Innenstadt-Beauftragter und Geld zur Belebung der City

25. April 2022

Waren hat jetzt einen Innenstadt-Beauftragten. Er wird über den Innenstadtverein finanziert und soll sich um die Belebung der City kümmern. Das Wort „City-Manager“ möchte der Verein aber nicht nutzen. Diesen neuen Job, der zu 75 Prozent vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert wird, soll Vorstandsmitglied und Stadtvertreter Olaf Gaulke ausüben. Das ist auf der Mitgliederversammlung des Innenstadtvereins, auf der auch ein neuer Vorstand gewählt wurde, bekannt gegeben worden. Der Innenstadtbeauftragte arbeitet laut Claudia Bergmann – sie ist neue und alte Vorsitzende – vier Stunden täglich und soll sich unter anderem um die Themen Digitalisierung und Marketing kümmern.

Claudia Bergmann ist bereits seit neun Jahren Vorsitzende des Innenstadtverein und will diese Aufgabe auch künftig neben ihrer Arbeit wuppen. „So lange ich Lust und auch die Kraft habe, mache ich das“, so die Unternehmerin gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Neben ihr sind Trong-Dat Dinh, Maik Michels, Olaf Gaulke, Bernhard Knappe und Matthias Schurat im neuen Vorstand des Vereins, der derzeit etwa 50 Mitglieder zählt. Dabei sind nicht alle Mitglieder auch Händler der Innenstadt. Hier, so gibt Claudia Bergmann zu, gibt’s noch Nacholbedarf.

Doch der Verein muss sich finanziell derzeit zumindest keine Sorgen machen. Neben der Förderung der Personalkosten für den Innenstadt-Beauftragten hat er auch 100 000 Euro aus einem Corona-Hilfe-Programm des Landes bekommen. Damit, so Claudia Bergmann, sollen bestehende Veranstaltungen ausgebaut, neue Ideen weiterentwickelt und vor allem die Digitalisierung vorangetrieben werden.

„Es gibt viele Ideen, die wir jetzt genau besprechen“, so die neue und alte Chefin. Fest steht auf jeden Fall, dass sich der Verein einen Toilettenwagen anschaffen will, denn das WC-Problem begleitet den Verein bei vielen Veranstaltungen.

Außerdem ist ein Wintermarkt mit Eisbahn im Gespräch. Gerne möchten der Innenstadtverein ein Unternehmerfrühstück etablieren, und auch auch Gesundheitstag ist angedacht. Um die Stadt ein bisschen frischer erscheinen zu lassen, sollen Blumenampeln gekauft werden. Als Idee „schwirrt“ zudem ein Koch-Duell in den Köpfen der Mitglieder herum, wie genau das aussehen soll, wird gerade erarbeitet.

Das nächste Event steht schon am kommenden Sonnabend, 30. April,  mit dem Shopping-Tag an. Los geht’s um 16 Uhr mit Hüpfburg und Kinderschminken, um 17 Uhr soll ein Puppentheater die Kleinen erfreuen, und um 18 Uhr startet ein Frühlingslauf durch die Altstadt. Die Runden werden – je nach Alter – durch die Altstadt gedreht. Ab 20 Uhr will dann die beliebte Band „Nimmergut“ für Stimmung sorgen.


7 Antworten zu “Innenstadt-Beauftragter und Geld zur Belebung der City”

  1. Marc sagt:

    Nachtigall ick hör dir trapsen…
    Ausgerechnet der Hüpfburgen Clown darf sich jetzt auch weiterhin selbst zur Belebung der City einkaufen und seine eigenen Rechnungen zahlen…
    Und nebenbei in geförderten Lohn und Brot stehen…
    Alles richtig gemacht…

  2. Gehts noch dreister? sagt:

    Ein Vorstand aus lauter Leuten, die eben KEIN Unternehmen in der Innenstadt betreiben. Kein unternehmerisches Risiko, keine Arbeitsplätze kreieren, keine Immobilien renovieren oder instandhalten müssen, aber entscheiden was am Besten für die Innenstadt ist? Keine der Veranstaltungen zeugt von Innovation, Kreativität oder nachhaltiger Belebung. Gaulke baut seine Anlage, Hüpfburg und Dinos auf, es wird ein bisschen ausgeschenkt, dieselben Playlists abgespult. Punkt. Aus.
    Gaulkes Talent sich Sachen auszudenken, die keinen Nutzen haben aber seinen Lebensunterhalt sichern, kann einem nur den höchsten Respekt abringen. Hat er jetzt noch tatsächlich einen Weg gefunden, die Vereinstätigkeit in bare Münze zu verwandeln. „Digitalisierung“! Von demjenigen der unsere Briefkästen mit billigen Flyer zumüllt. Schaut euch mal seine Homepage an. Das ich nicht lache.
    Warum sind so wenige Händler aktiv im Innenstadtverein? Weil man damit beschäftigt sich und seine Mitarbeiter über Wasser zu halten. Und zwar jeden Tag; nicht für sechs Veranstaltungen im Jahr! Man geht als Innenstadt hausieren, obwohl man gar nicht Teil der Innenstadt ist. Wie absurd! Wenn Schwerin nachher anklopft und das Resultat seiner Förderung sehen will, hoffe ich, dass es mehr vorzuweisen gibt, als der öde Ramsch, der hier seit Jahren durchgezogen wird

  3. esbe sagt:

    Bin froh, dass ich in der Innenstadt nicht wohne bei der Unruhe und Überfülltheit in der Saison. Gefühlt dauernd brüllen da irgendwelche Leute in den Lautsprecher. Die Touristenlawine nötigt zu großräumiger Umgehung der Innenstadt. Wenn DIE ganzen Leute den Händlern nicht die Kassen füllen, wird es wohl selbst unser lieber Herrgott nicht können. Wir selber lassen in der Innenstadt nicht einen €. Das wird auch ein Beauftragter nicht ändern. Aber vielleicht bringt es ja irgend etwas.

