Eine Veröffentlichung im Warener Amtsblatt wirft Fragen auf
Macht Warens Bürgermeister Norbert Möller jetzt Werbung für den „Müritzer Unternehmeraufstand“? Ist Norbert Möller mit der „katastrophalen deutschen Energiepolitik nicht einverstanden und fordert die Warener auf, montags zu demonstrieren?“ Er selbst sagt Nein, das ist nicht seine Meinung, doch sein Amtsblättchen sagt etwas anderes. In der aktuellen Ausgabe des „Warener Wochenblattes“ ist an exponierter Stelle ein Aufruf des Unternehmeraufstandes erschienen – unter der Rubrik „Aus der Stadt und den Ortsteilen“. Ganz normal als Artikel. Weder als Anzeige gekennzeichnet, und wie Möller inzwischen zugeben musste, auch nicht als Anzeige bezahlt. Doch wie kommt dieser Flyer auf Seite 7 des Blattes, für dessen redaktionellen Inhalt laut Impressum einzig und allein der Bürgermeister zuständig ist? Die Erklärungsversuche von Norbert Möller machen den Eindruck, dass er sich aus dieser „Nummer“ irgendwie herauswinden will.
In einem ersten Statement gegenüber fragenden Journalisten meinte Möller am Freitag: „Das ist nicht mit mir abgesprochen.“ Nun gut, das kann man glauben, oder auch nicht. Fakt ist – entsprechende Belege liegen „Wir sind Müritzer“ vor – dieser Aufruf ist aus dem Redaktionssystem der Stadt an den zuständigen Wittich-Verlag geschickt worden. Das bestätigt auch Mike Groß als Geschäftsführer der Linus Wittich Medien KG Sietow: „Es handelte sich um eine Datei, die uns die Stadt für die Redaktionsseiten geliefert hat, das bearbeiten wir dann nicht mehr.“ Und er weiß aus jahrelanger Erfahrung und Zusammenarbeit mit sehr vielen Verwaltungschefs – Bürgermeister schauen vor dem Druck noch einmal alle Seiten durch. Groß bestätigt zudem: Hätten die Mitglieder des Unternehmeraufstandes diesen Flyer in dieser Größe als Anzeige aufgeben, hätten sie mindestens das Zehnfache dessen bezahlen, was sie jetzt berappen müssen. Jetzt brauchen sie nämlich nur das zu zahlen, was die Stadt pro redaktioneller Seite an den Wittich Verlag geben muss – um die 60/ 70 Euro.
Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ ist die Warener Hotelchefin Cindy Stoll (Hotel Zwischen den Seen) an die Stadt mit der Bitte um eine Veröffentlichung im Wochenblatt herangetreten. Und so nahm die Sache ihren Lauf. Während also jeder andere, egal ob ESV, MSC, ob SKV, Bürgersaal, ob ein Geschäft in der Innenstadt, ein Hausmeisterservice oder ein Friseur für eine Anzeige in dieser Größenordnung ordentlich bezahlen müsste und auch nur auf den regulären Anzeigenseiten im hinteren Teil erschienen wären, haben die „Aufständischen“, ihre Veröffentlichung quasi für einen Appel und ein Ei bekommen. Dank der städtischen Unterstützung und damit Dank der Steuergelder.
Bislang, und wir haben wirklich tiefgründig nachgeschaut, gab es so eine Veröffentlichung im redaktionellen Teil des „Warener Wochenblattes“ noch nicht.
Norbert Möller scheint die ganze Sache inzwischen ziemlich unangenehm zu sein. Aber er schiebt die Schuld weit von sich. Schon im ersten Gespräch ging seine Intention in Richtung Pressestelle und auch seine offizielle Erklärung von gestern ändert daran nichts. Hier ist sie: „Die Vereinigung „Müritzer Unternehmer“ sollte aus Sicht des Bürgermeisters, wie andere Vereine, Verbände oder Unternehmen auch, durch eine selbstständig finanzierte Anzeige die Möglichkeit zur Veröffentlichung ihres Ansinnens im Warener Wochenblatt erhalten. Diese Anzeige ist irrtümlich auf einer Seite der Stadt Waren (Müritz) erschienen. Das war im Sinne von Gleichbehandlung gegenüber anderen Vereinen, Verbänden oder Unternehmen so nicht gewollt. Das fehlerhafte Verhalten wurde innerhalb der Stadtverwaltung entsprechend ausgewertet.“
Wohl ein weiteres Beispiel für die Arbeit des Warener Bürgermeisters, von der viele Kritiker seit längerem meinen: „Ich weiß von nichts und schiebe andere vors Loch, und wenn’s die eigenen Mitarbeiter sind“.
