Drese: Mädchen nutzen nur Bruchteil des gesamten Spektrums an Ausbildungsbildungsberufen  

8. November 2017

Ministerin Stefanie Drese hat sich an der Hochschule Stralsund heute für die Weiterentwicklung familienfreundlicher Bedingungen an den Hochschulen und den Ausbau klischeefreier Angebote zur Berufsorientierung für Mädchen und Jungen ausgesprochen. In ihrem Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung Studium Generale „Gender und Politik in Mecklenburg-Vorpommern“ mahnte Drese zudem den Schutz demokratischer Grundwerte und die Verteidigung des Rechtes auf Gleichheit und Gleichberechtigung an.

„Wir erleben gerade weltweit, aber auch in unserem Land, dass sicher geglaubte demokratische Errungenschaften in Frage gestellt werden und Erfolge der Gleichstellungspolitik herabgesetzt werden“, sagte Ministerin Drese. „Alle Akteurinnen und Akteure in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind deshalb dazu aufgerufen, bei ihrem Einsatz für Akzeptanz, Chancengleichheit und gerechte Teilhabe aller Menschen nicht nachzulassen und diese wichtigen demokratischen Grundwerte zu verteidigen.“

Ministerin Drese konstatierte in ihrem Vortrag, dass Rollenmuster immer noch eine große Rolle spielen. „Am deutlichsten werden sie bei der Berufswahl. Die Wunschberufe von Jungen und Mädchen entsprechen nach wie vor dem Klischee Mechatroniker/Verkäuferin; Ingenieur/Germanistin“, so Drese.

Mädchen würden zudem weniger das gesamte Spektrum der Ausbildungsbildungsberufe nutzen. So gibt es insgesamt mehr als 400 Ausbildungsberufe. 2016 haben nach Angaben der Ministerin Mädchen in 103 Berufen des dualen Systems Ausbildungsverträge abgeschlossen, Jungen in 158.

Drese: „Deshalb werde ich die klischeefreien Angebote zur Berufsorientierung für Mädchen und Jungen weiter ausbauen. Im nächsten Jahr werden z.B.  der Girls´Day und der JungsTag erstmals gemeinsam an einem Tag stattfinden. Wir hoffen, dass wir damit noch mehr Schülerinnen und Schüler sowie Unternehmen bewegen können, sich an diesem Tag beteiligen.“ Darüber hinaus würden zurzeit sogenannte Werkstätten erprobt, um eine klischeefreie Berufsorientierung in den Schulen anzubieten.

„Wir wollen Mädchen und Jungen ermutigen, unbefangen und vorurteilsfrei ihren Weg ins Leben zu gehen und Rollenstereotype zu überwinden. Jede und jeder soll das werden, wozu er und sie am besten geeignet ist. Alle sollten aber auch frühzeitig die spätere Lebensplanung im Blick haben. Mit der Berufswahl beeinflusse ich meine Situation im Alter“, verdeutlichte Drese an der Hochschule Stralsund.


Kommentare sind geschlossen.