Beliebter „Müritzhof“ von den Vereinten Nationen ausgezeichnet

Hohe Auszeichnung für den bei Einheimischen und Urlaubern gleichermaßen beliebten Landschaftspflegehof „Müritzhof“: Die Anlage, die vom Lebenshilfswerk Waren betrieben wird, ist von den Vereinten Nationen als „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet geehrt worden. Eigentlich schon im vergangenen Jahr, doch auch hier kam Corona dazwischen. So wurde die offizielle Auszeichnung am Mittwochabend auf der Stadtvertretersitzung von Warens Bürgermeister Norbert Möller und Müritz-Nationalpark-Chef Ulrich Meßner nachgeholt.

Norbert Möller bezeichnete „Müritzhof“ als „Keimzelle des Müritz-Nationalparkes“. Die frühere „zentrale Lehrstätte für Naturschutz“ wurde 1993 vom Lebenshilfswerk übernommen – der Beginn eines beispielhaftes Projektes, bei dem soziale Arbeit und Naturschutz verknüpft werden.

Der Landschaftspflegehof Müritz richtet seit Jahren seine gesamte Arbeit  nach dem Ziel aus, die einmalige kulturhistorische Hutelandschaft am Ostufer der Müritz zu erhalten. Die Werkstatt für behinderte Menschen liegt im Herzen des Müritz -Nationalparks. Der mehr als 100 Jahre alte Bauernhof ist umgeben von Wiesen, Wachholderheide, Seen und Wälder. Auf den Flächen um Müritzhof wachsen  unter anderem Sumpfenzian, Fettkraut, Wollgras und neun Orchideenarten. Und es gibt dort das einzige noch verbliebene Vorkommen des Kleinen Knabenkrautes in MV.
Der floristische Reichtum und die vielfältigen Strukturen bieten auch Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter insbesondere zahlreiche Insektenarten. Mit der gezielten nachhaltigen Nutzung wird der Bestand dieser außergewöhnlichen artenreichen Pflanzen- und Tierwelt gesichert.

Grundlage für die Betreibung des Landschaftspflegehofes „Müritzhof“ durch die Lebenshilfe war von Beginn an ein Pflegekonzept, das in enger Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung gemeinsam fortlaufend weiterentwickelt wurde. Insgesamt arbeiten 20 behinderte Mitarbeiter gemeinsam mit Fachpersonal auf dem Hof.

Die Pflege der Flächen wird vordergründig durch eine großflächige Beweidung realisiert. Als Weidetiere sind Fjällrinder, Gotlandschafe und Shetlandponys im Einsatz.