Wilde Camper schlagen Zelte sogar im Müritz-Nationalpark auf

11. Juli 2020

Aus aktuellem Anlass gibt das Nationalparkamt Müritz noch einmal Tipps zum Aufenthalt im Nationalpark, vor allem zum Campen, denn in diesen Tagen schlagen Erholungssuchende ihre Zelte auch in den Wälder der Region auf. Das allerdings ist verboten und bringt den wilden Campern mächtig Ärger ein. Auch, weil es ein Verstoß gegen die Corona-Landesverordnung ist.

Der Campingplatz ist schon voll – kein Einlass ohne Reservierung. Bei der großen Nachfrage in diesem Sommer keine Ausnahme. Doch viele Wohnmobillisten fahren einfach drauf los in der Hoffnung, es finde sich bestimmt ein geeigneter Schlafplatz. Oder die Paddeltour ist gebucht, die Campingplätze aber nicht. Aber was tun, wenn alles ausgebucht und nichts reserviert ist?

Ganz sicher nicht wild campen, auf irgendeinen Parkplatz oder in einen Waldweg stellen. Das gibt nicht nur ein Ordnungsgeld, sondern stellt auch einen Verstoß gegen die Corona-Landesverordnung dar. Diese besagt, dass Tagesausflüge nach Mecklenburg-Vorpommern nicht erlaubt sind. Mindestens eine Übernachtung muss im Vorfeld gebucht sein, sonst drohen saftige Strafen. Hier hilft nur rechtzeitige Planung und Buchung der Übernachtungen – besonders für Wasserwanderer unumgänglich.

Dass das Übernachten auf Parkplätzen oder einer Wiese für eine Nacht erlaubt sei, ist ein Gerücht. Immer ist das Einverständnis des Grundeigentümers notwendig. Gerade im Nationalpark ist das Campen nur auf Campingplätzen erlaubt, das Übernachten mit einem Wohnmobil auf Parkplätzen ist verboten. Aber es gibt eine gute Nachricht: Im und um den Nationalpark gibt es sehr viele Campingplätze und Wohnmobilstellplätze. Und hier sind meist noch Plätze frei. Wer sich rechtzeitig kümmert, der bekommt auch etwas.

Ganz neu ist ein Wohnmobilstellplatz in Federow hinzugekommen – direkt neben der Nationalparkinfo mit großem Themenspielplatz. Bestimmt noch ein Geheimtipp, falls andere schon ausgebucht sind. „Und wenn Sie die Leinenpflicht für Hunde und das Rauchverbot im Schutzgebiet berücksichtigen, dann steht einem entspannten Naturgenuss im Müritz-Nationalpark nichts mehr im Weg“, heißt es aus dem Amt.

Bild: Wildcampen ist im Nationalpark verboten. Rechtzeitig den Camping- oder Stellplatz buchen verhindert unnötigen Ärger.

Foto: Peter Heyde


2 Antworten zu “Wilde Camper schlagen Zelte sogar im Müritz-Nationalpark auf”

  1. Gunter Ziehnert sagt:

    Dann sind die Strafen noch nicht hoch genug.

  2. Simon Simson sagt:

    Wasserwanderer und Radfahrer (unmotorisierte) haben auf den Campingplätzen ihre Zone, in denen niemand ein fettes Wohnmobil mit Vorzelt, Vordach, Windschutz, Parkplatz für mitgebrachte Mofas usw. aufstellt. Für Biwaks, die selten mehr als 6m² beanspruchen, sollte fast immer ein Plätzchen sein. Kommen die wenigen, noch echten Camper, mit Kindern, werden sie nach meinen Erfahrungen nicht abgewiesen, solange es irgendwie geht. Aber: da Platzwarte zuweilen etwas launisch sind, übe man sich vorsorglich in Demut, ähnlich wie bei der Polizei oder frage vorher an. Dann darf man seine Heringe bestimmt in den hiesigen Boden einschlagen.