Mähroboter sind Gefahr für Wild- und Haustiere
Die Gartensaison hat begonnen. Dabei spielen Mähroboter eine immer wichtigere Rolle: Sie nehmen den Menschen nicht nur das mühselige Rasenmähen ab, sie arbeiten dabei auch wesentlich exakter. Leider sind sie für viele Wildtiere, aber auch für neugierige Haustiere mitunter eine tödliche Gefahr. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN mahnt daher zum umsichtigen Umgang mit motorisierten Geräten und gibt Tipps für einen tierfreundlichen Garten.
„Mähroboter sehen harmlos aus, doch sie stellen eine tödliche Gefahr für viele Wildtiere dar. Es kommt regelmäßig zu Schnittverletzungen und grausamen Verstümmelungen von Tieren, die oft lebensgefährlich sind“, erklärt Christian Erdmann, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN. Besonders Igel sind sehr oft betroffen: „Sie flüchten nicht, sondern rollen sich bei Gefahr ein. Entweder sie verenden nach einem Unfall mit einem Mähroboter gleich, oder sie tragen schwere Verletzungen davon.“
Auch für unsere Heimtiere können diese Roboter gefährlich werden. Christian Erdmann rät daher, Hund, Katze & Co keinesfalls in den Garten zu lassen, wenn der Roboter läuft.
Tiere mögen naturbelassene Gärten
Aus Tier- und Artenschutzsicht haben die Roboter leider außerdem auch einen weiteren großen Nachteil: Sie entziehen dem Igel die Nahrungsgrundlage. Insekten, Spinnentiere und Schnecken finden auf dauerhaft kurzgeschorenem Rasen keine Lebensgrundlage oder werden vom Mähroboter mit gehäckselt. Streng geschützte Amphibien geraten genauso in die Schneidemesser wie Eidechsen und andere Reptilien. Dadurch wird die Artenvielfalt nachhaltig verringert.
Käfer, Spinnen und andere Insekten sind wichtige Nützlinge, die für ein funktionierendes Ökosystem notwendig sind. „Ein stets kurz gehaltener Rasen bietet zahlreichen Insekten weder ausreichend Schutz noch Nahrung“, sagt Christian Erdmann. „Doch in einem gesunden Garten ist Artenvielfalt wichtig. Dazu sind Spinnen, Käfer oder Schnecken eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel oder Igel.“
VIER PFOTEN empfiehlt Tierliebhabern, entweder auf Mähroboter zu verzichten oder sie nur unter persönlicher Aufsicht einzusetzen: „Am besten ist es, den Roboter nur unter Beobachtung untertags zu nutzen. Bevor man ihn einsetzt, sollte man die Wiese genau absuchen und Heimtiere keinesfalls in den Garten lassen. Das Beste aus Tierschutz- und Naturschutzsicht ist es ohnehin, einen naturnahen Garten zu haben, in dem Vögel und kleine Wildtiere Nahrung und Schutz finden“, so Wildtierexperte Christian Erdmann.
© VIER PFOTEN
Jahrtausende ist die Menschheit ohne Roboter ausgekommen. Das kleine Igel – Kerlchen schaut zu Recht etwas misstrauisch.