Stecker statt Zapfhahn – Auf der Automesse dominieren „Stromer“

23. April 2022

Keine Frage, die Autos standen heute am Warener Hafen im Mittelpunkt. War ja schließlich eine Automesse. Doch mindestens genauso wichtig war für Teilnehmer und Besucher das ungezwungene Zusammensein. Man hat sich wieder getroffen – ohne Masken, Regelungen und Beschränkungen. Man hat sich unterhalten, hat gegessen, gelacht und geschunkelt. Ein Tag, wie ihn viele vermisst haben. Die Stimmung bei der heutigen Automesse war dementsprechend locker. „Klar würden wir uns freuen, heute vielleicht auch neue Kunden zu gewinnen, aber wir freuen uns einfach, mal wieder so ausgelassen mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Ein Dank geht an den Veranstalter, der das in der Kürze der Zeit ermöglicht hat“, fasste ein Autohaus-Besitzer die Messe zusammen.

Aber natürlich gab’s für die Besucher auch einiges zu sehen, anzufassen, auszuprobieren. Neun Warener Autohäuser haben ihre neuesten Modelle vorgestellt. Kleiner sind die Wagen nicht unbedingt geworden, aber viele brauchen statt Zapfhahn inzwischen nur einen Stecker. Selbst Modelle, die mit 300 PS und mehr aufwarten, schlucken weder Benzin noch Diesel, sondern Strom. Alle Autohändler hatten ihre elektrischen Autos dabei, und sie zogen großes Interesse auf sich. „Naja, ich bin ja nicht so ein Freund von diesen elektrischen Dingern, aber langsam muss man sich ja mal damit beschäftigen. Ich bin erstaunt, was es da schon alles gibt“, meint beispielsweise Bernd Schulz. Er ist überzeugter Diesel-Fahrer. Noch. Denn nach dem heutigen Messe-Besuch will er sich weiter über Alternativen informieren.

Auch bei den Fahrrädern standen die mit Akku im Vordergrund. „Muss ich denn nicht mehr trampeln“, fragte eine Besucherin am Stand des Zweiradhauses Karberg. Doch, muss sie. Wie viel, kann sie dann individuell bestimmen.

Jörg Dornbrack präsentierte Camping-Modelle. Viel Werbung braucht er momentan eigentlich nicht, denn seit Corona erleben Wohnmobil und Co. einen wahren Boom. Das war dann auch am Stand des einheimischen Anbieters zu spüren.

Apropos spüren: Spätestens beim Auftritt von Bauer Korl und Kollege spürten die Besucher endlich mal wieder ihre Lachmuskeln. Denn die Beiden unterhielten nicht nur mit ihren Liedern, sondern auch mit ihren schlüpfrigen Bemerkungen. So sehr, dass die Besucher sogar Zugaben forderten.

Alles in allem ein gelungener Tag am Warener Hafen und die Hoffnung, dass diese Lockerheit und Unbeschwertheit nicht nur von kurzer Dauer ist.

Hier unsere Bildergalerie:

 


2 Antworten zu “Stecker statt Zapfhahn – Auf der Automesse dominieren „Stromer“”

  1. Stromer sagt:

    Als wir 2018 auf dieser Automesse waren und uns nach Stromern erkundigen wollten, hatten nur die rührigen Händler von Renault und Nissan etwas vorzuzeigen. Beim Rest Kopfschütteln oder sogar abfällige Bemerkungen.

    Ein DJ tat sich lautstark mit Witzen über Elektroautos hervor und zog sie ins Lächerliche.

    Was für eine Arroganz und schön anzusehen, wie sich die Mäntelchen der Hersteller nach dem Winde drehen!

  2. Regimekritiker sagt:

    Super, dass in Sachen alternativen, und vor allem sauberen Antrieben, bei KFZ Bewegungen, auch hier, zu spüren sind. Habe gerade eine Fahrt mit dem Fahrrad in den „staatlich anerkannten Luftkurort“ Malchow hinter mir. Das Ergebnis: Stechen in der Nase und Kratzen im Hals, dank Dieselabgasen. Bei Außentemperaturen unter 15°C kein Wunder. Da zeigt die Abgasabschalteinrichtung ihr ganzes Können. Was einem hier zugemutet wird, grenzt an Körperverletzung. Leider sind es nicht nur PKW, sondern auch Transporter und Großraumlimousinen von Gewerbetreibenen, bis hin zu den Groß-LKW des regionalen Abfallentsorgers.
    Ich persönlich favorisiere den H²-Antrieb. Da aber weder Fahrzeuge deutscher Hersteller, noch Infrastruktur zum Betanken hier in MSE verfügbar sind, wird das sicher erst mal kein Thema sein, obwohl ein Hersteller aus Japan schon ein Modell seit 2015 am Markt hat.
    Somit muss man froh sein, wenn Dieselbetriebene Fahrzeuge, wodurch auch immer, aus dem Verkehr verschwinden. Solange allerdings die Verkehrsverhältnisse so sind, wie sie sind, haben Städte, wie Waren oder Malchow für mich den Charme eines DIXI-Klo‘s auf der Fusion in Lärz.
    – stark frequentiert
    – viel Lärm
    – eng
    – übler Gestank
    Diesen Ort sucht man nur auf, wenn man unbedingt muss.
    Wenn dann noch Kommunalpolitiker Phrasen klopfen, wie, „In Malchow Gesundheitstourismus etablieren“, dann frage ich mich, was die sich so einwerfen, oder rauchen.
    So, jetzt können Sie mich zerfleischen.