Preissteigerungen für Gas und Strom auch an der Müritz erwartet

4. Mai 2022

Es war zu erwarten, dennoch reagierten viele Verbraucher gestern geschockt, als die Stadtwerke Neustrelitz eine deftige Preiserhöhung für Gas schon ab Juli angekündigt haben. Das Unternehmen erhöht den Preis um rund 45 Prozent – von jetzt 7,25 Cent auf 10,52 pro Kilowattstunde. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden bedeutet das statt bisher 1560 Euro Gaskosten dann satte 2214 Euro im Jahr. Und wie sieht’s an der Müritz aus? „Wir sind Müritzer“ hat bei Michael Hübner, Geschäftsführer der Stadtwerke Waren GmbH nachgefragt.

„Wir werden unsere Preise für Gas und Strom bis zum Ende des Jahres halten“, erklärte der Geschäftsführer, machte aber auch keinen Hehl daraus, dass es mit dem Jahreswechsel aller Wahrscheinlichkeit eine Preiserhöhung – etwa in der Größenordnung wie jetzt in Neustrelitz – geben muss. „Bislang können wir den Preis noch halten, weil wir zuvor gut eingekauft haben und das auch so an unsere Kunden weiter geben. Doch die aktuelle Preisspirale geht natürlich auch an uns nicht vorbei“, so Michael Hübner.

Habe Gas beispielsweise an der Börse vor einem halben Jahr noch 2 Cent je Kilowattstunde gekostet, seien es gegenwärtig 9 Cent. „Der Einkaufspreis ist also schon höher als unser augenblicklicher Verkaufspreis“, macht der Stadtwerke-Chef an einem Beispiel deutlich. Wenig anders sehe das bei Strom aus.

Ursachen dafür sind laut den Stadtwerken mehrere preistreibende Faktoren. Zum einen niedrige europäische Gasspeicherstände, die Sorge vor zunehmender Gasknappheit, zum anderen weltweit steigende Erdgasnachfrage wegen der konjunkturellen Erholung nach der Corona-Pandemie und nicht zuletzt der Ausbruch des Ukraine-Krieges.

Auch bei dem städtischen Tochterunternehmen würden sich derzeit immer mehr Menschen nach Alternativen erkundigen, vor allem nach Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen. Insbesondere Familien, die neu bauen, wollen diese Techniken gerne nutzen. Allerdings seien die Preise für die Anlagen in den vergangenen Monaten ebenfalls stark gestiegen, teilweise gebe es zudem immense Wartezeiten und Lieferschwierigkeiten.


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