„Zum Teil chaotische Zustände vor den Schulen“

25. August 2018

Diese Einschätzung der Müritzer Polizei gibt zu denken und sollte vielleicht auch dazu anregen, das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen: Die ersten Schultage nach den Sommerferien waren vor einigen Schulen chaotisch, ja sogar katastrophal. „Die Beamten, die vor den Schulen nach dem Rechten geschaut haben, berichten von schlimmen Zuständen. Alle Warnungen und Bitten im Vorfeld haben wohl nichts genützt. Zum Glück – und das ist die gute Nachricht dabei – gab es aber keinen Unfall, in den ein Schulkind verwickelt war“, berichtet Polizeisprecherin Kathrin Jähner auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.
Dennoch appelliert sie erneut an die Eltern, die Sicherheit der Kinder im Blick zu haben und eben nicht die eigene Bequemlichkeit in den Vordergrund zu stellen. „Wir möchten wirklich nicht gerufen werden, weil ein Schüler bei einem Unfall verletzt wurde“, so Kathrin Jähner, selbst Mutter von zwei Kindern.

Vor allem am ersten Tag sei es vor einigen Schulen sehr chaotisch zugegangen. In Waren hatten die Polizisten aus der Erfahrung heraus insbesondere ein Auge auf die Straßen und Wege an der Käthe-Kollwitz-Schule. Am ersten Tag klärten die Beamten in freundlichen Gesprächen auf, später gab’s auch „Tickets“ wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen und fehlender Gurte.

„Viele Eltern wollen ihre Kinder unbedingt direkt vor die Tür fahren, beginnen dann umständliche Wendemanöver und verursachen so unübersichtliche Situationen, die für kleine Kinder, die zu Fuß unterwegs sind, sehr gefährlich werden können“, berichtet Kathrin Jähner. Auch mussten die Polizisten ihren Angaben zufolge häufig beobachten, dass Eltern, die zusammen mit ihrem Nachwuchs den Schulweg gegangen sind, schräg die Straßen überqueren. „Wir bringen den Kindern in der Verkehrserziehung bei, dass sie gerade die Straßenseite wechseln, also den kürzesten Weg wählen sollen, und die Eltern machen es dann falsch vor. Letztendlich sind Mama und Papa die Vorbilder, also prägen sich die Kleinen den falschen Weg ein“, meint die Polizistin.

Radelnde Kinder gehören auf den Gehweg

Viele Mädchen und Jungen nutzen das Fahrrad, um zur Schule oder auch in die Kita zu kommen. Dabei fahren inzwischen viele – auch noch sehr kleine Kinder – bereits auf der Straße. Doch das ist nicht nur gefährlich, sondern auch verboten. Denn Kinder bis zu einem Alter von 8 Jahren MÜSSEN auf dem Gehweg fahren, bis zum Alter von 10 Jahren KÖNNEN sie den Gehweg nutzen. Außerdem darf eine Begleitperson ebenfalls mit auf dem Gehweg fahren.

Und da die dunkle Jahreszeit immer näher rückt, noch einmal der Hinweis der Polizei: „Ranzen und Kleidung sollten Reflektionsstreifen haben. Wenn nicht, sind auch Warnwesten sehr sinnvoll. In einigen Schulen gibt es diese Westen bereits zur Einschulung und sollten auch benutzt werden“, so Kathrin Jähner.

Und sie hat noch einen Tipp: „Dass Kinder einen Helm beim Radfahren tragen ist ja zum Glück schon fast normal. Doch auch Jugendliche und Erwachsene sollten sich angewöhnen, den Helm aufzusetzen. Selbst bei kurzen Strecken. Viele Unfälle in der Vergangenheit zeigen, welche schlimmen Folgen Stürze mit dem Rad haben können, wenn die Radler keinen Helm getragen haben.“


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