Masken-Müll in der Natur: Tödliche Gefahr für Wildtiere

27. Januar 2022

Man sieht sie überall: Zusammengeknüllt auf Bahn- und Bürgersteigen, in Fußgängerzonen, in Parks und auch im Wald: Überall dort, wo sich Menschen aufhalten, findet man immer öfter auch OP- oder FFP2-Masken unbeachtet herumliegen. Der für uns Menschen lebenswichtige Virenschutz wird für die Umwelt zunehmend zur Belastung und für viele Wildtiere zur Gefahr. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN mahnt zu mehr Rücksichtnahme und bittet darum, Masken stets sachgemäß zu entsorgen. „Müll kann für Wildtiere zu einem sehr großen Problem werden“, sagt Christian Erdmann, Geschäftsführer des Wildtier- und Artenschutzzentrums Hamburg/Schleswig-Holstein. „Gerade dann, wenn Masken unter Laub liegen oder in Ästen und Zweigen hängen, können sie für Wildtiere problematisch werden. Vögel und Igel können sich in den Gummibändern von Masken verheddern, dadurch hängenbleiben und sich verletzten oder gar verenden.“
Auch für größere Tiere kann der Masken-Müll zur Gefahr werden.

Wildschweine, Füchse, aber auch Hunde können versehentlich herumliegende Schutzmasken fressen, was zu Verstopfungen oder Schlimmerem führen kann. „Der Natur zuliebe und aus Rücksicht auf die Umwelt möchten wir jeden bitten, Masken stets im Mülleimer zu entsorgen, am besten mit durchgeschnittenen Bändern“, so Wildtierexperte Erdmann. Viele Masken gehen unabsichtlich verloren. Wenn man im Wald unterwegs ist, sollte man sie von daher ganz bewusst gut verstauen, damit man auch versehentlich keinen Müll verursacht. „Es klingt vielleicht dramatisch, aber eine gut verstaute oder richtig entsorgte Maske kann Tierleben retten“, betont Erdmann.
Das Wildtier- und Artenschutzzentrum Hamburg/Schleswig-Holstein in Norddeutschland kümmert sich um verletzte und verwaiste Greifvögel, Füchse, Wildschweine und viele andere heimische Wildtiere in Not. Das höchste Ziel ist dabei stets die Wiederauswilderung nach erfolgreicher Rehabilitation. Sogenannte invasive Wildtierarten wie Waschbären oder amerikanische Nerze, Tiere, die nicht wieder ausgewildert werden dürfen, finden auf dem 2,6 Hektar großem Gelände in Klein Offenseth-Sparrieshoop ein permanentes Zuhause. Jedes Jahr werden in der von Christian und Katharina Erdmann geführten Wildtierstation weit mehr als 2.000 verletzte, verwaiste oder hilflose Wildtiere abgegeben und umsorgt.
Seit 2010 unterstützt die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN das engagierte Team der Auffangstation mit einer jährlichen Förderung von 100.000 Euro.

Fotos: © VIER PFOTEN I WAZ


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