Auf Warens Bahnhof läuft’s wieder: Vorerst provisorisches WC

23. April 2022

Wir stellen vor: Warens Bahnhof im Jahr 2022 mit neuer Toilette. Zugegeben, schick ist etwas anderes, aber der Container erfüllt seinen Zweck. Denn mehr als ein Jahr lang mussten sich Fahrgäste auf dem Bahnhof dringende Bedürfnisse verkneifen. Die moderne selbstreinigende Toilette ist nämlich schon seit Monaten defekt, eine Reparatur scheint nicht mehr möglich. Deshalb hat sich die Stadt Waren jetzt diesen Mietcontainer angeschafft, für den sie inklusive Versicherung im Monat knapp 700 Euro netto zahlen muss.

Für die moderne Toilettenanlage, die immer wieder wegen verschiedener Probleme für Ärger gesorgt hat – hier und da waren in dem runden Ding sogar Menschen eingeschlossen – zahlte Waren bislang 8500 Euro pro Jahr an die Bahn. Doch die Verhandlungen mit dem Konzern führten bislang zu keiner Reparatur, so dass die Stadt jetzt handeln musste und den Mietcontainer besorgte.

Bei den etwa 700 Euro netto bleibt es allerdings nicht. Die Anschluss- und Verbrauchskosten kommen noch hinzu, einmal musste die Verwaltung für die Anlieferung, Erstausstattung und das Equipment gut 2000 Euro netto zahlen. Betreut und gereinigt werden die Toiletten, die unmittelbar neben dem historischen Bahnhofsgebäude stehen, von Mitarbeitern der Bahn.

Positiv: Der Container verfügt auch über ein Behinderten-WC. Nicht so positiv: Geöffnet sind die Toiletten nur von 6 bis 22 Uhr.

Wie lange die Reisenden mit diesem Provisorium Vorlieb nehmen müssen, steht nach Auskunft der Stadtverwaltung noch nicht fest. Derzeit gebe es sowohl Gespräche mit der Bahn und als auch den Eigentümern des Alten Bahnhofsgebäudes. Denn die Stadt möchte auf jeden Fall eine langfristige Lösung und keinen neuen „Griff ins Klo“.


3 Antworten zu “Auf Warens Bahnhof läuft’s wieder: Vorerst provisorisches WC”

  1. Reiner Fröhlich sagt:

    Jetzt verstehe ich auch, warum Waren den Namen „Heilbad“ führt!
    Ein Besuch auf dem Containerpott, führt zu einem 4 wöchigen Aufenthalt im Heilbad zur Wiederherstellung der Sinne.

  2. Simon Simson sagt:

    Als der Bahnhof gebaut wurde, wurde ein kompaktes Gebäude errichtet, welches allen Zwecken großzügig genügen konnte. So richtig begreife ich nicht, warum das komplett den Besitzer wechselte. Ein Nachklang der Ära Mehdorn. Nichts gegen die luftige Zahnarztpraxis und was sonst so drin ist, aber ausgenommen der Touristeninformation mit Fahrkartenverkauf nebenbei hat nichts mit den Schienen vor der Tür zu tun. Und beginnend schon vorher wird es mit immer mehr Buden eingekreist: Aufsicht in einem Bungalow, Fahrkartenautomaten unter einen kleinen, kaum Schutz bietenden Dach, Corona-Testcontainer, Klosett-Container. Bushaltestellen-Überdachungen als Wetterschutz auf dem Hausbahnsteig. Schöne Grüße aus Schilda.

  3. ANDREAS sagt:

    Anderseits kann man auch froh sein, das der Bahnhof einen neuen Eigentümer gefunden hat und nicht wie tausend andere Bahnhöfe dem Verfall Preis gegeben ist.