Anbau an Schule und Ausbau der Steinmole beschlossen

30. März 2023

Warens Stadtvertreter haben am Dienstagabend gleich zwei Millionen-Investitionen auf den Weg gebracht. Nach jeweils ausführlicher Diskussion beschlossen sie zum einen die Sanierung der Regionalen Schule Waren/West und zum anderen den Ausbau der Steinmole. Die Arbeiten in der Regionalen Schule schlagen laut Plan mit 12,7 Millionen Euro zu Buche, 2,7 Millionen Euro könnten als Fördermittel vom Land kommen. 9,5 Millionen Euro soll der Ausbau der Steinmole kosten. Für dieses Vorhaben hofft die Stadt auf Fördermittel von bis zu fünf Millionen Euro.

Für die Sanierung der Regionalen Schule hat die Stadt einen Plan vorgelegt, von der FDP/MUG-Fraktion gab es einen Gegenvorschlag. Sie favorisiert einen schrittweisen Neubau für knapp 17 Millionen Euro. Nachteil – Mehrkosten in Höhe von vier Millionen Euro und ein Schulhof, der kurzzeitig kleiner wird. Vorteile laut Fraktionschef Toralf Schnur: Größere Fach- und Unterrichtsräume sowie Lehrerzimmer, nur geringfügige Sanierungen im bisherigen Gebäude, Aufwertung des gesamten Schulstandortes. Schnur hat den Vorschlag seiner Fraktion akribisch und aufwendig mit Plänen und Kostenberechnungen vorbereitet. Eine Mehrheit gab es dafür aber nicht.

Und das soll an der Regionalen Schule mit ihren gut 500 Plätzen jetzt passieren: Ein Anbau bringt laut Planung sechs Klassen- und sechs Förderräume auf drei Etagen. Außerdem soll das Bestandsgebäude saniert werden. Vorgesehen sind dabei unter anderem die Erneuerung der maroden Ver- und Entsorgungsleitungen inklusive Elektroinstallationen sowie der Einbau einer neuen Einbruchmelde- und Brandmeldeanlage. Darüber hinaus müssen weitere Brandschutzvorkehrungen getroffen werden, unter anderem durch eine „vorgesetzte“ Flurspange an das Hauptgebäude, über die dann alle Räume erreicht werden können. Auch die sanitären Anlagen werden erneuert. Dennoch bleiben auch etliche Räume in der Regionalen Schule, die nicht in die Sanierung fallen.

Um einen barrierefreien Umbau der Schule zu gewährleisten, kommt ein Fahrstuhl ins Haus. Dieser soll so gebaut werden, dass man in alle Räume ohne Treppen oder Hindernisse gelangt.

Steinmole für 9,5 Millionen Euro

In Sachen Steinmole musste die Stadt notgedrungen eine neue, abgespeckte Planung vorlegen, da das Land nicht mehr – wie bisher avisiert – 90 Prozent der Kosten übernimmt. Der neue Plan sieht Arbeiten für 9,5 Millionen statt der zuletzt fast 12 Millionen Euro vor. Als Fördermittel kommen höchstens fünf Millionen Euro. Ziel des geplanten Ausbaus: Die Fahrgastschiffe sollen zum größten Teil aus dem Hafen verschwinden und bekommen an der Steinmole sieben Plätze mit modernen Ver- und Entsorgungseinrichtungen.

Fest steht, dass an der Steinmole auf jeden Fall etwas gemacht werden muss. Sie ist in die Jahre gekommen, es gibt Schäden. Aber eine reine Sanierung möchte die Stadt nicht. Deshalb der Vorschlag einer abgespeckten Variante.

Die AfD-Fraktion wollte da nicht mitgehen, sondern beantragte, dass die Steinmole nur saniert und nicht ausgebaut wird. Sie befürchtet zum einen, dass es bei den jetzt präsentierten Kosten nicht bleibt. Zum anderen sei die Situation der Fahrgastschiffe, die zum Teil in Hafen liegen, nicht schlecht, so dass ein weiterer Ausbau gar nicht nötig sei.

Gerade mit Blick auf die anstehenden Sanierungen in Warens Schulen müsse der Aufwand an der Steinmole nach Meinung der AfD so gering wie möglich gehalten werden. 

Auch der Vorschlag der AfD-Fraktion fand keine Mehrheit. Also geht’s jetzt an den Ausbau für 9,5 Millionen Euro – wenn’s denn bei diesen Kosten bleibt. Nach den Erfahrungen beim Ausbau des Warener Hafens, der letztlich einige Millionen mehr kostete, als ursprünglich vorgesehen, und in Anbetracht der augenblicklichen Situation bezweifeln nicht nur die AfD-Mitglieder, sondern viele Warener, dass die 9,5 Millionen Euro nicht ausreichen werden.


10 Antworten zu “Anbau an Schule und Ausbau der Steinmole beschlossen”

  1. Ein Witz sagt:

    Hallo zusammen,
    Investiert mal lieber eine Mark mehr in Schulen, dass diese Zukunftsbasierend etwas an Modernität gewinnen. An der Steinmole nur das nötigste sanieren. Wie kann man da 9,5 Millionen Euro versenken. Ohne Worte.

