Hospiz-Mitarbeiter wandern von Waren nach Schwerin
Für das 19-köpfige Team des Warener Hospizes um Chefin Claudia Bajorat ist die Arbeit in der DRK-Einrichtung mehr als nur ein Job zum Geldverdienen. Die Mitarbeiter kümmern sich nicht nur liebevoll um ihre schwerkranken Besucher und ihre Angehörigen, sie lassen sich auch immer wieder neue Aktionen einfallen, um beispielsweise letzte Wünsche zu erfüllen. Und – um die Pflege im Hospiz zu finanzieren, denn die Krankenkassen übernehmen nur 95 Prozent der Kosten. Auch wenn sich „Fünf Prozent Eigenanteil“ zunächst nicht so viel anhören – für das Warener Hospiz mit seinen zehn Plätzen kommt da eine beträchtliche Summe zusammen: Rund 80 000 Euro sind’s wohl in diesem Jahr, die über Spenden eingesammelt werden müssen. Da ist guter Rat teuer. Doch die Mitarbeiter haben in der Vergangenheit immer wieder mit kreativen Ideen für Aufmerksamkeit gesorgt, holten bekannte Musiker und Schriftsteller ins Boot, luden auch den beliebten Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke ein und bereiten gerade eine neue Aktion vor: Drei Hospiz-Mitarbeiter gehen wandern – von Waren nach Schwerin – und hoffen auf Kilometergeld.
Die ersten Trainings-Kilometer haben die Hospiz-Mitarbeiterinnen Katharina Wennmann und Sylvia Jürgens sowie Ehrenamtler Horst Schmidt schon unter die Füße genommen. Schließlich kann man die 111 Kilometer lange Strecke Waren-Schwerin nicht mal so eben nebenbei meistern. Die Drei haben aber noch ein bisschen Zeit, ehe es auf Wanderschaft geht, denn sie starten erst im Oktober. Und zwar kurz vor dem Welthospiztag am 14. Oktober. Dann wollen die Spenden-Wanderer in Schwerin ankommen und werden dort unter anderem von Ministerin Stefanie Drese empfangen.
Für die Wanderung suchen die Hospiz-Mitarbeiter jetzt Sponsoren – Firmen und Privatpersonen gleichermaßen –, die sich mit einer von ihnen gewählten Summe pro Kilometer beteiligen. „Wir sind Müritzer“ findet diese Idee und den Einsatz hervorragend und hat spontan zugesagt, die Wanderer zu „belohnen“.
Wer helfen möchte, kann sich gerne im Hospiz bei Claudia Bajorat, Telefon 03991 63 198 23, melden. Auch online wird es eine Spendenmöglichkeit geben.
Durch große Dankbarkeit von Angehörigen, durch private Spenden und von Firmen der Region, aber vor allem, durch ganz viel Engagement der Mitarbeiter sind im vergangenen Jahr übrigens rund 56 000 Euro an Spenden zusammengekommen. Und das in einem Jahr, das noch von vielen Corona-Einschränkungen geprägt war, was einige Projekte verhinderte.
Vor kurzem haben Besucher und Mitarbeiter des Hospizes den neuen Beamter eingeweiht. Der konnte durch eine Spende aus der Weihnachtslotterie des Lions Club Müritz und des Rotary Club Waren angeschafft werden. „Wir möchten gerne Filme – auch alte – zeigen, aber vielleicht auch Fotos von unseren Gästen. Außerdem denken wir mit dieser Anlage an die Angehörigen. Mitunter sind auch Kinder dabei, die wir so besser betreuen können“, erzählt Claudia Bajorat. Denn: Nicht nur die kranken Menschen selbst werden im Hospiz „Müritzpark“ liebevoll umsorgt, sondern auch ihre Angehörigen und Freunde, die in den Ausnahme-Situationen häufig Halt, Unterstützung und Zuspruch brauchen.
Und noch ein Blick nach vorne: Im Sommer ist ein großes Straßenfest mit der benachbarten Kita und der Schule geplant. Sobald das komplette Programm steht, veröffentlichen wir es hier natürlich.
Foto oben: Ehrenamtler Horst Schmidt (Horsti genannt), Katharina Wennmann, Hospizchefin Claudia Bajorat und Syvia Jürgens bereiten gerade die Wander-Tour von Waren nach Schwerin vor.