Die Proteste gegen die geplante Biolegehennenanlage in Warenshof werden lauter. Immer mehr Menschen, die entweder in der Nähe wohnen, denen der Naturschutz in der Region am Herzen liegt oder die sich um das Tierwohl sorgen, wollen verhindern, dass der Hamburger Investor Fritz Horst Melsheimer mit seiner Hofgut Marxhagen GbR in Warenshof am Standort der ehemaligen „Eierfarm“ seine Pläne verwirklichen kann. Große Plakate zeugen von den Protesten. Von den Ornithologen der Region gibt es jetzt sogar ein vernichtendes Urteil: „Massentierhaltung vor den Toren einer Kurstadt ist absurd“, so Dr. Klaus Kremp von der Fachgruppe Ornithologie Waren.
Ersten Anträgen zufolge soll in Warenshof eine Biohennenanlage mit mindestens 12 000 Tiere entstehen. Zuvor wollte der selbe Investor eben diese Anlage bei Panschenhagen errichten, stieß aber auch dort auf heftigen Widerstand (WsM berichtete). Dort ruht das Verfahren derzeit. In Waren, Vielist und Warenshof gibt es inzwischen Unterschriftensammlungen gegen den Bau, auch weil vermutet wird, dass es nicht bei den 10 000 Tieren bleibt.
Die Einwohner der Gemeinde Panschenhagen monierten in sehr ausgefallenen Demonstrationen, dass so eine Anlage nichts, aber auch gar nichts mit sanftem Tourismus zu tun habe. Befürchtet wurden nicht nur Geruchs- und Lärmbelästigung, sondern auch eine Zerstörung des Landschaftsbildes sowie der Fauna und Flora durch die sieben Meter hohen Ställe. Außerdem, so die Gegner, habe so eine Massentierhaltung nichts mit Bio und Co. zu tun, sondern sei beispielsweise auch eine Gefahr für das Grundwasser und en Boden, der überdüngt werde.
Warens Bürgermeister Norbert Möller ist im Frühsommer im wahrsten Sinne des Wortes aus allen Wolken gefallen. “Der Landkreis braucht ja unser Einvernehmen und ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das erteilen werden. Wir begleiten den weiteren Verfahrensweg sehr kritisch”, so Norbert Möller gegenüber WsM. Zwischenzeitlich hat die Stadt Waren wohl auch überprüft, ob sie das Vorkaufsrecht für das Grundstück in Anspruch nehmen kann, doch das funktioniert nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ wohl nicht.
„Nicht mehr zeitgemäß“
Betroffene Anwohner der geplanten Hühner-Anlage haben auch schon bei Norbert Möller an die Tür geklopft und hatten nach einem ausführlichen Gespräch den Eindruck, dass er sie unterstützt. Jetzt hoffen sie natürlich, dass den Worten auch Taten folgen.
Die Unterschriftenlisten sollen in Kürze an Warens Stadtpräsidenten Rüdiger Prehn übergeben werden. Der dürfte sogar ein persönliches Interesse daran haben, dass Massentierhaltung an diesem Standort verhindert wird, denn der Präsident der Stadtvertretung wohnt selbst in Warenshof und vermietet dort auch eine Ferienwohnung.
In einer Stellungnahme schreibt Dr. Klaus Kremp für die Ornithologen der Region, dass so eine riesige Anlage einen Einfluss auf die umgebenden Natur habe und dass trotz der Bezeichnung „Bio“ bedenkliche Stoffe wie Antibiotika, Nitrate und ähnliches in den Naturkreislauf gelangen würden. Die angedachte Fläche liege in einem Lebensraum für Greifvögel, in Sichtweite des Komplexes brüten Fischadler-Paare, auch der Rote und Schwarze Milan sei dort heimisch. Der Experte führt viele weitere heimische Tierarten auf, die in der Nähe der vorgesehenen Anlage Zuhause seien und endet: „Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass die geplante Großanlage in vielfältiger Weise auch Einfluss auf die Vogelwelt nehmen würde und weitere naturnahe Landschaftselemente gestört würden. Das ist unserer Ansicht nicht mehr zeitgemäß. “
Laut Landkreis hat der Investor in Warenshof – es geht um das Grundstück der einstigen “Eierfarm” – eine Biolegehennenanlage für rund 12 000 Tiere beantragt. In den vergangenen Jahren sind auf dem Areal unter anderem Rinder gehalten worden, die bisherigen Eigentümer haben das Grundstück offenbar an den Investor der Biolegehennenanlage veräußert. Das Problem: Das Areal befindet sich sehr dicht an der Wohnbebauung und natürlich im Heilbad Waren (Müritz).
Solche Hühnerquälanlagen gehen gar nicht, also generell nicht. Und dann auch noch hier, in einem solchen Juwel wie dem Müritzgebiet. Wie weit neben der Spur kann man eigentlich sein?
Eine Schwimmhalle kriegen wir hier nicht, warum auch. Dafür kann man ja eine solche Dreckschleuder eta