So etwas nennt man doch gute Lobbyarbeit. Wie im Großen so auch im Kleinen. Und die Lobbyisten möchte Unterstützung vom Bürger? Sie scheren sich doch sonst nicht drum. Die schlechtesten Löhne deutschlandweit. Kümmern sich die Lobbyisten um die weiterhin schlechte Bezahlung von Pflegekräften und ähnlichen systemrelevanten Berufen?? Mit solchen Leuten zerfällt der Zusammenhalt in einer Gesellschaft. Sie kümmern sich eben nur um sich. Eben Lobbyarbeit. Ja, Bürger, lasst euch ruhig wieder vor den Karren spannen. Wie schon viel zu oft in der Vergangenheit.
Diese Redewendung , sich vor den Karren spannende lassen , kenne ich noch gut aus DDR- Zeiten. Hätten sich da mal mehr Leute drauf eingelassen , vielleicht hätte man den eigenen Staat reformieren können. Oder man wäre als souveräner Staat gestärkter in die deutsche Einheit gegangen .
Und man hätte nicht aus zwei unvollkommenen Staaten diesen wieder unvollkommenen Staat geschaffen , über dessen viele politische Aktivitäten man entsetzt den Kopf schütteln kann.
Ich hatte ein großes Problem mit der aktiven Einmischung in kriegerische Auseinandersetzungen in Serbien , habe großes Mitleid mit den Familien, die ihre Kinder und Väter verloren haben bei der Entsendung ihrer Familienmitglieder in Kriegsgebiete und ein großes Problem mit der Unterstützung von kriegerischen Auseinandersetzungen durch Waffenlieferungen, die keineswegs zum Frieden führt.
Deutschland knüpft an unselige Traditionen an . Der Krieg ist kein Mittel für Konfliktlösungen.
Wie gut , dass dieser Kurs , den die Politik in Deutschland genommen hat , wenigstens von einem Teil der Bürger kritisch gesehen wird .
Und wie gut , dass die Auseinandersetzung mit Bürgern , die es nicht so sehen , friedlich verläuft.
Das ist hier keine Aufgabe aus der Mathematik, nach dem Motto , auf welcher Seite stehen mehr Leute.
Die Rechnung , die für diese Politik zu zahlen ist , betrifft uns alle.
Gut , ich gebe zu , den einen trifft es härter , den anderen weniger hart.
Wie gut , wenn sich auch Vertreter des Mittelstandes einer Bewegung gegen die Umverteilungspolitik des Geldes anschließen, denn wenn die Arbeitsplätze wegen Insolvenzen im Mittelstand wegfallen , spricht keiner mehr von Lobbyisten , aber wenn man dann erst aufsteht, ist es zu spät.
Es geht hier einzig und allein um den Fakt, dass eine Anzeige über eine komplette Seite, welche nicht als Werbung gekennzeichnet ist, im städtischen und damit offiziellen, Teil eines Amtsblattes erschienen ist und diese, zu allem Überfluss, nicht einmal entsprechend bezahlt wurde.
Der Verlag kann dies nicht als Werbung berechnen – lediglich die Stadt kann einen Obolus dafür verlangen, welcher aber schwindend gering, gegenüber dem eigentlichen Betrag, ist.
Ortsansässige Sportvereine, die Tafel, oder irgendeine andere karitative Organisation – auch deren Platzierung an dieser Stelle wäre falsch und dennoch hätte es mich persönlich nicht ansatzweise so geärgert, wie der Zusammenschluss von Menschen, welche sich den Teil im normalen Anzeigenbereich garantiert hätten leisten können und mit dieser Aktion auch noch die Illusion einer offiziellen und politisch zu 100% unterstützen, Bewegung erzeugen möchten.
