absender, in der ihm 45 Prozent einer Erbschaft zugesagt wurden. Die Erbschaft sollte eine Höhe von 18,7 Mio. US Dollar umfassen.
 
Dieses Geld ist jedoch, laut Verfasser der E-Mail, in einem Fond investiert. Um die Beschlagnahme des Fonds durch die US-Behörden zu verhindern, muss jedoch erst einmal das gesamte Geld auf das Konto des Geschädigten überwiesen werden.
Der Mann ging mit dieser E-Mail rechtzeitig zur Polizei
 
Des Weiteren wurde eine 61-jährig Frau aus Neubrandenburg via Telefon von einem vermeintlichen Mitarbeiter des Verbraucherschutzes kontaktiert. Dieser
teilte ihr eine Forderung eines Inkassobüros mit. Der Anrufer empfahl einen vermeintlichen Anwalt zu kontaktieren. Dies wurde durch die Geschädigte getan, und der mutmaßliche Anwalt stellte seine Hilfe in Aussicht.
Einen weiteren Termin mit dem Tatverdächtigen sollte es am Abend des Tages geben, jedoch wollte die Geschädigte dies erst einmal mit ihrem Mann besprechen.
Das Ehepaar entschied sich dazu, den Vorfall der Polizei zu melden.
 
Gerade in diesen Zeiten sind insbesondere viele ältere Leute einsam und können nicht besucht werden. Oft suchen sie sich daher andere Kontakte in sozialen Netzwerken und am Telefon. „Bitte klären sie ihre Angehörigen notfalls telefonisch über die verschiedenen Betrugsmaschen auf“, heißt es von der Polizei.

Kommentare sind geschlossen.