Wie geht es weiter mit der Regionalen Schule Waren-West?

21. September 2021

Es wird gewiss eine schwierige Entscheidung, die Warens Stadtvertreter in Kürze treffen müssen. Es geht um die Zukunft der Regionalen Schule Waren-West. Denn während der erste Spatenstich für die neue Grundschule Käthe-Kollwitz unmittelbar bevor steht, ist nach wie vor unklar, wie es mit der Regionalen Schule weiter geht. Das etwas passieren muss, ist klar, denn die Schule platzt förmlich aus allen Nähten, und der große Wasserschaden im Juni hat gezeigt, dass auch baulich einiges im Argen liegt. Die lang erwartete Wirtschaftlichkeitsberechnung liegt jetzt vor. Darin wurden drei mögliche Varianten verglichen: ein kompletter Neubau, eine Sanierung der Schule plus Anbau, sowie die Sanierung der Regionalen Schule und der alten Käthe-Kollwitz-Schule. Für alle drei Varianten muss die Stadt richtig viel Geld in die Hand nehmen, auch wenn sie auf Fördermittel hoffen kann. Welche letztendlich realisiert wird, müssen die Stadtvertreter entscheiden, in den kommenden Tagen und Wochen beschäftigen sich schon mal mehrere Ausschüsse mit der vorliegenden Berechnung.

Die teuerste Variante ist – nicht überraschend – der komplette Neubau der Schule, der mindestens 20,6 Millionen Euro verschlingen würde. Allerdings wären hier die jährlichen Betriebskosten mit 537 000 Euro am geringsten. Aber: Für dieses Vorhaben müssten noch Grundstücke gekauft werden.

Eine Sanierung und ein Anbau würden laut Berechnung etwa 19,6 Millionen Euro kosten, die jährlichen Betriebskosten werden mit 545 000 Euro angegeben. Sie ist zugleich die Variante, die von den Experten empfohlen wird. Zum einen, weil die Schüler nicht verteilt auf zwei Standorte lernen müssten, zum anderen auch, weil  man den nötigen Anbau so gestalten könnte, wie er gebraucht würde. Das sei bei der Variante drei – Sanierung Kollwitz- und Regionale Schule – so nicht möglich. Außerdem könnte die alte Kollwitz-Schule während der Sanierung der Regionalen Schule als Zwischenlösung genutzt werden.

Die dritte Variante schlägt mit 16,3 Millionen Euro zu buche, hätte aber mit 595 000 Euro die höchsten jährlichen Betriebskosten und berge aufgrund des Altbestandes auch ein höheres Risiko.

In der Regionalen Schule lernen derzeit 520 Mädchen und Jungen, die Schülerzahl wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Derzeit befindet sich ein neues Haus für das Produktive Lernen im Bau, die Fertigstellung verzögert sich allerdings.

Wie Warens künftige Schullandschaft aussehen wird, liegt wie gesagt in der Hand der Stadtvertreter. Die Stadtverwaltung will die Berechnungen zunächst mit den zuständigen Ministerien des Landes besprechen, denn aus dem eigenen Haushalt kann Waren keine der drei Varianten bezahlen, sondern braucht ordentlich Zuschüsse vom Land. „Je nach Förderhöhe wird mit den Gremien der Stadt abgestimmt, welche Variante zum Tragen kommt“, heißt es dazu aus der Stadt.


4 Antworten zu “Wie geht es weiter mit der Regionalen Schule Waren-West?”

  1. Ich kann nur darum bitten, dass nicht wieder ausschließlich die Finanzen die Grundlage für eine Entscheidung sind.
    Es geht um die Nachhaltigkeit des Schulgebäudes, um die Zukunft von mehreren Schülergenerationen und um die Verwirklichung der gelebten Inklusion.
    Schon lange sind wir als “ Schule mit spezifischer Kompetenz“ an unsere Kapazitätsgrenzen gekommen und das nicht erst in den letzten 2 Jahren.
    Meine Lehrer und Schüler haben nicht nur ein Recht auf gute Bedingungen in der inklusiven Bildung, sondern wir erheben unseren Anspruch darauf.
    Sie machen alle täglich Ihre Arbeit ganz toll. Vielen Dank dafür. Auch an die Eltern, die trotz Raumenge und anderen Mängeln mit uns arbeiten.
    Deshalb bitte ich alle Beteiligten darum, zukunftsorient zu entscheiden und die Fehler der Vergangenheit mit der Schullandschaft in Waren /West schnellsten zu korrigieren.
    Schulleiterin

  2. East West sagt:

    Es kann hier nur eine Entscheidung geben. Und diese lautet : NEUBAU.