Und das, wo auf dem öffentlichen Kanal des Unternehmeraufstand-MV regelmäßig mehr als fragwürdige Inhalte, teils eindeutig aus der Reichsbürgerbewegung, geteilt werden. Da möchte man doch gar nicht wissen, was auf den privaten Seiten passiert.
Herr Ott, als Mitglied der Müritzer Initiative, hat bereits den Vorschlag unterbreitet die Differenz zu sammeln und einem gemeinnützigen Verein zu spenden.
Leider ist dies wohl eher der Unverständnis über die Aufregung den obigen Artikel betreffend, geschuldet, aber immerhin.
Herr Komning, ganz der Politiker, möchte dies dann auch in einer Pressemitteilung kundtun.
Wir dürfen also gespannt sein.
Ich plädieren hier in aller Form an die Stadtvertreter eine Aufklärung zu erzwingen.
Lassen Sie diesen Vorfall nicht so stehen.
Im Bericht heißt es, „dass der Inhalt durch die Warener Verwaltung im Redaktionssystem zugeschickt worden sei“.
Dies gilt es zu prüfen und diesen Kanal für künftige „Irrläufer“ zu schließen und ggf. Konsequenzen zu ziehen.
„Und er weiß aus jahrelanger Erfahrung und Zusammenarbeit mit sehr vielen Verwaltungschefs – Bürgermeister schauen vor dem Druck noch einmal alle Seiten durch.“
Also da muss ich mal meinen Senf zugeben.
Dieser obige Satz trifft doch wohl nur auf Dorfbürgermeister zu, denn hauptamtliche Bürgermeister einer 20000 Einwohner-Stadt haben wichtigeres zu tun, als jede Woche die Arbeit ihrer Angestellten bis in die kleinste Ecke zu überprüfen.
Es wird hier ja gerne Herr Möller angegangen und ich bin auch kein großer Fan seiner Amtsführung.
Aber normalerweise ist ein Mitarbeiter vollumfänglich mit der Erstellung des Amtsblattes beschäftigt und hat da auch die Expertise und Erfahrung.
Auch dieser Mitarbeiter macht mal Fehler und, die Möglichkeit besteht ja immer, kann auch vorsätzlich einen „Fehler“ begehen. Im Prinzip nennt man das dann Dienstpflichtverletzung, aber das ist nicht immer so einfach nachzuweisen und deshalb nennt man das dann „Fehler“.
Könnte mir also gut vorstellen, dass Herr Möller sich schützend vor seinen Mitarbeiter stellt, aber alle intern eigentlich wissen, wie die Sachlage ist.
Denn auch innerhalb der Stadtverwaltung wird es einen Teil der Mitarbeiter geben, die sich mit dieser Initiative solidarisieren und der Bürgermeister kann auf Konfrontationskurs gehen oder eben diese und andere „kleinen“ Fehler dulden oder eben kleinreden.
Ja, rein rechtlich ist der Bürgermeister vielleicht redaktionell verantwortlich.
Aber er fertigt auch nicht jedes (Verkehrs)-Schild in der Stadt an und stellt dieses auf, auch wenn „Der Bürgermeister“ unter so manchen Schildern steht.
Zumindest meine Verwaltungserfahrung lehrt mich, dass kein mir bekannter hauptamtlicher Bürgermeister kurz vor Versand des Amtsblattes an die Druckerei das Amtsblatt jede Woche liest, geschweige denn überfliegt.
Die Unterschriftenmappe ist schon so groß genug und wird oft genug auch geprüft von einem anderen Mitarbeiter, damit eben der Bürgermeister nicht jeden Wisch komplett lesen und verstehen muss
Da es zum Datenschutz gehört, werden wir auch nicht erfahren, ob besagter Mitarbeiter/in eine Abmahnung bekommen hat oder ähnliches Fehlverhalten in die Personalakte kommt.
Wie gesagt: Vorsatz ist schwer zu beweisen und ein Fehler reicht oft für diese Maßnahme nicht aus. Ein klärendes Gespräch hat ja stattgefunden.