  2. Ich hoch 2 sagt:

    wir haben es ja…immer raus mit der Kohle die einem nicht gehört…im Kleinen wie im Grossen gibts nichts Besseres als zu verschwenden was man nicht selbst erarbeiten musste.Bei der Schule kann man ja noch irgendwie mitgehen,ist ja doch eher für sie Einheimischen,aber die Mole auszubauen nur um noch mehr Platz im Hafen für die Urlauber zu schaffen.Die Stadt ist ja noch nicht überlaufen genug… Vielleicht fragt man einfach mal die Einwohner nach Ihrer Meinung,ob oder ob nicht,statt sinnfrei aber gut bezahlt drauflos zu entscheiden?!aber ist ja nur sone Idee…Welcher Politiker will schon die Meinung des einfachen Volkes hören…

  3. Lutra sagt:

    @Ich hoch 2:
    „Welcher Politiker will schon die Meinung des einfachen Volkes hören…“
    Die Antwort auf die Frage steht ja im Text, gibt ja offenbar welche, die das genau so sehen, wie Sie

  4. M.K. sagt:

    Könnte es bei „Wir sind Müritzer“ nicht auch eine redaktionell aufbereitete/begleitete regelmäßige Rubrik „Meinungsumfragen“ zu Themen der Entwicklung der Stadt oder Region geben?

    Zum Thema: Das Verbannen der Fahrgastschiffe aus dem Stadthafen ist traurig mit anzusehen, erzeugen doch gerade auch sie ein entsprechendes Flair. Was bringt eine derartige Kanalisierung der Touristenströme auf den Kiez? Ein Ausbau der Kietzanlage muss auch deswegen als kritisch angesehen werden, weil am Mare Müritz nun ja auch bereits eine zusätzliche Hafenanlage entstanden ist. Warum brauchen wir mehr? Mehr Boote machen den Stadthafen nicht attraktiver, da die dann ins Wasser ragenden möglichen Stege weitere freie Wasserfläche „verbauen“.

  5. Willy sagt:

    Zuerst wird beschlossen die Kurtaxe zu erhöhen und dann der Ausbau der Steinmole.
    Alles für die Urlauber,alles für den Verein. Da weiß man wofür die Erhöhung war bzw. ist.

  6. Klaus sagt:

    Wirkich ohne Worte. Traurig für unsere Kinder, dass sie weiterhin in baufälligen Schulen sitzen müssen; perspektivlos. zu wenig Platz für zu viele Kinder. Aber toll, dass wir Millionen für unsere Touristen investieren- wo fest steht, dass ein Ausbau der Steinmole nicht zwingend nötig ist. Im Gegensatz zu unserer Grundschule!!! Absolutes Unverständnis. Was sitzen dort für Menschen, die so etwas beschließen ?!

  7. Adernalinismus sagt:

    „Aber eine reine Sanierung möchte die Stadt nicht.“ Wer bitteschön ist das und mit welcher Begründung und wen vertritt diese Person oder dieser Personenkreis? Alle dürfen derzeit Federn lassen, ob nun Autofahrer, insbesondere Berufspendler, die gern auf Öffentliche umsteigen würden, gäbe es sie oder Hausbesitzer, die eine neue Heizung brauchen und nun aus ideologischen Gründen dafür mehr bezahlen sollen, als die Bude insgesamt wert ist, um theoretisch CO2 zu vermeiden, was aber nicht stimmt (siehe Strommix) und wo zugleich in China jede Woche ein neues Kohlekraftwerk ans Netz geht. Das geht weiter mit den Beschäftigten, die seit Jahrzehnten bei jeder Tarifrunde Reallohnverlust einstecken, in letzter Zeit durch die Inflation ganz besonders. Aber eine Klientel ist von all dem Leid frei: Die Yachtbesitzer. Sie können von SPD, CDU, FDP usw. hofiert mit beliebig viel PS und egal welchem Energieträger über unsere Seen brettern und bekommen zur Belohnung für 9 Millionen Steuergeld spottbillig Liegeplätze, die wieder von der schon deutlich kleineren, unverbauten Wasserfläche abgehen, denn „… eine reine Sanierung möchte die Stadt nicht.“ Wahrscheinlich möchte sie es spitz auf Knopf darauf ankommen lassen, dass diesen Schandtaten durch Bürger, die wahrlich die Stadt mehrheitlich repräsentieren, auf der Straße ein Ende gesetzt wird.

  8. Möwe sagt:

    Applaus für FDP und AFD für ihre Vorschläge. Der Bürger sieht , dass es bei der endgültigen Entscheidung nur um die wirtschaftliche Interessen einiger Unternehmer in Waren Müritz geht. Geld verdienen steht über allem .

  9. Bernd K sagt:

    Jammert nich!
    Genießt was ihr gewählt habt.

  10. Warener Jung sagt:

    Ist schon interessant, was unseren Politikern unsere Kinder wert sind ! Aber eigentlich habe ich von diesen Leuten nichts
    anderes erwartet. Man kennt Sie ja !