  4. Gabi sagt:

    Das ist alles gut und schön.
    Was macht ein Tourist in Waren bei schlechtem Wetter?
    Die Müritz ist sicher zum Baden schön, aber sonst hat die Stadt nichts zu Bieten. Wenn Familien kommen, können sie lange am Müritzzeum anstehen und das wars auch schon.
    Warum belebt man den Mühlenberg nicht mehr? So wie früher die Volksfeste.

  5. Reiner sagt:

    Ich muss leider dem Kommentar von „gehts noch dreister“ vollends zustimmen.

    Gerade Olaf Gaulke als Innenstadt-Beauftragter ist die größte Lächerlichkeit.
    Und das muss auch noch zu 75 % von uns Steuerzahlern bezahlt werden.

    Nebenbei haben die Flyer auch eklatante Rechtschreibfehler, die einem vor Abgabe an die Druckerei auffallen müssen. (Ein „Chip“ und nicht ein „Ship“) Wenn man keine Ahnung hat von Rechtschreibung (ist ja kein Problem), sollte man jemanden vorher fragen.
    Diese Nachlässigkeit an diesem Beispiel zeigt aber, wie Herr Gaulke seiner Arbeit nachgeht. Eben nicht mit der gebotenen Aufmerksamkeit.
    Das sieht man bei anderen Veranstaltungen leider auch immer wieder und wird als Beauftragter nicht anders sein.

    Diese ganze Herumtollerei um den Innenstadtverein, der nicht wirklich die Innenstadt repräsentiert ist da noch eine ganz andere Geschichte.
    Die Digitalisierung wird der Innenstadt auch nicht helfen – da muss man sich mal ganz andere Konzepte ausdenken.
    Die Digitalisierung wird doch in den nächsten Monaten durch Gaulkes Hilfe folgendermaßen umgesetzt:
    Es wird eine Internetseite und ein Facebookkonto/Instagramkonto geben.
    Da werden dann paar Werbebotschaften geteilt.
    Die Möglichkeit per Internet Dienstleistungen und Waren vorzubestellen/kaufen oder zu terminieren auf einer für teuer Geld bei einem Dienstleister bereitgestellten Internetseite und dann im Handel vor Ort in der Innenstadt abholen wird dann als der große Wurf gefeiert.
    Mal davon ab, dass dies im Jahr 2022 jedes Ladengeschäft schon anbieten müsste wird dies aber eben keinen einzigen Kunden zusätzlich in die Innenstadt bringen.

    Wenn die Förderung nicht wäre, könnte es mir ja egal sein. Aber wenn ich immer sehe für welchen Unsinn Steuergeld ausgegeben wird, dann könnte ich nur noch weinen.

    Das Steine-Schauspiel am Stadthafen ist da noch so eine „tolle“ Geschichte.

  6. Simon Simson sagt:

    Was wird gefördert wird und was nicht? Leider macht man es sich weit und breit einfach, fördert Vereine. Die Gemeinnützigkeit wurde ja bereits bei der Gründung festgestellt und hält ewig an, solange keiner buchhalterischen Auffälligkeiten auf den Spur kommt und dran bleibt. Letztere lassen sich umgehen, wenn der Verein eine gGmbH im Schlepptau hat und die dann mit allem eine angehängte Service-GmbH beauftragen kann. Oder man schreibt großzügig ab und die Werte sind 0 und damit legitim weg. Oder es geht nur um PR. Eine bunte Website hilft dabei. Diese Art Vereine bestehen exakt aus so vielen Mitgliedern, wie es Vorstände gibt und hier haben wir derer genug. Man sollte hinsehen, denn sie erfinden immer wieder etwas neues, womit sie
    bequeme Verwaltungen, Bürgermeister, Landräte sowie Landespolitiker auf Wahlkampftour überzeugen können. Wer sich wirklich ehrenamtlich engagiert, nicht nur in Vereinen herumschwänzelt, gibt spürbar Lebenszeit und Materielles, hat für die Spielchen keine Zeit, nimmt nicht und wendet sich angeekelt ab. Diese Leute bleiben im Schatten und sind meistens damit zufrieden. Andere Frage: Brauchen wir wirklich viel Geld, um die verstopfte Innenstadt zu beleben? Soll sich Herr Gaulke hinstellen und die sommerlichen Fußgängerstaus mit Mikrofon und Lautsprecher auflösen? Es gäbe viel zu tun. Wir haben die Möglichkeit, mit Geothermie CO2-frei die Stadt zu beheizen. Wann hat das letzte Mal ein Bürgermeister darüber nachgedacht? Er ließ verlautbaren, dass die Stadt ja schon viel für die Umwelt gemacht habe, zum Beispiel ein Klimaschutzpapier. Nochmal fette 9 Millionen fließen in den Stadthafen, zum alleinigen Zweck, noch mehr Platz für Liegeplätze für Privatyachten freizuräumen. Natürlich muss dann auch die Wassertankstelle vergrößert werden. Schweröl fehlt nämlich noch im Angebot. Das Band mag dann eine Riege Politiker und Herr Gaulke durchschneiden. Ich sammle zwei Stückchen vom Band auf und schicke sie öffentlich mit Grüßen dem Bund der Steuerzahler und dem Umweltministerium. Versprochen.

  7. ich sagt:

    Erwarte hier eine harte Prüfung durch die Warener FDP/MUG-Fraktion. Verschwendung ist ihr Spezialgebiet. Oder nur wenn es um Kultur geht?