Eine Warener Baustelle und irgendwie kein Ende in Sicht

14. Mai 2022

Baustellen sind nie beliebt, aber eben nötig. Bei ausreichend Informationen haben betroffene Anwohner zumeist auch Verständnis. Doch die Anlieger des Neuen Grabens in Waren sind inzwischen richtig genervt. Nicht nur, dass die gesamte Baustelle in ihrem Wohnviertel schon deutlich länger dauert als angekündigt, auch die Zufahrt zu ihren Grundstücken ist schon seit Mitte März blockiert. Dabei, so berichten die Anwohner, hatte Warens Bürgermeister in einer Versammlung angekündigt, dass die einzelnen Grundstücke in nur einem kleinen „Zeitfenster“ nicht zu befahren seien. Aus diesem „kleinen Zeitfenster“, sind jetzt aber schon viele Wochen geworden. Und: „In den letzten Wochen ist vor unseren Grundstücken nicht ein einziger Pflasterstein bewegt worden. Kein Bauarbeiter zu sehen.“. Klar, dass den Betroffenen inzwischen jedes Verständnis abhanden gekommen ist.
„Wir sind Müritzer“ hat bei Bürgermeister Norbert Möller nachgefragt. Kurzes Ergebnis: Es ist kompliziert, alles hängt mit allem zusammen und viele unvorhersehbare Situationen ziehen die Gesamtbaustelle Falkenhäger Weg/Neuer Graben in die Länge.

Gestartet vor einem Jahr stießen die Arbeiter nach Aussage des Verwaltungschefs immer wieder auf Probleme. Die gesamte Maßnahme hängt unter anderem mit den ebenfalls laufenden Bauarbeiten am Bahnhofstunnel zusammen.

Die Baubetriebe seien immer wieder auf Leitungen und Kanäle gestoßen, die in den Plänen nicht verzeichnet waren. Deshalb mussten kurzfristig andere Lösungen gefunden werden. „Im Kreuzungsbereich Falkenhäger Weg/Neuer Graben mussten mehrere Leitungen und Kanäle zurückgebaut und neu geordnet werden. Zudem müssen dort die Gashochdruckleitung noch korrigiert und Teile der Gasversorgung eingebunden werden. Das ist erst möglich, wenn die Gashochdruckleitung an der Baustelle Bahnhofstunnel wieder verbunden ist, da sonst die Gasversorgung in weiten Teilen der Stadt nicht gewährleistet werden kann“, erklärte Norbert Möller. Diese wichtige Verbindung soll nun Ende Juni wieder hergestellt werden.

Verzögerungen beim Informationsfluss

Erst im Anschluss können dann auch weitere Arbeiten erfolgen. Und: Die Schwierigkeiten haben den ursprünglich festgelegten Bauplan durcheinander gewirbelt, Arbeiten wurden verlegt oder auch vorgezogen. Die Arbeiten im Falkenhäger Weg sind bis auf den Kreuzungsbereich Neuer Graben so gut wie abgeschlossen.

Neue Probleme tauchten in der Straße Am Neuen Graben auf. Obwohl der Baugrund im Vorfeld untersucht worden sei, hätte dort Boden in nicht unerheblichem Maß ausgetauscht werden müssen, alte Leitungen konnten erst gekappt werden, als neue lagen. Um die Versorgung aufrecht zu erhalten, konnten die Leitungen laut Bürgermeister nur nach und nach neu eingebaut werden. Das wiederum habe dazu geführt, dass Straßenarbeiten verschoben werden mussten. Für Anwohner seien teilweise provisorische Zufahrten erstellt worden, zu Fuß seien die Grundstücke immer erreichbar gewesen.

„Die Anwohner wurden und werden über den wesentlichen Bauablauf in der Regel schriftlich informiert. Bei Änderungen kann es natürlich zu Verzögerungen im Informationsfluss kommen, da diese erst geprüft und bestätigt sein sollten“, so Norbert Möller.

Momentan gehe die Stadt davon aus, dass ein Großteil des Straßenbaus und damit auch die Zuwegungen bis Anfang Juli fertiggestellt sind, die gesamte Maßnahme dann voraussichtlich bis Anfang September dieses Jahres. Die Stadt prüfe aber auch, wie es besser und schneller laufen kann.


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