  3. Elimar sagt:

    Binsenweisheit, dass eine Sanierung klimafreundlicher, als ein Neubau ist! Unseren holden Amtsinhabern und zum großen Teil SUV-vernarrten Stadtvertretern werden aber Umweltfolgekosten nicht in Rechnung gestellt. So gehen ihnen diese Wahrheiten am Gesäß vorbei, wie alle bisherigen Entscheidungen hinreichend bewiesen haben. Hier muss man dazu nicht AfD wählen. Es machen hier alle so, aber normal! Am Amtsbrink sieht man die wenigen, verbliebenen Binsen ja nicht. Und dann das Argument mit den jährlichen Betriebskosten einer Schule! Die ändern sich sowieso und man kann sie später beeinflussen, z.B. die für Energie durch eine Heizungsumstellung auf Wärmepumpe, durch Nutzung von Solarenergie und vielen Möglichkeiten, die wir jetzt noch nicht alle kennen. Diese marginalen Differenzen sind theoretisch und mit solchen Zahlen verfolgen die, die sie benutzen, vermutlich persönliche Ziele. Sind erst mal tausende Tonnen Schutt entsorgt, ebenso viel Zement und Gips gebrannt und Stahl energieintensiv aus Erz hergestellt und verbaut, ist der Schaden angerichtet. Dieser Schaden ist global, was am Amtsbrink ja niemanden interessieren braucht, zum rechnerisch pekuniären Wohle der Stadt und ihrer Verwaltung, weniger zum Wohle der Bürger und erst recht nicht der nachfolgenden Generation. Denn wenn die Durchschnittstemperatur weiter exponentiell steigt, wie der Verbrauch an fossilen Brennstoffen, gibt es absehbar monatelang Hitzefrei, wenn nicht gerade der Unterricht ausfällt, weil Fenster und Dach weggeflogen sind bzw. andere Wettererscheinungen Totalschaden angerichtet haben. Ach ja, was die Schülerzahl betrifft: Die dürfte ungeahnt steigen, wenn halb Afrika bei anhaltenden Temperaturen über 50 Grad unbewohnbar geworden ist. Ob dann wieder darüber nachdenken, ob man die Schule sanieren soll oder billiger, eine neue, vollklimatisiert baut?

  4. Till sagt:

    „Aber: Für dieses Vorhaben müssten noch Grundstücke gekauft werden.“

    Das bedeutet, dass es nicht einmal ansatzweise bei 20,6 Millionen Euro bleibt.

    Ein extrem teures Unterfangen dieses gesamte Schulthema, egal welche Variante.

    Die Betrachtung der Betriebskosten finde ich auch insgesamt ein wenig lächerlich.
    Einmal, weil die Differenz bei den Varianten sehr gering ist. (Spanne von günstigster zu teuerster Variante nur 58.000 Euro)
    Also selbst bei 40 Jahren Betrieb „spart“ man mit der betrieblich günstigsten Variante nur 2,3 Millionen Euro ein.
    Und zum Anderen, weil man es bis heute nicht geschafft hat auf der Engels-Schule (Regionale Schule Waren-West) mehr Photovoltaik aufzubauen. (Solarplatten)
    Komplett Baumfrei und perfekte Süd/West-Ausrichtung und extrem wenig genutzt.
    Da hätte man über die Jahre schön Einnahmen generieren können.

    Und Nein, Frau Schulleiterin.
    Selbstverständlich wird auf die Finanzen geschaut. Es bringt den Schülern und Lehrern nämlich überhaupt nichts, wenn die eigene Stadt sich an den Finanzen verhebt und so andere (auch wichtige) Projekte nicht mehr finanzieren kann und so die Stadt insgesamt unattraktiver wird und für die Zukunft schlechter aufgestellt ist.
    Da bringt dann der Bevölkerung ein super Schulgebäude herzlich wenig, wenn der öffentliche Nahverkehr, das Joo und andere Kultureinrichtungen zusammengestrichen werden und andere öffentliche Bauprojekte nicht angestoßen werden können weil die Stadt zu sehr verschuldet ist.