Corona: Bewohner und Mitarbeiter eines Warener Heimes infiziert

2. November 2021

Es war und ist ein Schock, und zwar für die Mitarbeiter und Bewohner gleichermaßen: Im AWO-Pflegeheim am Tiefwarensee haben sich mehrere Bewohner und Beschäftigte mit dem Corona-Virus infiziert. Betroffen sein sollen ersten Tests zufolge 15 Bewohner und 7 Mitarbeiter. Während bei den meisten die Bestätigung per PCR-Test noch aussteht, ist die Infektion bei zwei Bewohnern bereits bestätigt worden, denn sie mussten aufgrund ihrer Symptome ins Krankenhaus gebracht werden. Das bestätigte Stephan Arnstadt als Geschäftsführer der AWO Müritz auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ und betonte zugleich, dass alles unternommen werde, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. „Für die Mitarbeiter, die sich um die insgesamt 43 Bewohner des Pflegeheimes kümmern, ist diese Situation eine enorme Belastung, denn sie müssen viele Überstunden leisten und stehen zudem unter emotionalem Stress“, sagte Nadine Renz als Leiterin der Einrichtung gegenüber WsM.

Trotz dieses Corona-Ausbruches sei die Versorgung sämtlicher Bewohner gewährleistet. „Ich bin wirklich unwahrscheinlich dankbar, dass die Kollegen zusammenstehen und sich untereinander helfen. Sonst wäre das alles gar nicht möglich“, so Stephan Arnstadt. Seinen Angaben zufolge seien Kollegen aus anderen Bereichen, die eine entsprechende Qualifikation hätten, in die Einrichtung am Tiefwarensee geschickt worden, um auszuhelfen.

Warum es zu dem Ausbruch kommen konnte, ist unklar und wohl auch nicht mehr zu ermitteln, da mehrere Infizierte gleichzeitig festgestellt wurden. Und leider ist auch nicht auszuschließen, dass sich bei den PCR-Tests in dieser Woche weitere Fälle zeigen werden.

„Wir waren alle sehr geschockt, denn bislang konnten wir so etwas erfolgreich verhindern. Auch jetzt haben wir sämtliche Hygienemaßnahmen eingehalten und waren eher noch übervorsichtig“, meint der Geschäftsführer. Dass die weiteren PCR-Tests erst in dieser Woche durchgeführt werden, habe seinen Grund in der Inkubationszeit.

Bei den bislang betroffenen Bewohnern handelt es sich um komplett geimpfte Menschen, also sogenannte Impfdurchbrüche. Bei den Mitarbeitern sind sowohl geimpfte als auch ungeimpfte positiv getestet worden. „Etwa 80 Prozent unserer Mitarbeiter sind geimpft“, so Stephan Arnstadt.

Nadine Renz als Leiterin der Einrichtung hofft, dass ihre Mitarbeiter nach diesem Corona-Ausbruch nicht in die Kritik geraten. „Sie können nichts dafür, sie geben hier tagtäglich ihr Bestes, egal, ob sie geimpft sind oder nicht. Da gibt es keine Unterschiede, auch nicht in der jetzigen Situation“, sagte die Chefin des Heimes am Tiefwarensee. Sie spricht von einer sehr großen emotionalen Belastung ihrer Mitarbeiter, aber natürlich durch die vielen Überstunden auch einer sehr großen Arbeitsbelastung.

Mit dem Gesundheitsamt des Landkreises sei man in ständigem Kontakt. Das bestätigte auch der Landkreis auf eine Anfrage von „Wir sind Müritzer“. „Das Gesundheitsamt hat zu den ohnehin schon laufenden Hygienevorschriften das gesamte Haus unter Quarantäne gesetzt. Besuche von Angehörigen sind derzeit nicht möglich. Die Versorgung ist selbstverständlich gesichert“, so Sprecherin Haidrun Pergande auf Nachfrage.


4 Antworten zu “Corona: Bewohner und Mitarbeiter eines Warener Heimes infiziert”

  1. Michael sagt:

    Wer sich nicht impfen lassen will, sollte dies auch schriftlich hinterlegen. Sollte er vielleicht doch an Corona schwer erkranken und intensivpflichtig werden, möge er doch eventuell anderen Notfällen wie Infarkt-Patienten oder anderen Notfällen den Vortritt auf der Intensivstation gewähren.
    Das klingt zwar ketzerisch, aber mit einer Impfung wäre das eigene Risiko wegen Corona intensivpflichtig zu sein deutlich geringer.

  2. Helene sagt:

    Werter Michael,

    dann müssten aber auch diejenigen hinten anstehen, die durch Rauchen oder Übergewicht auf der Intensivstation landen. Beides lässt sich vermeiden und ist ein starkes Gesundheitsrisiko.

  3. MH sagt:

    Werter Michael,
    die Bewohner waren alle geimpt,aber wer sagt denn,das vielleicht ein ungeimpfter das Virus eingeschleppt hat,vielleicht war es ja auch ein geimpfter,kann ja keiner mehr nachvollziehen!Bei so vielen Impfdurchbrüchen zur Zeit,ist dies nicht ausgeschlossen!

  4. Anonymer Nutzer 0815 sagt:

    Mich würden einmal die Teststrategie in den Heimen interessieren. Meiner Meinung nach sollte da jeder
    täglich getestet werden, egal ob geimpft oder ungeimpft. Die Schnelltests sind mittlerweile günstig und gehen schnell. Und ja, es ist nervig, kann aber Leben retten.